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Produktionshallen staubarm halten

Hochleistungsfilteranlagen erzielen geringe Reststaubgehalte
Produktionshallen staubarm halten

Produktionshallen staubarm halten
Modul einer Hochleistungsfilteranlage: In der Filterkammer fällt der Grobstaub bereits im Trichterraum aus
Die Hochleistungsfiltertechnik eignet sich sowohl für die Abscheidung von Gefahrstäuben, Wertstäuben und niedrigen spezifischen Belastungen als auch für klassische Anwendungen. Durch den Einsatz von Filtermedien aus Mikroglasfaservlies lassen sich hohe Abscheidungsraten erzielen.

Herbert Obermüller

Die in Frankfurt a. M. ansässige Lurgi Aktivkohle GmbH befaßt sich unter anderem mit der Reaktivierung von Aktivkohlen. Beim Handling der Aktivkohle wie Fördern oder Sieben ist trotz schonender Behandlung eine Staubentwicklung nicht zu umgehen. In der Lurgi GmbH dienen mehrere Absaug- und Filteranlagen dazu, an den Fördereinrichtungen, Übergabestellen, Aufgabe- und Entnahmestellen den entstehenden Staub abzusaugen und die Produktionshalle staubarm zu halten. In den Anlagen traten jedoch Probleme auf wie Filterdurchbrüche und erhöhter Verschleiß an technischen Einrichtungen durch abrasive Stäube sowie erhöhte Kosten durch Filterwechsel, Reinigung und Wartung. Zudem war – bedingt durch blockierte Filter – die Gesamtabsaugungsleistung der Anlage nicht mehr ausreichend. Aufgrund der sich verschärfenden Anforderungen entschloß sich das Unternehmen, die alte Filter- und Absauganlage durch eine moderne Anlage zu ersetzen. Der Einsatz einer Hochleistungsfilteranlage führte zu einer größeren Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit sowie zur Senkung der Betriebs- und Wartungskosten.
Modulare Filtrationsanlage
Die Hochleistungsfilteranlage besteht aus mehreren parallel geschalteten Filterkammern, über die der staubhaltige Abgasstrom geleitet wird. Ein Modul (siehe Abbildung) besteht aus dem Trichterraum (1) sowie der Reingaskammer (1.1) und ist mit den Schwebstoffiltern (3), der Abreinigungstechnik (5) und bei kritischen Anwendungen mit Sicherheitsfiltern (4) bestückt. Der Gaseintritts- und Verteilraum verbindet die einzelnen Module. Diese Verbindung läßt sich durch eine im Zuführungskanal liegende Klappe (6) unterbrechen, beispielsweise für die Abreinigung der Arbeitsfilter einer Kammer. Über den Reingaskammern befindet sich der Reingaskanal (7), in dem ebenfalls Absperrorgane installiert sind, um den Zugang zu den Modulen während des Anlagenbetriebes zu ermöglichen. Durch eine Türöffnung (12) sind alle im Reingasraum und im Kanal installierten Komponenten erreichbar. Die Anlage kann direkt an der Wand aufgestellt und durch zusätzliche Module ausgebaut werden. Sie läßt sich zudem einfach für andere Aufgaben umrüsten. Die Roh- und Reingaskanäle sind integrale Bestandteile der Filteranlage.
Das Herz der Anlage bildet die abreinigbare Filterkassette Ferro B mit Außenabmessungen von 610 x 610 x 300 mm. Das meanderförmig eingebrachte Filtermedium stellt eine große Filterfläche zur Verfügung. Abstandshalter aus Stahlfolie sorgen für Robustheit und erhöhte Sicherheit auch gegen Feuer. Das Filtermedium ist aus Mikroglasfaservlies gefertigt und auf der Reingasseite verstärkt. Durch die feinen Fasern und das dichte Vlies läßt sich ein Abscheidegrad von 99,9995% gemäß den Filterklassen EU 12 und EU 13 und den Kategorien K1 und K2 erreichen. Der Reststaubgehalt im Reingas liegt so bei wenigen Mikrogramm. Der Rahmen der Filterzellen, die sich bis 200°C einsetzen lassen, ist aus Stahlblech gefertigt. Die Kassetten werden schubfachähnlich eingeführt und automatisch gespannt. Bei besonders abrasiven Stäuben erhalten die Filterzellen an ihrer Anströmseite eine Panzerung.
Vorabscheidung der Grobstäube
Auf den Verteilraum lassen sich beliebig viele Rohrleitungen mit staubhaltiger Abluft aus bis zu vier Richtungen heranführen. Er gleicht während des Filtrationsprozesses den Luftstrom auf die einzelnen Module ab. Der Abgasstrom gelangt durch den Zuführungskanal in den Trichterraum. Die langsame Fallströmung im Kanal hat zur Folge, daß Grobstaub durch Schwerkraftausscheidung bereits im Trichterraum ausfällt. In diesem wird die Luft umgelenkt und strömt von unten nach oben durch die Schwebstoffilter, die den Feinstaub abscheiden.
In regelmäßigen Abständen erfolgt eine Abreinigung der Filter. Dazu wird das entsprechende Modul mit der Absperrklappe von der Filteranlage getrennt. Hat sich der Staub abgesetzt, kann das Modul wieder zugeschaltet werden. Die Abreinigung dauert etwa sechs Sekunden und erfolgt durch langsames Überfahren der Oberseite der Filterzelle mit einem Düsenrohr. Für die Abreinigung wird Druckluft aus dem Netz zusammen mit der vierfachen Menge Reinluft aus dem Prozeß verwendet. Diese Technik ist im Vergleich zu abgepulsten Filtern sehr sparsam und nahezu wartungsfrei.
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