Industriepark Höchst

Dr. Herlind Gundelach, die Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Forsten, hat am 30. November 2000 gemeinsam mit Dr. Dieter Kreuziger, dem Geschäftsführer der Infraserv Höchst, das weltgrößte Verteilsystem für hochgereinigtes Wasser eröffnet, das den Bestimmungen der internationalen Arzneibücher entspricht. Das neue Verteilsystem, für das die Standortbetreibergesellschaft Infraserv Höchst mehr als 20 Mio. DM investiert hat, dient der Versorgung von Betrieben, die Arzneimittel oder Lebensmittelzusatzstoffe herstellen. Sie brauchen vollentsalztes Wasser, das aus Brunnenwasser gewonnen wird und so den hohen Anforderungen des Arzneimittelrechts entspricht.

Das neue Verteilsystem erschließt mit mehr als 13 km isolierten Rohrleitungen zur Zeit 20 Betriebe im Nordteil und im Süden des Industrieparks Höchst. Damit konnte auch eine Netzseparierung realisiert werden, die es ermöglicht, Betriebe mit etwas geringeren Ansprüchen mit vollentsalztem Wasser aus Flusswasser zu versorgen. Der Brunnen- und Trinkwassereinsatz im Industriepark Höchst wird sich im kommenden Jahr damit um etwa 1 Mio. m³ – das sind etwa 20% – reduzieren.

Den Unternehmen im Industriepark werden heute acht Arten von Wasser angeboten, die sich in der Herkunft und Aufbereitungstiefe unterscheiden. 400 Mio. m³ beträgt der jährliche Gesamtwasserbedarf, der Wassereinsatz liegt bei nur einem Fünftel dieser Menge. Denn das Wasser wird in hohem Maße im Kreislauf gefahren und im Schnitt fünfmal wiederverwendet. „Wir freuen uns über die Ergebnisse, die wir beim Wassersparen und insbesondere beim Grundwasserschutz erreicht haben“, stellte Dr. Kreuziger bei der Einweihung des neuen Verteilsystems fest. „Dieser Schritt ist ein Beleg dafür, dass wir uns dem Leitbild der Hessischen Umweltallianz verpflichtet fühlen, der wir seit der Gründung dieses Bündnisses für die Umwelt angehören.“

In seinem Grußwort fasste Dr. Frank Richard, stellvertretender Leiter Wirkstoffe der Aventis Pharma Deutschland GmbH, die Bedeutung des Projektes für die Nutzer zusammen: „Die Infraserv hat mit diesem Projekt einen wesentlichen Beitrag zur Steigerung der Attraktivität des Standortes geleistet, sie ermöglicht aber auch, dass die „Pharma-Standortfirmen“ ihrerseits ihre Wettbewerbsfähigkeit innerhalb ihrer Konzerne demonstrieren können.“

Weitere technische Details und Hintergründe erläutert der Beitrag auf Seite 12.