Die geschilderte Episode stammte von 1892: Die australische Sopranistin Nellie Melba (eigentlich Helen Porter Armstrong) hatte in der Londoner Aufführung von Lohengrin fantastisch gesungen und war danach nach Hause gefahren. Zu Hause, das war das Londoner Savoy-Hotel. Die Küche leitete dort ein Herr namens Auguste Escoffier (1846 – 1935), der Koch der Kaiser und der Kaiser der Köche. Er servierte – wie er das gerne tat – ein Gericht zu Ehren der Sängerin: Pfirsich Melba. Die Sängerin gab ihr Placet zur Verwendung ihres Namens und damit heißt das Dessert heute noch so. Auch für Sarah Bernhardt und Emile Zola erfand der Maitre Gerichte. Nach Streit mit den Eigentümern „floh“ Escoffier mit seiner Küchenbrigade nach Paris, ins Ritz an der Place Vendôme. Seine Gourmetkundschaft reiste ihm nach. 1903 veröffentlichte Escoffier den „guide culinaire“, der zum Maßstab dessen werden sollte, was auch heute noch als haute cuisine zu verstehen ist. Bereits während seines Militärdienstes kochte Escoffier für den Generalstab, im deutsch-französischen Krieg geriet er in Gefangenschaft. Das hinderte ihn aber nicht daran, beim Stapellauf der Amerika und der Imperator für Kaiser Wilhelm II. zu kochen. 63 Jahre stand Escoffier am Herd – Rekord. 1920 zog er sich zurück, gab sein Wissen weiter und entwickelte 1926 mit Julius Maggi zusammen den bekannten Würzextrakt. Escoffier entwickelte übrigens auch die Arbeitsteilung in der Großküche.
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