Das größte deutsche Zukunftsforschungsinstitut „2b Ahead ThinkTank“ hat am Rande des 15. Zukunftskongresses in Wolfsburg die neusten Ergebnisse der Dauerstudie „Deutscher Trendindex“ zum Trendklima in der deutschen Wirtschaft vorgestellt. Demnach hat sich das Trendklima in der deutschen Wirtschaft in den vergangenen sechs Monaten signifikant verbessert. In der Studie erreicht das aktuelle Trendklima einen Wert von 144, nach 127 vor einem halben Jahr. Der Trendindex kann einen Wert zwischen 0 und 200 annehmen. Ein Trendindex von 100 würde eingleich bleibendes Trendklima anzeigen. Werte über 100 signalisieren eine zunehmende Trendorientierung.
Der Director Studies & Analysis des 2b Ahead ThinkTanks, Michael Carl, erklärte diese positive Entwicklung mit harten Zahlen. Sowohl hinsichtlich des eingesetzten Innovationsbudgets als auch bei den beschäftigten Innovationsmitarbeitern und bei der Nutzung externer Innovationsdienstleister werden in den befragten Unternehmen aktuell über 10 % mehr Ressourcen für Innovation eingesetzt als noch sechs Monate zuvor. Für die kommenden sechs Monate ist die Stimmung ähnlich positiv. Hier wird insbesondere eine Ausweitung der Beauftragung von externen Innovationsdienstleistern erwartet.
Ein auffälliges Phänomen unter Deutschlands Innovationschefs ist der Optimismus für den eigenen Verantwortungsbereich bei gleichzeitigem Pessimismus für die Gesamtwirtschaft. So beurteilen 81% der Befragten das Innovationsklima im eigenen Unternehmen als positiv oder sehr positiv. Unter den gleichen Befragten halten aber nur 48% auch das Innovationsklima in der Gesamtwirtschaft für positiv oder sehr positiv.
Die Dauerstudie hat im vergangenen Halbjahr erstmals auch die Innovationsverhinderer in der deutschen Wirtschaft untersucht. 52 % der Befragten halten Angst für den stärksten Innovationsverhinderer. Die Top 3 der wichtigsten Innovationsverhinderer in der Wirtschaft sind demnach:
- 1. Angst (52%)
- 2. Macht (37%)
- 3. Glauben (11%)
…auf den Plätzen 4 bis 8: Politik, Bürokratie, Bildungssystem, Datenschutz und finanzielle Unsicherheit.
Mehr als ein Drittel der befragten Innovationschefs (35%) geben sogar zu, dass sie selbst schon einmal eine Innovation aus Angst verhindert hätten. Wohlgemerkt: Dies sind keine der üblichen Bedenkenträger, sondern diejenigen Führungspersonen , die das Unternehmen angestellt hat, um Innovation zu befördern.
Mehr als die Hälfte (54%) der Mitarbeiter deutscher Unternehmen befürchten einen Machtverlust durch die Umsetzung von Innovationsprojekten. Hingegen erwarten nur 40% einen Machtgewinn. Und selbst unter den Vorständen erhoffen nur 41% einen Machtgewinn durch Innovationen. Nur 10% der Befragten geben an, dass in ihrem Unternehmen die Mehrheit der Innovationsideen die Hürde Macht überwinden. Das bedeutet: In 90% der Unternehmen scheitert die Mehrheit der Innovationsideen an der Hürde Macht!
Starke Innovationen gehen zielgerichtet über existierende Glaubensgrenzen und Denkmuster hinaus und setzen voraus, den Glauben an bestehende Regeln in Frage zu stellen und zu erweitern. Allerdings sind Ingenieure und Fachexperten selten in der Lage, ihren Glauben an die Regeln ihres Bereiches infrage zu stellen. Unter den Befragten herrscht mit 80% Zustimmung eine große Einigkeit, dass Quereinsteiger innovativer sind als langjährige Experten. Doch wollen die Unternehmen akzeptieren, dass ihre Langzeitexperten dauerhaft weniger innovativ sind? Oder müsste die verantwortungsbewusste Führungsstrategie nicht lauten: Mache alle Langzeitexperten zu Quereinsteigern! Die ausführlichere Auswertung des Trendindex 2016.1 können Sie hier downloaden.
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