Amerikanische Astronomen haben die Gammastrahlung von einem besonders ungewöhnlichen Himmelsobjekt aufgespürt. Der Röntgendoppelstern Cygnus X-3 befindet sich rund 37 000 Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild Schwan und gehört zu den stärksten Röntgenquellen der Milchstraße. Er besteht aus einem sehr massereichen Stern vom Typ WR (Wolf-Rayet) und einem kompakten Objekt: einem Schwarzen Loch oder Neutronenstern. Es ist in einer heißen Gasscheibe eingebettet und umkreist den WR-Stern alle 4,8 Stunden einmal. Cygnus X-3 ändert seine Leuchtkraft zuweilen drastisch und stößt zwei Jets aus, die Radiostrahlung emittieren. Daher wird der Doppelstern von den Astronomen auch in die Klasse der Mikroquasare eingeordnet, deren „große Brüder“, die Quasare, die feurigen Zentren junger Galaxien sind. Nun haben Astronomen um Robin Corbet von der University of Maryland, Baltimore County, den Mikroquasar mit dem Fermi-Gammastrahlen-Weltraumteleskop ins Visier genommen. Das Ergebnis: Das Teleskop maß die stärkste Gammastrahlung immer dann, wenn sich das kompakte Begleitobjekt hinter dem WR-Stern befand. „Das deutet darauf hin, dass die Gammastrahlung durch die Wechselwirkung der Ultraviolettstrahlung des Sterns mit den fast lichtschnellen Elektronen entsteht, die über und unter der Scheibe herumfliegen“, erläutert Corbet. Der WR-Stern ist etwa 17 Mal heißer als unsere Sonne und gibt einen so heftigen Sternwind ab, dass der Stern in nur 100 000 Jahren einmal die komplette Masse unserer Sonne ins Weltall schleudert.
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