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Maschinenelemente für die Lebensmittelindustrie

Frei von Schmierstoffen, wartungsfrei, FDA- und EU-konform
Maschinenelemente für die Lebensmittelindustrie

Abgestimmt auf die spezifischen Anforderungen der Verpackungsindustrie, wie Lebensmittelhygiene oder FDA- und/oder EU-Konformität, bieten Igus mit seinen wartungs- und schmiermittelfreien Maschinenelementen aus Hochleistungskunststoffen Lösungen, die Verpackungsmaschinen für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie optimieren können. Über aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen in diesem Bereich, sprachen wir mit Lars Braun, Leiter Branchenmanagement Verpackungs- industrie und Lagertechnik.

dei: Wie ist Igus derzeit wirtschaftlich aufgestellt? Gehört die Lebensmittel- und Getränkeindustrie und der Anlagen- und Apparatebau für diese Branche zu einer Kernzielgruppe Ihres Unternehmens?

Braun: Igus konnte im Jahr 2013 einen Umsatz von 427 Mio. Euro erwirtschaften. Das war ein Umsatzplus von 7% gegenüber dem Vorjahr. Wir sind in 35 Ländern mit Niederlassungen aktiv und beliefern rund 200000 Kunden weltweit mit motion plastics wie Gleit-, Gelenk- und Kugellagern, Lineartechnik sowie Energieketten und Leitungen. Über 5000 Sendungen werden weltweit täglich verschickt, gerade auch an Kunden in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Diese Branche ist für uns von besonderer Bedeutung. Mit dem Branchenmanagement für die Verpackungsindustrie haben wir vor ca. 13 Jahren begonnen. Heute wird dieser Bereich für uns immer wichtiger und wir erwirtschaften dort einen Umsatz mit deutlich steigender Tendenz. Die Betreuung bzw. Beratung vor Ort wird derzeit von einem kleinen Team mit vier Personen in Deutschland und weiteren vier Personen weltweit realisiert. Durch diese Ausrichtung sind wir dazu in der Lage, das Verständnis für die Anwendungen in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie aufzubringen und passgenaue Produkte zu ent-wickeln und zu produzieren.
dei: Die Lebensmittelindustrie stellt besondere Anforderungen an Gleit-, Gelenk- und Kugellager und andere motion plastics. Wie werden Sie diesen Anforderungen gerecht?
Braun: Ein großes Thema in der Lebensmittelindustrie ist die Vermeidung von Produkt- kontaminationen. Aus diesem Grund hat Igus Maschinenelemente – beispielsweise Kunststoffgleitlager oder Linearsysteme – entwickelt, die keine aktive Schmierung brauchen. Dies bedeutet, dass kein Schmiermittel den Produktionsprozess verunreinigt. Die eingesetzten Festschmierstoffe sind als mikroskopisch kleine Partikel millionenfach in winzigen Kammern in dem festen, meistens faserverstärkten Material eingebettet. Aus diesen Kammern geben die Gleitlager winzige Mengen der Festschmierstoffe frei. Das reicht aus, um die unmittelbare Umgebung ausreichend zu schmieren. Die Festschmierstoffe helfen, den Reibwert der Iglidur-Lager zu senken. Sie sind nicht unverzichtbar für die Funktion der Lager, haben aber eine unterstützende Wirkung. Liegt eine Anwendung vor, bei der der Verschleiß oberhalb des offenen Produktes ist, und es besteht die Anforderung in Richtung FDA- oder EU-Konformität, dann sind wir zudem gefordert, Werkstoffe zu bieten, die auch diese Anforderungen erfüllen. Für diese Einsatzfälle hat Igus beispielsweise die Werkstoffe Iglidur A160, A180 oder A181 im Programm.
dei: Durch welche Spezifikationen zeichnen sich diese Werkstoffe aus?
Braun: Die beiden Polymergleitlagerwerkstoffe Iglidur A181 und Iglidur A160 erfüllen sowohl die FDA-Richtlinien als auch die EU-Verordnung 10/2011. Beide eignen sich dank hoher Abriebfestigkeit, geringer Feuchtigkeitsaufnahme und Widerstandsfähigkeit gegen Chemikalien besonders für Anwendungen mit direktem Kontakt zu Lebensmitteln. Iglidur A181 ist eine Weiterentwicklung des Hochleistungsmaterials Iglidur A180. Die Lager ermöglichen eine maximal zulässige Flächenpressung von 25 MPa. Im Trockenlauf sind bei Dauereinsatz Geschwindigkeiten von maximal 0,8 m/s rotierend sowie 3,5 m/s linear möglich. Die kurzzeitige zulässige Höchsttemperatur beträgt 110 °C. Das Lowcost-Chemielager Iglidur A160 ist beständig gegen eine Vielzahl von Säuren und Lösemitteln und somit prädestiniert für Anwendungen in der Lebensmittel- und Verpackungsindustrie, wo mit aggressiven Chemikalien gereinigt werden muss. Niedrige Reibwerte sind bei diesem Werkstoff mit hoher Verschleißfestigkeit verbunden.
dei: Wie haben sich die Anforderungen an Ihre Maschinenelemente in den letzten Jahren verändert?
