Optimierte Prozesse in der Geflügelverarbeitung

Am Beispiel des Landfrisch-Geflügelhofes in Hainspitz im Bundesland Thüringen werden die Vorteile der branchenspezifischen Software-Lösung CSB-System für die Unternehmensführung besonders deutlich. Der drei Hektar große Geflügelhof wurde 1975 gegründet – damals jedoch noch als reiner Schlachthof. Nach der Wende wurde der Betrieb im September 1991 neu organisiert und beschäftigt heute rund 200 Mitarbeiter.

Täglich werden in Hainspitz etwa 80 000 bis 100 000 Hähnchen geschlachtet und verarbeitet. Die Hähnchen und Geflügelteile gehen anschließend an rund 900 Kunden – vom Verkaufswagen bis zum Supermarkt – in Deutschland und Österreich.

Mit der organisatorischen Umgliederung begann gleichzeitig die Suche nach einem geeigneten Software-System, um die einzelnen Geschäftsbereiche optimal miteinander zu verbinden und eine durchgängige Kommunikation sowie eine effiziente Steuerung der Betriebsabläufe zu gewährleisten. Nach gewissenhafter Sondierung des Marktes entschied sich der Landfrisch-Geflügelhof 1992 für das integrierte, branchenspezifische CSB-System.

Der Anbieter des CSB-Systems kümmerte sich um die Umsetzung des gesamten Projektes in Hainspitz. Er installierte nicht nur die Software, sondern lieferte auch die passende Hardware und schulte die Mitarbeiter. Rita Neumann, DV-Verantwortliche beim Landfrisch Geflügelhof, zeigt sich mit der intensiven Einweisung zufrieden: „Da ich die Supervisor-Rechte habe, also auf alle Programme zugreifen kann, bin ich natürlich besonders intensiv eingearbeitet worden.“ Den Kollegen in den verschiedenen Abteilungen wurden arbeitsplatzspezifische Nutzerrechte eingeräumt, so daß sie nur auf die Daten zugreifen können, die sie für ihre Arbeit benötigen. Auch sie wurden in die notwendigen Programm-Module eingewiesen.

Die Aufträge gehen täglich vom Kölner Verkaufsbüro Goossens, einer Tochtergesellschaft der Goossens B.V. in Holland, in Hainspitz ein. Dort werden sie in das System übernommen. Die Produktion wird ebenfalls mit dem CSB-System gesteuert. Nach der Erfassung der Aufträge im Büro, sind sie auf den Bildschirmen der CSB-System-Racks in der Produktion sofort abrufbar. So wird den Mitarbeitern die Rangfolge der Aufträge mittels Prioritätenliste vorgegeben. Da die Auslieferung über externe Speditionen erfolgt, wird nach Touren sortiert. Aufträge mit höchster Priorität werden im System als erstes aufgeführt. Die Steuerung erfolgt dabei über den Adressenstamm. Dort werden die Aufträge nach Priorität gekennzeichnet. Innerhalb der Touren sind die Aufträge nicht nach Kunden, sondern nach Produkten sortiert. „Wenn bei einer Tour drei Kunden beliefert werden, die unterschiedliche Mengen von Hähnchen, Hähnchenflügeln und Hähnchenbrust bestellt haben, wird eine Warengruppe nach der anderen verpackt und ausgezeichnet“, erklärt Rita Neumann. Etikettiermaschinen und vier Espera-Preisauszeichner sind in die Produktionslinie eingebunden. Die auftragsgerechte Steuerung des verpackten Geflügels von den Kühlräumen zur Auszeichnung erfolgt größtenteils vollautomatisiert.

Ein Mitarbeiter legt die Packungen auf ein Band, das sie zur Etikettierung transportiert. Eine von drei Rollen klebt, abhängig vom Kunden, das entsprechende Firmenlogo auf die Folie. Während dieser Zeit wurde die Ware bereits gewogen und der Espera-Preisauszeichner fügt das Etikett mit dem errechneten Preis auf die Packung. Lediglich die Etikettierrollen müssen noch von Hand ausgetauscht werden, wenn die Kunden wechseln. Das CSB-System erkennt über den Preisauszeichner, wann ein Auftrag abgearbeitet ist und bucht ihn direkt aus. Somit können die Versandpapiere automatisch erstellt werden.

