Lückenloser Informationsfluss

Carsten Bornträger, Manfred Boczanski

Jede technische Anlage, unabhängig von ihrer Funktion und Bauart, durchläuft eine Abfolge von Lebensphasen. Aus welchen Phasen sich der Lebenszyklus von Anlagen zusammensetzt und durch welche spezifischen Ereignisse ein Phasenwechsel eingeleitet wird, hängt von Art, Aufgabe und Funktion der Anlage ab. Zu einer Chemie-, Kraftwerks- oder Food&Beverage-Anlage gehören aufgrund ihrer Komplexität eine große Menge an Informationen und Dokumenten, die eine Anlage technisch definieren und beschreiben. Diese Informationen und Dokumente entstehen im Wesentlichen im Basic und Detail Engineering. Die Anlage entsteht somit zu 100% nach den Beschreibungen und Informationen, die sich auf 3D-Modellen, Zeichnungen, Plänen, Listen und Schemata befinden. Wesentlich ist jedoch die Erkenntnis, dass sich neben diesen technischen Spezifikationen parallel eine Dokumentation zu der definierten Anlage entwickelt, sich in den Phasen bewegt und alle Wechsel der Lebenszyklen ebenfalls erfährt. Das gilt für die Dokumentation als Gesamtheit. Nicht umsonst wird in der Praxis bei derselben Anlage durchaus von verschiedenen Dokumentationen gesprochen, die in Abhängigkeit von den jeweiligen Lebenszyklen unterschiedliche Zusammensetzungen aufweisen. So wird unter anderem unterschieden zwischen Planungsdokumentation und Betreiberdokumentation, wobei sich die Betreiberdokumentation aus den Planungs- und Engineering-Dokumenten bei der Übergabe und Inbetriebnahme in den Normalbetrieb einer Anlage entwickelt. Der Anlagenbetreiber sieht sich zusätzlich mit dem Problem konfrontiert, dass aufgrund von Instandhaltungsmaßnahmen präventiv oder im Schadensfall Änderungen an der As- Built-Dokumentation vorgenommen werden müssen.

Dies sind einige der Gründe, warum die Industrie eine neue Generation von modularen, objektorientierten sowie webfähigen Software-Lösungen fordert, die durchgängig auf Standards und einer einheitlichen Plattform basieren. Nur so kann gewährleistet werden, dass allen Beteiligten im gesamten Lebenszyklus einer Anlage eine einfache und bedarfsgerechte Nutzung von Anlageninformationen in einem lückenlosen Informationsfluss ermöglicht wird. Die Planet GmbH aus Dortmund hat mit der Softwarefamilie RC-Planet eine vollends auf Standards basierende Software-Lösung geschaffen, die eine maßgebliche Verbesserung von Analyse, Entwurf, Engineering, Montage sowie der Optimierung von Wartung und Betrieb im gesamten Lebenszyklus einer Anlage ermöglicht. RC-Planet ist eine objektorientierte Softwarelösung vom ersten Entwurf über Betrieb und Unterhalt einer Anlage bis zur Stillegung.

RC-Planet bietet mit einem zentralen Datenmodell und speziell für jede Fachdisziplin abgestimmten Lösungen eine parallele Projektbearbeitung. Die Anlagen werden in einer Hierarchiestruktur – ähnlich einem Windows-Explorer – dargestellt, nur die einzelnen Dateisymbole sind durch echte verfahrenstechnische Symbole nach den Standards wie DIN oder EN ISO ersetzt. Diese Art der objektorientierten Denkweise ermöglicht es, Anlagen strukturiert nach unterschiedlichen Kriterien darzustellen und zu bewerten. Die gesamte Anlage wird in einer Datenbank abgelegt und ist mit unterschiedlicher Sichtweite als Strukturabbildung für den gezielten Zugriff darzustellen.

RC-Planet ist das Fenster zu allen Informationen und Daten einer Anlage. Die intuitive Benutzeroberfläche ermöglicht die Abfrage und Navigation in der gesamten Projekthierarchie. Sie finden die gewünschten Daten stets schnell und zuverlässig – ohne Anwendungen zu öffnen und zu schließen oder mehrere Generationen von Zeichnungen mühsam zu durchforsten.

Der Engineering Manager der Software ist ein skalierbares Informations- und Management-Tool, das nicht nur bei der Planung, sondern gerade auch bei der Aufnahme bestehender Anlagen von Nutzen ist. Komplexe Anlagen werden in Teilbereiche gegliedert und in einer Baumstruktur abgebildet. Die Gesamtanlage wird wiederum als Modell in der Datenbank abgelegt.

Möchte man die gesamte Dokumentation einer Anlage zu einem bestimmten Zeitpunkt einfrieren, wie es beim Übergang von der Planung und Montage in den Nutzungsbetrieb der Fall ist (As-Built-Dokumentation), bietet RC-Planet eine komplette Zusammenfassung aller Dokumente (Zeichnungen, Listen, Pläne usw.) in komprimierter Form. Interessanterweise bleibt die Intelligenz des Engineering Managers RC-Planet erhalten. So sind alle Beziehungen ausgehend von Prozessen bis zu Bauteilen oder begleitenden Dokumenten vorhanden und per Mouseclick erreichbar. Und das in einer so komprimierten Form, dass alle Daten der Anlage auf einen handelsüblichen Pocket PC gespeichert werden können.

Abgerundet wird das Anlagenmanagement mit RC-Planet durch die Module Customer Information System (CIS) und einer Aktenordnerverwaltung, mit der Altlasten bestehender Anlagen integriert verwaltet werden können. Das System bildet traditionelle Aktensysteme auf digitaler Ebene ab: Zu jeder Anlage gehören Aktenschränke, in denen sich die themen- und oder projektbezogenen Aktenordner befinden. In jedem dieser Aktenordner findet man dann die bekannten Register, hinter denen sich die einzelnen Vorgänge befinden. Die Aktenordner sind nun mit dem Engineering Manager von RC-Planet verknüpft. So entsteht eine lückenlose Dokumentation der zwei Welten: Digitales Dokumenten- und Datenmanagement und herkömmliche Aktenordner.

Zum Anlagenmanagement, von der Planung bis zum Rückbau, gehört noch eine Reihe von Softwaresystemen mit unterschiedlichsten Aufgaben. Ob es nun die klassischen ERP-Systeme sind, die den Bereich Einkauf, Produktionsplanung oder Wartung abdecken, oder spezielle Qualitätssicherungssysteme bis hin zum eCommerce-Beschaffungsmarkt. RC-Planet trägt diesen Anforderungen mit einem offenen Systemkonzept in allen Belangen Rechnung.

Über ein Interface können die gängigsten Fremdprodukte einfach integriert werden und mit dem Beschaffungsmarkt ICS-Planet.com betreibt man schon seit einigen Jahren eine eigene eCommerce-Lösung.

www.ics-planet.de