Braun: Die größten Herausforderungen und Änderungen finden beim Thema Reinigung und Chemikalienbeständigkeit statt. Gesetzmäßigkeiten, die vor zehn Jahren galten, gelten heute nicht mehr, da weniger, aber hochkonzentrierter und mit immer aggressiveren Reinigungslösungen gereinigt wird. Dadurch haben sich die Ansprüche an die Chemikalienbeständigkeit der Werkstoffe total verändert. Das bedeutet, dass wir Werkstoffe, die wir früher in diese Bereiche geliefert haben, heute nicht mehr liefern können, ohne die Anwendung genau zu kennen. Das stellt uns als Lieferant von Maschinenelementen aus Kunststoff vor große Herausforderungen. Im Bereich der Getränkeindustrie beispielsweise sind wir oftmals mit Chemikalien konfrontiert, für die wir derzeit noch keine Lösungen haben. Aber wir sind permanent dabei, in unserem Labor nach praktikablen Lösungen zu suchen, beispielsweise auch für die aseptische Abfüllung mit Wasserstoffperoxid, die extreme Anforderungen an die eingesetzten Werkstoffe stellt.
dei: Stichwort Lebensmittelhygiene und Lebensmittelsicherheit. Welchen Herausforderungen stehen Sie bei der Entwicklung Ihrer Werkstoffe und Produkte besonders gegenüber, um diese Punkte zu erfüllen?
Braun: Die größte Herausforderung hierbei kann man unter dem Stichwort Hygienic Design zusammenfassen. Viele Maschinen in der Lebensmittelindustrie sind bereits auf sehr hohem Niveau was diesen Bereich anbelangt. Toträume und Oberflächenrauigkeiten, sowie Stellen, an denen sich Keime ansiedeln können, sind zu vermeiden. Betrachtet man die Gesamtanlage und komplette Systeme, muss zudem eine gute Reinigbarkeit an sämtlichen Stellen gewährleistet sein. Hier lernen wir von unseren Kunden sehr viel. Werkstoffe und Komponenten zu entwickeln, die FDA- und EU-konform sind, ist eine Seite, bewegte Systeme jedoch hygienisch zu designen, das ist nicht ganz einfach und für jeden Maschinen- und Anlagenbauer eine Herausforderung. Was unser Angebot anbelangt, so müssen die Werkstoffe zunächst chemikalienbeständig sein. Außerdem sind große Spalte erforderlich, die eine leichte Reinigbarkeit bei hohen Drücken, Temperaturen und Dampf ermöglichen.
dei: Können Sie Produktinnovationen beschreiben, die Sie in Hannover und eventuell auch auf der Anuga Foodtecfür die Lebensmittel- und Getränkeindustrie präsentieren werden?
Braun: Startpunkt für neue Innovationen ist für Igus die jährlich stattfindende Hannover Messe. Allein im Jahr 2013 haben wir dort 114 neue Produkte vorgestellt. In diesem Jahr werden wir dort u. a. einen neuen Iglidur-Werkstoff mit höchster Chemikalienbeständigkeit auch für Wasserstoffperoxid und einer Langzeittemperaturbeständigkeit bis 250 °C vorstellen. Dieser Werkstoff ist leitfähig und hat die FDA- und EU-Zulassung in der von der Lebensmittelindustrie geforderten Farbe blau. Auch bei den Gewindespindeln Dryspin bieten wir eine Programmerweiterung mit neuen Abmessungen, Spindeln mit hoher Steigung aus dem Material 1.4301.
dei: Kommt das im vergangenen Jahr auf der Hannover Messe vorgestellte Tribo-Filament für 3-D-Drucker auch im Anlagen- und Apparatebau für die Lebensmittelindustrie zum Einsatz?
Braun: Ja, vor allem dann, wenn Prototypen-design erforderlich ist. Möchte ein Techniker eine Lagerstelle designen und die Funktion testen, zudem aber auch wissen, welche Werkstoffe zum Einsatz kommen sollen, dann ist dies mit dem Tribo-Filament und 3-D-Druck sehr gut möglich. Hiermit lässt sich auch die Lebensdauer und die Tribologie optimieren. Der 3-D-Druck bietet Anwendern neue Möglichkeiten, Objekte mit komplexen Bauformen zu drucken. Wir liefern für 3-D-Drucker nicht nur geeignete Komponenten, die schmierfrei und günstig sind, sondern auch das passende Filament. Mit dem Iglidur I180-PF beispielsweise stellen wir jetzt ein weiterentwickeltes Filament vor, das noch leichter zu verarbeiten ist.
dei: Welche Ziele verfolgt Igus in der Lebens- mittel- und Getränkeindustrie?
Braun: Bei den Produkten von Igus geht es in den unterschiedlichsten Branchen darum, mithilfe von motion plastics die Technik in der Anwendung zu verbessern und/oder Kosten zu sparen. Für die Lebensmittelindustrie bedeutet das insbesondere, durch Forschung und Entwicklung, und durch Tests im mit 1750 m2 größten Testlabor der Branche, genau die Werkstoffe zu entwickeln und anzubieten, die für die Anforderungen in dieser Branche eine Rolle spielen. Hier geht es beispielsweise wie bereits erwähnt um Chemikalienbeständigkeit und raue Umgebungsbedingungen. Außerdem folgen wir dem Markt in Richtung FDA- und EU-Konformität. Einer der wichtigsten Punkte ist zudem, dass wir Igus als Systemlieferant weiter in den Fokus rücken möchten. Wir beobachten sehr stark den Markt und mobilisieren unsere Kräfte in Richtung Werkstoff- und Komponentenentwicklung, arbeiten aber auch mit Forschungsinstituten und Universitäten eng zusammen und nutzen das Know-how von Firmen, mit denen wir kooperieren. Gleichzeitig stellen wir den Kunden und seine individuellen Anforderungen in den Mittelpunkt: Es ist für uns wichtig, dass wir ihm die Freiheit in der Konstruktion seiner Anwendung geben – ob bei der Lineartechnik, beim Gleitlager oder auch als Halbzeug.
Halle 8.1, Stand D58
prozesstechnik-online.de/dei0315460

