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Natürliche Lebensmittelfarbstoffe

Steigende Nachfrage und oligopolitische Marktstrukturen
Natürliche Lebensmittelfarbstoffe

Der europäische Markt für natürliche Lebensmittelfarbstoffe wird wachsen. Man erwartet eine Umsatzsteigerung von derzeit 177,8 Millionen US-Dollar (1996) auf 213,8 Millionen US-Dollar im Jahre 2003. Diese Zahlen nennt eine Studie, die vor kurzem von der internationalen Unternehmensberatung Frost & Sullivan vorgelegt wurde.

Stefan Gerhard

Eine steigende Nachfrage nach natürlichen Lebensmittelfarbstoffen gab es erstmals nach dem Tartrazin-Skandal Anfang der achtziger Jahre. Damals suchte man natürliche Alternativen zum Tartrazin, einem synthetischen Farbstoff der mit Hyperaktivität in Verbindung gebracht wurde. Obwohl dieser angenommene Zusammenhang widerlegt werden konnte, ist die Nachfrage nach natürlichen Farbstoffen weiterhin gestiegen.
Gesamtmarkt für Lebensmittel-farbstoffe wächst
Mitte der neunziger Jahre konnten die synthetischen Lebensmittelfarbstoffe mengenmäßig wieder leicht zulegen, da diese Produkte bei den Lebensmittelherstellern aufgrund der besseren Hitzebeständigkeit stärker gefragt sind. Die Nachfrage nach natürlichen Lebensmittelfarbstoffen blieb davon allerdings unberührt, da der Gesamtmarkt für Lebensmittelfarbstoffe insgesamt weiter wächst.
Synthetische Lebenmittelfarbstoffe werden derzeit noch weitaus häufiger eingesetzt als natürliche. Nach Ansicht von Dr. Angela Gunning, Research Manager bei Frost & Sullivan, wird dieser Trend auf lange Sicht zurückgehen, da die Verbraucher zunehmend natürliche Inhaltsstoffe verlangen. Die Verfasser der Studie (Frost & Sullivan Report 3371) rechnen deshalb bis zum Jahr 2003 mit einer jährlichen durchschnittlichen Wachstumsrate von etwa 2,7 Prozent (Abb. 1).
Die Nachfrage nach roten natürlichen Lebensmittelfarbstoffen dominiert den europäischen Markt mit rund 48,0 Prozent Umsatzanteil und 42,0 Prozent Mengenanteil im Jahr 1996 (Abb. 2). Wichtigstes Produkt bei den roten Farbstoffen ist die Carminfarbe mit 51,0 Prozent (1996) Marktanteil. Die Gesamtnachfrage nach natürlichen Lebensmittelfarbstoffen ist damit stark abhängig vom zyklischen Markt für Carmin. Die Verfügbarkeit dieses Pigmentes steht und fällt mit dem Vorkommen des Grundstoffes, aus dem Carmin gewonnen wird: den Koschenillen-Insekten.
Stabilität der natürlichen Farbstoffe konnte verbessert werden
Die wachsende Nachfrage der Verbraucher nach Lebensmitteln, die aus natürlichen Zutaten hergestellt werden, hat die Hersteller dazu gezwungen, die Hitze- und Lichtbeständigkeit sowie die pH-Wertstabilität der natürlichen Farbstoffe zu verbessern. Besonders im Vergleich zu synthetischen Farbstoffen weisen diese eine deutlich geringere Stabilität auf. Ein Grund für die große Nachfrage nach Carmin und die damit verbundenen hohen Umsätze ist die hervorragende Hitze- und Lichtbeständigkeit dieses natürlichen Farbstoffs.
In bezug auf die nationalen Märkte liegt Deutschland mit etwa 38,2 Millionen US-Dollar für natürliche Lebensmittelfarbstoffe an führender Stelle. Diese Zahl entspricht einem Anteil am Gesamtmarkt von 24 Prozent. Großbritannien mit 17,0 Prozent und Frankreich mit 16,0 Prozent folgen auf Platz zwei und drei.
Bei natürlichen Lebensmittelfarbstoffen konnten wichtige technologische Verbesserungen erzielt werden, die das Spektrum der Anwendungsbereiche zur effizienten Färbung mit natürlichen Pigmenten erheblich erweitert haben. So lassen sich beispielsweise durch Suspensionen, Emulsionen oder durch eine Mikroverkapselung die Eigenschaften natürlicher Lebensmittelfarben sowie Verarbeitbarkeit entscheidend verbessern.
Der europäische Markt für natürliche Lebensmittelfarben ist oligopolistisch strukturiert: Er wird von einigen wenigen Teilnehmern dominiert, die beispielsweise auch in der Lage sind in Produktunterstützung und technische Serviceteams zu investieren. Diese kundenorientierten Leistungen verlangen beträchtliche und langfristige Investitionen.
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