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Mammutaufgabe für Energiesparfüchse

1. Praxistag „Energieeffizienz im Prozess“
Mammutaufgabe für Energiesparfüchse

Mammutaufgabe für Energiesparfüchse
Schlaue Energiesparfüchse unter sich: Die Referenten des 1. Praxistages „Energieeffizienz im Prozess“ beleuchteten das Thema aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln
Über 100 Teilnehmer kamen zum 1. Praxistag „Energieeffizienz im Prozess“ am 3. Dezember 2015 ins Dorint Kongresshotel nach Mannheim. cav, dei und Pharmaproduktion hatten die Besucher eingeladen, sich über aktuelle Trends bei energieeffizienten Lösungen für die Prozessindustrie in Fachvorträgen sowie an den Ständen der 16 Partnerunternehmen zu informieren. Das Fazit: Energieeffizienz ist eine Mammutaufgabe für Energiesparfüchse, wie der Keynote-Vortrag von Dr. Eva-Barbara Fürst-Wiesmann am Beispiel Henkel Laundry & Home Care zeigte.

Günter Eckhardt, Chefredakteur der Fachzeitschriften cav, dei und Pharmaproduktion, eröffnete den 1. Praxistag „Energieeffizenz im Prozess“ mit einer kurzen Hinführung zum Thema. So belasteten steigende Energiekosten die Wettbewerbsfähigkeit energieintensiver Branchen wie der Chemie-, Pharma- und Lebensmittelindustrie. Energieeffizienz sei deshalb in der Prozessindustrie ein Muss. „Kluges Energiemanagement und der verstärkte Einsatz energiesparender und klimaschonender Techniken sind unabdingbar“, stellte Eckhardt fest. Das haben auch viele Unternehmen bereits erkannt. So präsentierte Dr. Eva-Barbara Fürst-Wiesmann, Director International SHEQ, Henkel Laundry & Home Care, in ihrem Vortrag das nachhaltige Gesamtkonzept zur Energieeinsparung des Konzerns. Hierbei wurde den Teilnehmern schnell klar, welche Mammutaufgabe hinter dem Konzept des Persil- und Prilherstellers steckt.