Rita Neumann sieht in der integrierten Branchen-Software CSB-System eine erhebliche Arbeitserleichterung, die großes Rationalisierungspotential freisetzt. Die Pflege und die Bedienbarkeit des Systems sind aus ihrer Sicht nicht sehr kompliziert: „Es gibt viele Kopierfunktionen, mit denen man die Daten auf andere Kunden übertragen kann. Dadurch entfällt das ständige Anlegen neuer Datensätze und es werden Fehler sowie doppelte Eingaben vermieden.“ Das CSB-System hat sich bei Hainspitz mit den Jahren kontinuierlich zu einem DV-technischen Maßanzug für das Unternehmen weiterentwickelt.

Die Einführung des CSB-Systems in einem Unternehmen bedeutet nicht nur, die bestehenden Abläufe informationstechnisch zu unterstützen, sondern die Prozesse zu optimieren und effizienter zu gestalten. Das zeigt auch das Beispiel des Landfrisch-Geflügelhofes in Hainspitz: Die einmal eingelesenen Bestelldaten gelangen sofort und ohne Umwege in den Preisauszeichner. Hier werden mit dem CSB-System die drei Standorte Hainspitz, Köln und Holland direkt verbunden. Das Ergebnis ist am Preisauszeichner sichtbar. Das CSB-System läßt sich sehr gut an neue und erweiterte Anforderungen des Unternehmens anpassen. So können zum Beispiel Zertifizierung, Qualitätssicherung oder die Euro-Umstellung integriert werden. In der Anbindung der Peripheriegeräte ist das CSB-System nicht herstellerspezifisch gebunden, sondern besitzt offene Schnittstellen zu allen gängigen Preisauzeichner-Systemen. Die Rationalisierung durch Ausschluß von Falschetiketten und die konsequente Umsetzung von flexiblen Versand- und Auszeichnungsmethoden läßt den prozentualen Anteil des Verwaltungspersonals auf fünf Prozent der Gesamtbelegschaft schrumpfen.

Kleine und mittelständische Betriebe, die mit EDV individuelle Probleme lösen wollten, hatten bisher meist nur eine Möglichkeit: Speziell für sie programmierte Software. Auch hier schafft das CSB-System Abhilfe. Es verfügt über ein integriertes Unternehmensführungssystem, d.h. über eine Standard-Softwaremodul, das gleichermaßen branchenunabhängig und doch branchenspezifisch ist. Das System läßt sich in vier Funktionsbereiche einteilen, die für alle Betriebe und Unternehmensformen gültig sind:

• Management und Controlling,

• Warenwirtschaft,

• Finanz- und Rechnungswesen sowie

• Zeitwirtschaft.

Da nicht alle Betriebe diesen Bereichen dieselbe Gewichtung beimessen, muß die Software auch dann noch funktionsfähig sein, wenn nur Teile davon benötigt werden. Zudem darf sich auch das Ergebnis nicht unterscheiden: Optimierte Prozesse, die einen effizienten Betriebs-ablauf ermöglichen. Basis des im CSB-System eingebundenen Unternehmensführungssystems sind daher vier Elemente, der „kleinste gemeinsame Nenner“ aller Unternehmen:

• Adressen, unter denen Personen vom Kunden bis hin zum Mitarbeiter erfaßt werden können,

• Artikel wie Produkte, Leistungen, Betriebsmittel und Werkstoffe,

• Konditionen, hier verstanden als Einflußfaktoren auf die Artikel, beispielsweise Menge und Wert,

• Verfahren, zu denen Gesetze, Verordnungen und Normen ebenso gehören wie unternehmensinterne Betriebsdaten oder die Produktionsplanung.

Auf dieser Basis läßt sich das Programm an völlig individuelle, betriebsspezifische Anforderungen anpassen. Kein Unternehmen muß somit eine Software anschaffen, die viele überflüssige, überhaupt nicht benötigte Funktionen beinhaltet. Die Module des CSB-Systems sind branchenspezifisch und integriert auf die Anforderungen eines jeden Betriebes abgestimmt.

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