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Perfekt synchronisiert

Salben- und Geltuben mit Tintenstrahl kennzeichnen
Perfekt synchronisiert

Die Kennzeichnung von Arzneimitteln ist vom Gesetzgeber vorgeschrieben. Die GMP-Richtlinien besagen, dass jedes Arzneimittel mit bestimmten Angaben gekennzeichnet werden muss, bevor es in Umlauf gebracht wird. Neben dem Produktnamen, dem Namen des Herstellers und der Auflistung der Wirkstoffe, müssen Angaben zur Haltbarkeit und die Chargenbezeichnung aufgedruckt werden. Ein Teil dieser Angaben ist im Verpackungsdruck integriert, doch die wechselnden Angaben müssen flexibel während des Produktionsprozesses aufgebracht werden.

Dipl.-Ing. Christa Weil

Die Azupharma GmbH & Co. in Gerlingen ist einer der größten Anbieter von Generika, Arzneimitteln, die die gleiche Qualität und Wirksamkeit wie Originalpräparate aufweisen, aber preiswerter sind. Azupharma ist ein Unternehmen der Novartis-Gruppe und aufgrund der Produktionskapazität und der zentralen innereuropäischen Lage seit 1998 das Produktionszentrum für den europäischen Bedarf von Novartis Generics. Mit seinen ca. 700 Mitarbeitern gehört Azupharma zu den 30 umsatzstärksten pharmazeutischen Anbietern auf dem deutschen Markt. Die Produktpalette umfasst rund 120 Präparate in ca. 800 verschiedenen Aufmachungen. Die Kernkompetenzen des Unternehmens liegen in den Bereichen Herz-Kreislauf-Krankheiten, Muskelerkrankungen und Rheuma, Magen-/Darm- und urologische Beschwerden. Darüber hinaus werden wichtige Präparate in den Feldern Allergien und Atemwegsleiden, Antibiotika, Haut und Venen sowie Erkrankungen des zentralen Nervensystems hergestellt. Ca. 30 Millionen verpackte Arzneimittel verlassen pro Jahr die Produktion. Sowohl die Primär- als auch die Sekundärpackmittel müssen flexibel mit einer Chargennummer und dem Haltbarkeitsdatum gekennzeichnet werden. Kein Produkt darf das Unternehmen ohne Kennzeichnung verlassen.
Langlebige Kennzeichnung gefordert
Die wichtigsten Anforderungen des Arzneimittelherstellers sind die gute Lesbarkeit und die Haltbarkeit der Kennzeichnung. Sie muss mindestens die Laufzeit des Arzneimittels überdauern und darf weder verwischen noch vorzeitig verschwinden, auch wenn die Kennzeichnung nass wird oder mit dem Tubeninhalt in Berührung kommt. Daher muss eine Resistenz gegen Lösemittel wie z. B. Alkohol gegeben sein. Das Tubenmaterial, das gekennzeichnet werden soll, besteht aus lackiertem Aluminium. Außerdem ist je nach Tubengröße (Durchmesser) die Möglichkeit des ein- bis dreizeiligen Drucks bei einer Geschwindigkeit von 100 bis 110 Tuben pro Minute gefordert.
Für die Kennzeichnung der Tuben hat Azupharma sich für Tintenstrahldrucksysteme der S7-Serie der Imaje GmbH entschieden. Als Tinte wird eine schwarze, schnell trocknende Standard-Tinte auf MEK-Basis verwendet. Die Systeme sind durch die so genannte Mehrdüsentechnologie, ein Druckkopf mit zwei bis vier Düsen, in der Lage, die gewünschte mehrzeilige Kennzeichnung bei der vorgegebenen, hohen Geschwindigkeit zu realisieren. Der Tintenstrahldrucker S7 kann für die variable Textgestaltung und die Kennzeichnung mit einer Vielzahl von Barcodes eingesetzt werden. Mit Druckgeschwindigkeiten bis zu 5,5 m/s, Schrifthöhen bis 5,7 mm und einer nominalen Auflösung von 2,8 Punkten/mm ist er für viele Standard-Applikationen geeignet.
Zwei verschiedene Eingabemöglichkeiten führen den Benutzer Schritt für Schritt durch das Bedienmenü. Das abnehmbare Handeingabegerät zur Programmierung von Informationen sorgt für eine schnelle und komfortable Handhabung. Das Drucksystem ist mit einem übersichtlichen Wysiwyg-Display mit 240 x 128 Pixel und Scroll-Down-Menüs ausgestattet, auf dem das Druckbild der programmierten Texte immer komplett angezeigt wird. Bis zu 880 Texte können in der integrierten Textbibliothek hinterlegt werden. Die Texteingabe erfolgt über eine Folientastatur am Handeingabegerät. Das Abrufen der Programmierung und anderer Funktionen kann sowohl über Funktionstasten am festen Bedienteil als auch über das Handeingabegerät erfolgen. Das Tintenstrahldrucksystem S7 kann auch mit großen Tinten- und Additivkartuschen mit einem Fassungsvermögen von 0,8 l ausgestattet werden. Die Betriebslaufzeit des Drucksystems erhöht sich dadurch auf bis zu 100 Stunden ohne Tinten- und Additivwechsel.
Prägen zu unflexibel
Früher wurden die Tuben bei Azupharma mit einem Prägestempel am Falz der Tube gekennzeichnet. Doch viele Patienten rollen die Tuben beim Leeren von hinten her auf, so dass schon nach kürzester Zeit die Chargennummer und vor allem das Haltbarkeitsdatum nicht mehr zu sehen sind. Bei der jetzigen Kennzeichnung mit Tintenstrahl in Verschlussnähe ist die Kennzeichnung bis zum Schluss gut lesbar. Außerdem kann die Kennzeichnung einfach und schnell geändert werden. Wird kurzfristig eine andere Charge in der Produktionslinie verarbeitet, genügen wenige Tastendrucke, um andere Daten auf den Tuben aufzubringen.
Die Tintenstrahldrucker sind in der Abfüllanlage direkt integriert. Vor dem Befüllen der Tuben werden diese waagerecht zum senkrecht von oben arbeitenden Druckkopf geführt. Eine Drehvorrichtung unter dem Druckkopf erfasst jede einzelne Tube und bringt sie in Rotation, damit der feststehende Druckkopf die entsprechende Kennzeichnung aufbringen kann. Der Druck wird durch einen Drehimpulsgeber ausgelöst. Dadurch wird auch bei einem unvorhergesehenen Stopp der Anlage die Kennzeichnung genau an der richtigen Stelle fortgeführt und die Druckgeschwindigkeit mit der Rotationsbewegung synchronisiert. Anschließend werden die Tuben aufgerichtet, befüllt und durch einen Falz verschlossen. Ein Bildverarbeitungssystem prüft im weiteren Ablauf, ob die Kennzeichnung richtig aufgebracht wurde. Ein Teil der bei Azupharma eingesetzten Tintenstrahldrucker ist auf einem fahrbaren Sockel montiert, dadurch können sie flexibel auch an anderen Produktionslinien, wie der Liquid- und Blisterlinie oder zur Kennzeichnung von Faltschachteln, eingesetzt werden.
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