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Ohne viel Aufwand

Vorkonfektionierte Energiezuführungen für die Logistik
Ohne viel Aufwand

In der Lebensmittelindustrie ist die Automatisierung der Förder- und Lagertechnik in vollem Gange. Viele Gründe sprechen dafür, vorkonfektionierte Energiezuführungen einzusetzen. In erster Linie zählen dazu die Minimierung möglicher Fehlerquellen, die deutliche Reduzierung der Montagezeiten sowie die geringen Lagerkosten.

Richard Habering

Aus Anwendersicht muss ein Energieführungssystem einfach nur funktionieren. Das setzt die einwandfreie Funktion aller Komponenten voraus, auch der darin eingesetzten Leitungen. Bedingt durch ständig steigende Belastungen infolge der Automation sind in der Vergangenheit immer häufiger geführte Leitungen ausgefallen, obwohl die Energieführung selbst einwandfrei funktionierte. Ausfälle durch so genannte Korkenzieher und Aderbrüche können in Extremfällen die ganze Produktion lahm legen und enorme Kosten verursachen. Um diesen unbefriedigenden Zustand zu lösen, entwickelte Igus Energiekettensysteme, bestehend aus so genannten Chainflex-Leitungen und Energieketten. Sie werden als Lieferung aus einer Hand und – je nach Anwendung – mit Systemgarantie angeboten.
Konsequent hat das Kölner Unternehmen in den letzten Jahren dieses so genannte ReadyChain-Konzept ausgebaut, um noch stärker auf die individuellen Kundenanforderungen eingehen zu können. Hierbei handelt es sich um komplett einbaufertig konfektionierte Energieketten, die auf speziellen Transporttrommeln ausgeliefert werden. Mit ReadyChain wird die gesamte Logistik auf Igus abgewälzt – von der Beschaffung aller notwendigen Sonderteile, Blechen oder Maschinenteilen bis zur Bereitstellung des einbaufertigen Systems zum festgesetzten Montagetermin. Dafür hat Igus weit über 40 000 Einzelkomponenten, über 600 Chainflex-Leitungen sowie über 2500 Elektrokomponenten auf Lager und wird somit zum Logistik-Dienstleister.
Cash-flow ganz einfach erhöhen
Das Ready-Chain-Konzept vereint eine Reihe von wirtschaftlichen Vorteilen. Durch die schnellen und garantierten Lieferzeiten kann komplett auf die Lagerung von hochflexiblen Leitungen, Steckern und weiteren Anbauteilen verzichtet werden. Fertige Systeme sind dank einer ausgefeilten Logistik innerhalb von wenigen Tagen zum garantierten Termin nahezu weltweit auslieferbar. Somit kann jederzeit auf konjunkturelle Höhen oder Tiefen reagiert werden und Auslastungsschwankungen werden auf Igus abgewälzt.
Bei ReadyChain handelt es sich um eine Systemlösung, die vor Auslieferung stets auf Igus-eigenen Testständen geprüft wird. Für das gesamte System ist lediglich eine Bestellnummer erforderlich, außerdem gibt es nur noch einen Ansprechpartner. Die Anzahl der Lieferanten und Bestellungen reduziert sich auf bis zu 75 %.
Die Konfektionierung reicht vom einfachen Energieketten-System mit eingelegten Chainflex-Leitungen bis hin zu komplexen Systemen. Sie umfassen alle Leitungen, Schläuche, Steckverbinder, Innenaufteilungen, Anschlusselemente und Anbauteile, entsprechend den Kundenanforderungen. Jede Losgröße sowohl für Einzel- als auch Serienfertigung rechnet sich.
Das ganze Spektrum an möglichen Verfahrwegen der Energieketten steht zur Verfügung. Von extrem kurzen bis zu langen Verfahrwegen ist alles möglich. Mit entsprechenden Transporthilfen und -sicherungen wird die schadenfreie Auslieferung gewährleistet. Als Systemlieferant aller Komponenten kann der Energieketten-Anbieter somit bis zur Inbetriebnahme alle erforderlichen Leistungen vom ersten bis zum letzten beweglichen Punkt erbringen. Nur der elektrische Anschluss und die damit verbundene Gesamtinbetriebnahme muss von Anwenderseite erbracht werden.
Mit ReadyChain wird der Projektierungsaufwand erheblich reduziert. Igus stellt auf der Brau Beviale 2004 u.a. sein ReadyChain-Konzept vor. Neben der Getränkeindustrie hat sich das Konzept in vielen Branchen bewährt. Ein Beispiel hierfür ist die Automatisierung der Förder- und Lagertechnik von Dörfel, einem Unternehmen der Fleisch verarbeitenden Industrie.
Anforderungen an Automatisierung steigen
