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Präsidentenwechsel bei ESA

Scheidender Amtsinhaber zieht Bilanz
Präsidentenwechsel bei ESA

Am 11. Mai 2000 hat Dr. Amrat Parmar von John Crane International das Präsidentenamt der European Sealing Association (ESA) von Prof. Elmar Baur, Vorsitzender der Geschäftsleitung und Geschäftsführer der Burgmann Dichtungswerke, übernommen. Wir sprachen mit Prof. Baur über Grundsätze und Ziele der ESA sowie über die inhaltlichen Schwerpunke seiner zweijährigen Amtszeit.

cav Herr Prof. Baur, Sie waren jetzt zwei Jahre lang Präsident der European Sealing Association (ESA). Können Sie in wenigen Worten noch einmal kurz die Grundsätze dieses gemeinnützigen Verbandes schildern?

Prof. Baur Gegründet wurde die ESA 1992 mit Sitz in Neu-Ulm. Die Aufgaben des Verbandes sind vielfältig, lassen sich aber doch im Wesentlichen auf drei Aspekte zusammenfassen: Die ESA vertritt die Interessen der europäischen Dichtungsindustrie bei der EU, fördert die Harmonisierung der nationalen Normen innerhalb Europas und engagiert sich für die Synchronisierung der Gesetzgebung hinsichtlich Umweltschutz, setzt sich aber auch für den kontrollierten Umgang bei der industriellen Verwendung von Gefahrstoffen ein. Nicht zuletzt ist die ESA für alle Mitglieder eine wichtige Plattform zum gemeinsamen Erfahrungsaustausch und zur Meinungsbildung. Wir sehen es auch als unsere Aufgabe an, die Branche insgesamt gegenüber ihren Partnern und in Fragen des Umweltschutzes zu vertreten.
cav Wie stellt sich die organisatorische Struktur der ESA heute dar, wer wird von ihr repräsentiert und wie ist die aktuelle Mitgliederentwicklung?
Prof. Baur In den letzten zwei Jahren ist die Mitgliederzahl von 39 auf 47 gestiegen, was mehr als 85% der europäischen Dichtungsbranche entspricht. Damit bin ich sehr zufrieden, wenn man an die Unternehmensfusionen in unserem Bereich in der letzten Zeit denkt. Wichtig ist mir auch und deshalb möchte ich es ausdrücklich betonen, dass die Dichtungsbranche durch den Verband in allen Sparten umfassend vertreten wird.
Zur Organisation: Dem Verband steht ein Vorstand vor, der die ESA im Rahmen der von der Mitgliederversammlung festgelegten Leitlinien und Satzung führt. Die Mitglieder der ESA wählen aus ihrem Kreis das Präsidium bzw. den Vorstand, wie dies bei einem eingetragenen Verein üblich ist. Der Vorstand setzt sich aus sechs Mitgliedern und einem für die Geschäftsführung bestellten Sekretär zusammen. Aus ihrer Mitte wählen die Vorstandsmitglieder den jeweiligen Präsidenten und dessen Stellvertreter für zwei Jahre. Nach meiner „Amtszeit“, die im Mai abgelaufen ist, wurde Dr. Amrat Parmar von John Crane mein Nachfolger. Vizepräsident ist Dr. Thomas Klinger-Lohr von der Klinger Administration AG, in Egliswil/Schweiz. Ich werde allerdings weiterhin im Vorstand bleiben.
Neben dem Vorstand wurden fünf verschiedene Sparten ins Leben gerufen, die sich auf besondere technologische Bereiche konzentrieren und separate Programme und Aktionen entsprechend den eigenen besonderen Anforderungen und Prioritäten initiieren. Die einzelnen Gruppen sind:
• Flanschdichtungen
• Packungen
• Gleitringdichtungen
• Kompensatoren
• Automobildichtungen.
Neben diesen einzelnen Fachgruppen gibt es noch zwei Arbeitsgemeinschaften zum Thema „Industrial Materials (Dichtungsmaterialien)“ und „Fugitive Emissions (Flüchtige Emissionen)“, die im gemeinsamen Interesse aller Mitglieder verschiedene Projekte umsetzen. Das Organigramm in Abbildung 3 beschreibt übersichtlich die ESA-Organisation.
cav Welche Ziele haben Sie in den vergangenen zwei Jahren als Präsident der ESA verfolgt und was haben Sie tatsächlich erreicht?