Pumpen, Kompressoren, Antriebe
Im Anschluss an den Keynote-Vortrag verteilten sich die Teilnehmer auf die beiden parallel laufenden Vortragsreihen „Pumpen, Kompressoren, Antriebe“ (Saal 1) und „Messen & Automatisieren“ (Saal 2). Den Anfang in Saal 1 machte Peter Klaus Kölling von Grundfos. Der Pumpenexperte informierte die Teilnehmer über das Thema „Sind die Energieeffizienzziele ohne Bestandsoptimierung zu erreichen?“. Sein Fazit auf seine Frage lautet: „Nein. Hocheffizienzpumpen sind heute verfügbar, ineffiziente Pumpenprodukte gehören jetzt getauscht.“
Im Anschluss diskutierten Verena Buchem und Bernhard Wichtrup, beide SPX Flow Technology Norderstedt, das Problem der Senkung des Energiebedarfs eines Gesamtprozesses durch optimierte Pumpenauslegung. Sie kamen zu dem Schluss, dass die Auswahl der geeigneten Pumpenart für den Energiebedarf der installierten Pumpe innerhalb des Gesamtprozesses ausschlaggebend ist. Das Fazit ihres Vortrages: „Häufig sind Pumpen überdimensioniert. Durch optimale Auslegung lassen sich Energieeffizienzpotenziale heben. Dabei kann Effizienz auch Leistungsdichte sein.“
Markus Kutny von Bauer Gear Motor referierte über Permanentmagnetmotoren in der pharmazeutischen Industrie am Beispiel eines Rührwerks bei Fresenius Kabi. Seiner Meinung nach verlangen kontinuierliche Produktionsprozesse zuverlässige und energieeffiziente Antriebssysteme, damit sie rund um die Uhr kostenwirksam bleiben. Der Austausch alter Antriebe gegen aktuelle IE4-Elektromotorentechnologie brachte bei Fresenius Kabi an einem Mischer eine 35%ige Steigerung des Gesamtwirkungsgrads des Antriebs und zugleich eine 60%ige Gewichtseinsparung, ohne die geforderte Mischqualität zu mindern.
Fabian Pasimeni stellte im Anschluss das Konzept Performance3 der Aerzener Maschinenfabrik vor. Sein Fazit: „Durch die Auswahl des richtigen Kompressors, also einer Maschine, die auf den jeweiligen Anwendungsfall optimal abgestimmt ist, können bis zu 15 % Energie und damit viel Geld eingespart werden.“
Den Abschluss der Vortragsreihe „Pumpen, Kompressoren, Antriebe“ in Saal 1 machte Jürgen Hütter von Beko Technologies. Er vermittelte eindrucksvoll, welchen Einfluss Leckage auf ein Druckluftnetz hat: „Durch Leckage können im letzten Drittel der Druckluftanlage bis zu 16 % Energie verloren gehen. Dieses Potenzial kann leicht gehoben werden.“ Hütter empfahl hier ein Azubi-Projekt.
Messen und Automatisieren
Im Saal 2 eröffneten Rainer Schwan, Andre Strauch, beide Samson, und Stefan Unland, Samsomatic, die Session Messen & Automatisieren. Im Zentrum der Präsentation standen Energieeinsparmöglichkeiten mit Produkten aus dem Portfolio der beiden Unternehmen.
Im Anschluss referierte Heiko Fleischhacker, Festo, über die Energieeffizienz in der Automatisierung als ganzheitlicher Ansatz. Energieeffizienz in der Prozess- und Fabrikautomation hänge, so Fleischhacker, nicht allein von energieeffizienten Produkten ab, sondern viel mehr vom ganzheitlichen Ansatz und dem Fokus auf das gesamte System. Durch die richtige Auswahl der Technologien, kombiniert mit einer intelligenten Auslegung, lässt sich schon bei der Planung der Anlagen eine Steigerung der Energieeffizienz von ca. 15 % erreichen.
Danach erläuterte Claudio Ferreira, Emerson Process Management, warum eine Echtzeitüberwachung von Kondensatabscheidern ratsam ist und welche finanziellen und energetischen Einsparpotenziale damit verbunden sind.
Felix Tücking, B&R, stellte sein vorkonfektioniertes Lösungspaket Aprol Enmon vor und welche vielfältigen Möglichkeiten für das Monitoring und Prozessanalysen in allen Branchen das System bietet. „Die Richtlinien nach GAMP 5 und 21 CFR Part 11 werden automatisch durch das System unterstützt“, sagte Tücking.
Zum Abschluss der Vortragsreihe Messen & Automatisieren stellte Lars Vogel, Flexim, die Möglichkeiten der Clamp-on-Ultraschallmesstechnik vor. Seiner Meinung nach fängt Energieeffizienz beim Wissen um Energieverbräuche und Energieströme an.
Anlagen & Verfahren
Nach der Mittagspause standen die Themen „Anlagen & Verfahren“ (Saal 1) und „Energie-Services & Solutions“ im Vordergrund.
Gerhard Nied, Azo, berichtete über verschiedene Lösungen zur Mischerbeschickung. Wie man das energieeffizient macht, stellte Nied in seinem Vortrag dar. So seien mit optimierten Systemen bis zu 60 % Einsparung möglich.
Die Kältetechnik ist ein oft vernachlässigter Faktor in der Betriebskostenrechnung. Dabei gäbe es hier zahlreiche Stellschrauben, um die Effizienz der Anlagen zu steigern, erklärte Georg Hesse, L&R Kältetechnik, in seinem Vortrag. Einige dieser Maßnahmen sind auch bei vorhandenen Anlagen realisierbar und amortisieren sich schnell, wie seine Praxisbeispiele zeigten.
In Saal 1 setzte Achim Heiming, Alfa Laval, den Schlusspunkt. Unter dem Motto „Warm sucht kalt“ erläuterte er, dass das Design eines Prozesses häufig durch die Einsatzgrenzen der Apparate, Maschinen und Komponenten eingeschränkt sei. Auch bei ihm sickerte durch, dass ein effizienterer Prozess häufig eine höhere Einsparung schaffe als manche „Energiesparoption“ bei Maschinen oder Apparaten.
Energie Services & Solutions
Im anderen Saal beschäftigte sich Michael Hartlieb, MVV Energie, mit dem Betrieb und der Optimierung industrieller Energieanlagen. In seinem Vortrag zeigte er auf, wie MVV Enamic gemeinsam mit seinen Kunden den Verbrauch und die Energieerzeugung optimiert und so nachhaltig Kosten senken kann.
Wie rüstet man schnell und risikolos auf LED-Beleuchtung um? Was ist sinnvoll: Mieten, Leasen oder Kaufen? Welche Alternativen gibt es und wo liegen die Risiken? Marco Hahn, Deutsche Lichtmiete, zeigte Beispiele aus der Praxis und gab Antworten auf diese Fragen.
Den Schlussvortrag in Saal 2 hielt Thomas Schmidmeier von Schmidmeier Naturenergie. Sein Thema: CO2-neutrale Prozessenergie aus Holzpellets und Hackschnitzeln.
„Energieeffizienz fängt beim Wissen um Energieverbräuche und Energieströme an.“ Lars Vogel, Flexim
„Bei der Kältetechnik gibt es zahlreiche Stellschrauben, um die Effizienz der Anlagen zu steigern.“Georg Hesse, L&R Kältetechnik
„Durch Leckage können im letzten Drittel der Druckluftanlage bis zu 16 % Energie verloren gehen. Dieses Potenzial kann leicht gehoben werden.“Jürgen Hütter, Beko

Dr. Bernd Rademacher
Redakteur,
dei die ernährungsindustrie
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