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Mit NSF/H1-Zertifikat

Lebensmittelrechtlich unbedenkliche Spezialschmierstoffe
Mit NSF/H1-Zertifikat

Die Mobil Food-Manufacturing-Produktgruppe von ExxonMobil enthält verschiedene bakteriostatische Spezialschmierstoffe. Das Spektrum reicht von Hydraulik-, Getriebe- und Verdichterölen über Fette für unterschiedlichste Belastungen bis hin zu Wärmeträger- und Kältemaschinenölen. Jeder Schmierstoff hat das Prädikat NSF/H1 und entspricht den FDA-Regulationen.

Gabriele Radke

Schadstoffe in Lebensmitteln sorgen immer wieder für Schlagzeilen in den Medien. Unabhängig davon, ob derartige Meldungen übertrieben sind oder nicht, ist die Verunsicherung bei den Konsumenten groß. Und: Solche Ereignisse belegen die Notwendigkeit, dass die Produktion von Lebensmitteln einer besonderen Beobachtung unterliegen muss. Demzufolge ist die Lebensmittelproduktion einer Reihe spezieller Anforderungen und Auflagen ausgesetzt, die auf die Sorgfaltspflicht des Herstellers zielen. Dazu zählen beispielsweise die Lebensmittelhygiene-Verordnung aus dem Jahr 1998 oder die EU-Verordnung über Maschinen zur Produktion von Nahrungsmitteln. Ging es früher darum, Verunreinigungen zu vermeiden, steht heute das Prinzip im Vordergrund, dieser Gefahr vorzubeugen. Allein die Möglichkeit, dass es zu einer Verunreinigung des Produkts kommen könnte, reicht aus, härtere Produktionsauflagen zu erzwingen. Das gilt auch für die Betriebsstoffe, die in den maschinellen Fertigungsanlagen eingesetzt werden: Sie bergen das Potenzial, unter bestimmten Voraussetzungen zu Kontaminationen führen zu können.
Schmierstoffe als Kontaminationsquelle
Deswegen gelten auch für Schmierstoffe, die in Produktionsmaschinen für Güter eingesetzt werden, die der Lebensmittelhygiene-Verordnung unterliegen, zahlreiche Auflagen und gesetzliche Vorschriften. Die jüngsten Anforderungen sind seit dem 1. Januar 2002 in Kraft. Die amerikanische Zertifizierungsstelle National Sanitary Foundation (NSF) fordert, dass solche Schmierstoffe für den gelegentlichen, technisch unvermeidbaren, prozessbedingten Lebensmittelkontakt geeignet sein müssen. Folglich müssen sie vom menschlichen Organismus rückstandsfrei abgebaut werden können.
Für die Öltechnologie bedeutet das eine große Herausforderung, weil die jeweiligen Vorgaben der Ingenieure und Mediziner einen weiten Spagat erfordern: Neben dem technischen Aufgabenkatalog, den ein Schmierstoff zu erfüllen hat, muss also zusätzlich gesundheitliche Unbedenklichkeit gewährleistet sein. Gefordert sind außerdem Geschmacks- und Geruchsneutralität. Und schließlich ist Resistenzvermögen gegenüber den Umgebungsstoffen nachzuweisen; das sind beispielsweise Säuren, Laugen, Alkohol, Wasser, Reinigungs- und Desinfektionsmittel.
Aufwändiges Testprogramm sorgt für Sicherheit