Über 1300 neue Gleitlagerstandardabmessungen

> Große Investition zum Jahresbeginn <

Konstrukteure aus den verschiedensten Branchen finden bei Igus ab sofort noch schneller das trockenlaufende Lager für ihre Anwendung. Mit dem Zuwachs von fünf auf 16 Vollsortimentwerkstoffe und 1321 neuen Katalogabmessungen deckt der Kunststoffspezialist jetzt alle erdenklichen Anforderungen an Gleitlager direkt ab Lager ab.
Mit der Investition reagiert Igus auf die Fortschritte in der eigenen Entwicklung neuer Gleitlagerwerkstoffe. Durch die schnelle Marktreife waren Lager aus dem bestgeeigneten Werkstoff nicht immer direkt in der passenden Abmessung verfügbar. Diese Lücke hat das Unternehmen jetzt geschlossen. Alle Werkstoffe, die aus tribologischer Sicht für eine Anwendung optimal geeignet sind, können nun auch ab Lager geliefert werden. Dazu wurden die bestehenden Lieferprogramme von weiteren elf Materialien derart erweitert, dass für jeden Werkstoff mehr als 110 Abmessungen bis 50 mm Durchmesser sofort bestellbar sind. Sowohl mit als auch ohne Bund sind die DIN-geführten Abmessungen in nunmehr 16 Tribo-Werkstoffen verfügbar. Um das Lager für die eigene Anwendung bestimmen zu können, bietet Igus auf seiner Internetseite Berechnungstools an, die nach Eingabe von Umgebungsparametern und Abmessungen die geeigneten Produkte mit ihren Preisen anzeigen. Für jeden Werkstoff wird präzise für die beschriebenen Belastungen die Lebensdauer in Stunden berechnet.
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