Die Dörfel KG mit den Standorten Fellbach bei Stuttgart und Sauerlach bei München ist seit mehr als 40 Jahren Partner der Fleisch verarbeitenden Industrie. „Zunächst waren wir ein reines Handelshaus und haben als Werksvertretung dem Fachhandel des Fleischerhandwerks Maschinen, Anlagen und Verbrauchsartikel zur Verfügung gestellt“, erzählt der Leiter der Technischen Abteilung Fellbach, Rainer Kaufmann. Aktuell projektiert, produziert und vertreibt Dörfel Förder- und Zerlegetechnik, Regal- und Kommissioniersysteme sowie Fleischbandsägen. Schon frühzeitig erkannte das Unternehmen die Zeichen der Zeit. Die Automatisierung der Logistik hat in der Lebensmittelindustrie so richtig erst in den letzten 15 Jahren begonnen und ein Ende ist noch lange nicht abzusehen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, muss sie in Zukunft noch stärker automatisieren. Dörfel ist mit seinen Produkten aus Edelstahl bestens gerüstet. Von der Förder- über die Lager- bis hin zur Handhabungstechnik kommt ausschließlich rostfreier Stahl zum Einsatz. Mit diesem Qualitätskonzept ist das Unternehmen mittlerweile Marktführer in Deutschland.
Energiezuführung für Regalbediengeräte
Ein erfolgreiches Unternehmen braucht zuverlässige Lieferanten. Schon seit vielen Jahren setzt Dörfel bei seinen Regalbediengeräten deshalb Energiezuführungen des Kölner Anbieters Igus ein. Sie halten den hohen Anforderungen jederzeit stand. Bei steigender Belastung und höheren Verfahrgeschwindigkeiten darf es beispielsweise nicht zu Aderbrüchen kommen. Das verhindern die Chainflex-Leitungen, die bereits seit vielen Jahren bei Dörfel im Einsatz sind. Als nächster Schritt schlug die Stunde der komplett vorkonfektionierten Energiezuführungen, die direkt in die Anlage eingebaut werden. Zunächst war man bei Dörfel skeptisch, da die Problematik im Bereich der Konfektionierung bekannt war. Es konnte aus Sicht des Unternehmens bei der Anzahl der unterschiedlichen Leitungen und Anschlüsse einfach nicht funktionieren. Aber die Realität zeigte sehr schnell, dass an vorkonfektionierten Energiezuführungen kein Weg mehr vorbei führt.
Vor ca. drei Jahren wurde bei Dörfel das erste große Projekt mit ReadyChain realisiert. Es handelte sich damals um eine sehr große Regalanlage mit 19 Regalbediengeräten. Die kompletten Energiezuführungen für die Hub- und Verfahrachsen wurden zu einem festgesetzten Termin geliefert und eingebaut. In wenigen Stunden war die Installation abgeschlossen. Mussten bis dahin für beide Achsen ca. drei Tage Installationszeit gerechnet werden, so reduziert sich der Aufwand heute auf ungefähr vier Stunden. Die vorkonfektionierte Energiezuführung wird auf die Baustelle geliefert, in die Führungsrinne eingelegt und dann die Anschlusselemente angeschraubt, fertig ist das komplette System.
ReadyChain zeigt bei Dörfel im Produktbereich der Regalbediengeräte seine Stärken. Das Handling der langen Verfahrwege und das Verlegen der Einzelleitungen führten in der Vergangenheit immer wieder zu großen Problemen. Werden sie unsachgemäß verlegt, sind sie innerhalb kürzester Zeit defekt. Die Installation der Anlage vor Ort wird nicht von Dörfel, sondern von Subunternehmern durchgeführt. Durch die Vorkonfektionierung werden mögliche Schwachstellen reduziert. Die meist angelernten Kräfte der Installationsfirmen wissen in der Regel nicht, worauf sie beim Verlegen zwingend achten müssen. Seitdem die vorkonfektionierten Energiezuführungen zum Einsatz kommen, gibt es keinerlei Probleme mehr mit defekten Leitungen.
Schnelle Reaktion auf Kundenanforderungen
Bei Dörfel wurde in den letzten Jahren sehr viel standardisiert. Es ändert sich damit im konkreten Einzelfall lediglich die Anlagengröße, so dass über einmal konstruierte Bausteine die jeweiligen Anlagen zusammengestellt werden. So kann der Anbieter auf Kundenwünsche sehr schnell und flexibel reagieren. Die Befüllung der Energiezuführung bleibt in der Regel damit immer gleich. Es ändert sich lediglich die Kettenlänge. Bei großen Regalbediengeräten kann sie ohne Kabelüberstand je nach Verfahrweg über 10 m betragen. Bei der Bestellung wird nur noch auf die Baugröße geschaut und Kabelüberstand und Verfahrweg angegeben sowie ein meist kurzfristiger Liefertermin gesetzt.
Führungsrinne für vertikale Energiezuführung
Im Bereich der Energiezuführung ist Dörfel sogar noch einen Schritt weiter gegangen. Seit neuestem wird für die Hubachse der Regalbediengeräte eine neue Führungsrinne eingesetzt. Das Igus-Produkt LBT Flizz besteht aus einem modularen Baukasten, basierend auf extrudierten Führungsprofilen und einem Stützrahmen mit durchgehenden Rohren zum Stabilisieren. Alle Teile sind korrosionsgeschützt, entweder aus hochwertigem Kunststoff extrudiert oder pulverbeschichtet. Die verwendeten Materialien sind witterungsbeständig sowie resistent gegen die meisten Chemikalien, Öle, Fette, Kühl- und Lösemittel. Diese Entwicklung ist von großem Vorteil, da sie die vorher frei liegende Energiekette beim Beschleunigen und Bremsen vor dem Aufsteigen sicher schützt.
Halle 7, Stand 704
dei 401

Brau Beviale 2004
CeMAT 2005 in Hannover
BVL – Bundesvereinigung Logistik e.V.
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