Ob ein Schmierstoff dieses Anforderungsprofil erfüllt, wird von der NSF in einem aufwändigen Testprogramm untersucht. Besteht das Schmiermittel diese harte Prüfung, erhält es das Zertifikat NSF/H1 gemäß FDA-Regulationen. Letztere beinhalten die weltweit aussagefähigsten und strengsten Schmierstoff-Standards für die Lebensmittelhygiene. Sie beschäftigen sich auch mit der Bakterienbildung, für die Kohlenwasserstoffe in ihrer natürlichen Ausprägung bei mineralischen Ölen ein hervorragender Nährboden sind: Mit Hilfe dieser Moleküle können sich Bakterien mit hoher Geschwindigkeit um ein Vielfaches des sonst Üblichen vermehren. Dieser ungehinderten und ungebremsten Entwicklung wurden in den FDA-Regulationen KBE-Grenzwerte entgegengesetzt. Wenn Schmiermittel bei der Produktion von der Lebensmittelhygiene-Verordnung unterliegenden Waren eingesetzt werden, darf deren Bakterienbildung maximal 10 KBE/g Öl betragen. Unabhängig von ihrem Einsatzaggregat müssen Schmierstoffe eine Vielfalt technischer Aufgaben erfüllen. Sie sollen kühlen oder eine effiziente Energieübertragung ermöglichen; außerdem sollen sie Ablagerungen und Verschleiß verhindern und Oxidationsstabilität aufweisen, damit das Öl nicht so oft gewechselt werden muss, was zwangsläufig zu einem Maschinenstillstand führt. Darüber hinaus müssen sie gegen Korrosion schützen, mit jeglichen Dichtungsmaterialien verträglich sein und einen guten Oberflächenschutz bieten, um den Werterhalt der Produktionsanlage zu sichern.
Bakteriostatische Spezialschmierstoffe
ExxonMobil hat verschiedene bakteriostatische Spezialschmierstoffe für die Lebensmittel-, Pharma- und Verpackungsindustrie entwickelt. Sie sind in der Produktfamilie Mobil FM (Food Manufacturing) zusammengefasst und reichen von Hydraulik-, Getriebe-, Verdichterölen über Fette für die unterschiedlichsten Belastungen bis zu Wärmeträger- und Kältemaschinenölen. Jedes Produkt in der Mobil FM-Familie hat das Prädikat NSF/H1, entspricht den FDA-Regulationen und ist darüber hinaus auch unter religiösen Gesichtspunkten als koscher und halal freigegeben.
Es ist nicht erforderlich, alle Maschinenteile mit NSF/H1-Schmiermitteln zu befüllen, sondern nur solche, bei denen ein Gefährdungspotenzial für die herzustellenden Produkte besteht. Diese notwendige Risiko-Einschätzung schafft in den Betrieben oft Rechtsunsicherheit. Um diese zu vermeiden, prüfen ExxonMobil Vertriebsingenieure den Ist-Zustand der jeweiligen Maschinen bzw. Anlagen mit Hilfe von HACCP. Dieses ursprünglich von der NASA entwickelte Verfahren wurde von ExxonMobil gezielt dem Bereich Schmierstoffanwendungen angepasst: Die Vor-Ort-Analyse der chemischen, physikalischen und mikrobilologischen Belastungen hilft den Lebensmittelproduzenten, die Rahmenbedingungen zu beachten und führt darüber hinaus zu maßgeschneiderten Schmierungs- und Wartungsplänen, die in letzter Konsequenz zu verringerten Stillstandzeiten und einem minimierten Instandhaltungsaufwand führen. Häufig lassen sich gleichzeitig auch die Verbrauchs-, Lager- und Verwaltungskosten – beispielsweise durch eine Sortenreduzierung – senken.
Umstellung auf einen Schmierstoff mit NSF/H1-Zertifikat
Wenn die Umstellung auf einen Schmierstoff mit NSF/H1-Freigabe notwendig ist, wird ein Umölungsprozess erforderlich, um die bei Ölwechseln üblichen Restmengen des zuvor eingesetzten Produkts vollständig zu entfernen. In Abhängigkeit vom Maschinentyp kann dieser recht aufwändig sein, denn manchmal müssen unter Einbeziehung des Anlagenherstellers spezifische Ablassprogramme entwickelt und mit intermittierenden Spülprozessen kombiniert werden. In jedem Fall muss der Prozess schnell, vor allem aber gründlich, durchgeführt werden, um Produktionsausfälle zu minimieren.
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