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Methodische Produktivitätssteigerung

Instandhaltungsmanagement am Chemiestandort Bobingen
Methodische Produktivitätssteigerung

Die Anforderungen an die Verfügbarkeit von Produktionsanlagen stiegen in der vergangenen Dekade beispielsweise durch verkürzte Produktzyklen oder Just-in-Time-Konzepte ständig an. Vernetzte Verbundstandorte mit vielfältig verflochtenen Produktionslinien verlangen fortlaufend eine Anpassung der Ressourcenplanung und die Entwicklung neuer Methoden. Eine ständige Verteuerung der internen Instandhaltungskosten ist die Folge. Wie sich diese Kosten reduzieren lassen, zeigt ein gelungenes Instandhaltungprojekt der ABB Service GmbH am Chemiestandort Bobingen.

Der in Bobingen dargebotene ABB Full Service bietet nicht nur eine handwerkliche Dienstleistung, sondern eine ausgewogene Kombination zwischen der Organisation von Abläufen und Vorgehensweisen, dem Einsatz von bewährten Methoden und Tools und die Einbindung von qualifizierten Instandhaltungskräften. Ziel von ABB ist hierbei eine langjährige partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem Industriekunden. Die vertraglichen Vereinbarungen garantieren Einsparungen für den Kunden und eine Gewinnteilung aus zusätzlich erschlossenen Nutzungs-, Leistungs- oder Qualitätspotentialen einer Produktionsanlage.

Um die angestrebte Produktivitätssteigerung (OEE – Overall Equipment Efficiency) zu erreichen, entwickelt ABB in derzeit fünf speziellen branchenbezogenen Service-Centern (Maintenance Methodology Centers = MMC) unter Ausnutzung der aus zahlreichen entsprechenden Partnerschaften gewonnenen Erfahrungen eigene Methoden, Arbeitsmittel und Standards. Insgesamt existieren fünf solcher MMCs für die Entwicklung industriespezifischen Instandhaltungswissens. Sie sammeln Daten und Informationen von den dezentral operierenden Experten, die wiederum sowohl Motor als auch Nutznießer der MMCs sind. Nach dem Verfahren „Best Practice“ bilden diese Informationen und Methoden eine Basis für die Erfassung und Quantifizierung von möglichen Produktivitätsverbesserungen mittels geeigneter Analysen, die dann wiederum in Verfahren zur Reduzierung von Verlustbringern münden.
Mehr als ein Komplettservice
Als bestes Beispiel des ABB Full Service in Deutschland kann der Chemie-Standort Bobingen dienen. Das Polyesterfaser-Werk Bobingen gehörte bis 1998 zum Hoechst-Konzern und produzierte die unter dem Handelsnamen Trevira bekannten Kunstfasern und weitere textile Zwischenprodukte für zahlreiche Anwendungen wie Autositzbezüge, Bekleidungsstoffe aber auch für technische Textilien wie Siebgewebe, Sicherheitsgurte, Förderbänder oder Bodenbeläge.
Nach der Aufteilung des Hoechst-Konzerns erwarben die vier internationalen Unternehmen Johns Manville GmbH, KoSa GmbH & Co. KG, Teijin Monofilament Deutschland GmbH und Trevira GmbH die Produktionsstätten des Bobinger Werkes. Für ABB ergab sich somit ein sehr guter Anknüpfungspunkt für seine ABB Full Service-Dienstleistung. Durch die Übernahme von 179 Hoechst-Mitarbeitern aus allen Bereichen der Wartung und Instandhaltung und aus anderen infrastrukturellen Betriebsteilen (Feuerwehr, Werksschutz etc.) entstand die ABB Service GmbH Bobingen (SEB). Mit den neuen Betreibern der Produktionsstätten wurde ein Vertrag mit einer Laufzeit von fünf Jahren mit entsprechenden fünfjährigen Verlängerungsoptionen abgeschlossen.
Die Leistungen umfassen die Instandhaltung von Produktionsanlagen, Gebäuden, Infrastrukturanlagen sowie die Um-/Ausbauten der Produktionsanlagen. Das hierzu notwendige Know how im Umgang mit den spezifischen Produktionsmitteln in einem Kunstfaser-Betrieb brachte das übernommene ehemalige Hoechst-Personal mit. Hinzu kommt in diesem Falle noch die Betreuung der Energieerzeugungsanlagen, der Energieverteilung, der Betrieb der Standortinfrastrukturanlagen, die Werksfeuerwehr, der Werkschutz und viele weitere infrastrukturelle Dienste.
Durch Ausschöpfung seines Wissens um spezifische Instandhaltungsmethoden gelang es ABB innerhalb kurzer Zeit, die Kunden am Standort Bobingen von der Effizienz der vereinbarten Leistungsumfänge zu überzeugen. Mit den klassischen Methoden, beispielsweise der SWOT-Analyse, entstand sehr schnell eine strategische Ausrichtung der SEB, die neben dem ursprünglich vereinbarten Leistungskatalog auch noch Dinge wie z.B. eine überbetriebliche Aus- und Weiterbildung enthält.
60 Prozent aller Leistungen der SEB werden heute als Festpreis-Gewerke erbracht, d.h. die Unternehmen können jederzeit mit der Instandhaltung als fixem Kostenblock kalkulieren. Ein Bonus/Malus-System sorgt im Falle der Energieerzeugung und -verteilung für zusätzlichen Anreiz auf beiden Seiten. Die variablen Kosten werden durch diese Maßnahmen verringert und die Preisentwicklung wird für den Kunden messbar.
Absolut gesehen verringerten sich die Instandhaltungskosten für die in Bobingen ansässigen Unternehmen deutlich, was sich beispielhaft durch die Verringerung der abgerufenen Stunden belegen lässt. Diese sanken seit 1999 kontinuierlich von 230 000 auf geschätzte rund 140 000 im Jahr 2002 ab. Die vertraglich garantierten Kostenreduktionen von etwa 250 000 Euro/Jahr wurden erreicht.
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