Prof. Baur In einer Umfrage habe ich zu Anfang meines Vorsitzes alle Mitglieder befragt, was sie von der ESA erwarten und welche Vorteile sie sich durch den Verband wünschen. Aus der daraus erstellten Statistik ließ sich klar ersehen, welche Ziele künftig von uns verfolgt werden sollten.
Dabei ist das wichtigste für unsere Mitglieder, dass die ESA aufgrund ihrer qualifizierten Unternehmensvertreter die Standardisierung, Normung und Gesetzgebung europaweit im Sinne der Dichtungsindustrie beeinflusst. Weitere Ziele liegen in der Verbesserung des Images der Dichtungshersteller und der Erstellung von fundierten Marktinformationen, die kommentiert und aufbereitet allen Mitgliedern zur Verfügung gestellt werden.
Gleichzeitig wurde innerhalb der ESA ein Diskussionsforum gegründet, um sich über laufende Markt- und Produktentwicklungen auszutauschen bzw. neue Vorhaben zu initiieren. Und als letztes wichtiges Ergebnis dieser Umfrage wurde die Effizienz des Verbandes noch weiter verbessert. Das zu den fünf wichtigsten Zielen, die mit deutlichem Abstand vor anderen genannt wurden und mir deshalb in den letzten Jahren besonders am Herzen lagen.
Was die Umsetzung betrifft, so können wir auch ganz konkrete Beispiele nennen: Standardisierungen wurden weiter vorangetrieben bzw. im Sinne der ESA mit beeinflusst. Wir sind in Normungsausschüssen repräsentiert für die ISO / TC 153 / WG 10 zur Ausarbeitung von international gültigen Standards. Ebenso aktiv sind wir in Sonderarbeitsgruppen der API 610 und 682, um dort den europäischen Standpunkt bei der Aktualisierung weltweit gültiger Normen zu vertreten. Unsere Zielsetzung dabei ist es, mittelfristig eine globale Harmonisierung zu erreichen. Erfolg hatten wir auch mit einer ESA-Eingabe bei der EU hinsichtlich der Verwendung von bestimmten Faserwerkstoffen, der die EU im Februar 99 folgte. Gleichzeitig wurden Marktstudien für alle Produktsparten in Europa durchgeführt. Die Auswertungen stehen den Mitgliedern zur Verfügung. Was zum Beispiel die Transparenz und das Image unseres Verbandes betrifft, so haben wir uns unsere Website http://www.europeansealing.com/ in mehreren Sprachen mit ausführlichen Informationen seit Mai 99 installiert. Weiter wurden Leitlinien für Flanschdichtungen und Packungen in verschiedene Sprachen übersetzt und verteilt, die ESA-Umwelt News, Nr. 12 und 13, herausgegeben oder internationale Konferenzen organisiert und durchgeführt. Auch unsere Zusammenarbeit mit der FSA (Fluid Sealing Association), unserem amerikanischen Pendant, wurde weiter intensiviert, ebenso die Zusammenarbeit mit beratenden Mitgliedern wie z.B. Forschungsinstituten.
Wie Sie sehen, gab es in den letzten Jahren jede Menge Aktivitäten, von denen ich jetzt nur einige herausgegriffen habe.
cav Am 11. Mai hat Dr. Amrat Parmar von John Crane das Präsidentenamt von Ihnen übernommen. Welche Aktionen und Maßnahmen sind in der nahen Zukunft geplant?
Prof. Baur Ich glaube, dass mein Nachfolger künftig auch einige der bereits genannten Ziele weiter verfolgen wird. Zusätzlich haben die Vorstände der FSA (Fluid Sealing Association) und ESA beschlossen, sich regelmäßig zu treffen, um gemeinsame Aktivitäten der beiden Verbände weltweit zu koordinieren.
Eine Überlegung geht auch dahin, einen Verband für den asiatischen Raum zu gründen. Unserer Meinung nach sollen unabhängige Organisationen weltweit die Interessen für ihre Regionen vertreten. Natürlich nicht so, dass sie dabei gegeneinander wirken, sondern so, dass Aktionen von globalem Interesse – und zwar auf Kunden- wie auf Herstellerseite – gemeinsam koordiniert werden können.
Es wird also keine revolutionären Änderungen und Neuerungen geben. Einige der genannten Ziele sind für mich , und sicher auch für meine Kollegen, als fortwährende Aufträge zu verstehen.
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