Startseite » Chemie »

Projektierung einer Produktionsstätte

Für Suppen und Fertiggerichte
Projektierung einer Produktionsstätte

Die Florin GmbH wurde beauftragt, ein Konzept für den Neubau einer Produktionsstätte für Suppen- und Fertiggerichtekonserven vorzulegen. Vorgabe war es, etwa 15 Mio. Einheiten pro Jahr zu produzieren, wobei sowohl Dosen unterschiedlicher Formate als auch Gläser berücksichtigt werden sollten.

Das Projekt umfasste die Festlegung der Produktionsmaschinen und -anlagen, Planung des Verfahrensablaufs und des Raumbedarfs sowie die Ermittlung des Investitionsumfangs und des Energiebedarfs.

Auf der Grundlage dieses Projekts sollte in Abstimmung mit dem Bauherrn und dem Architekten die detaillierte Ausführung des Gebäudes und der technischen Ausstattung festgelegt werden.
Verarbeitet werden Weißblechdosen mit 73 mm, 99 mm und 153 mm Durchmesser und auch tiefgezogene Aluminiumdosen mit 73 mm Durchmesser. Zusätzlich werden Gläser mit Nockendrehverschlüssen für Spezialprodukte eingesetzt.
Geplanter Produktionsablauf
Sämtliche Rohwaren und Vorprodukte, bis auf die Verpackungsmaterialien, werden in der Warenannahme angeliefert. Es wird zunächst eine Eingangskontrolle sowie eine Gewichtserfassung des angelieferten Materials durchgeführt. Anschließend erfolgt die Verteilung in die Annahmekühl- bzw. -Tiefkühlräume für die einzelnen Rohwarengruppen Fleisch, Gemüse, Geflügel und Trockenstoffe. Für Fleisch, Gemüse und Geflügel ist ein gemeinsames Tiefkühllager Anlieferung vorgesehen, in dem ausschließlich verpacktes Material angeliefert wird.
Der Anlieferungskühlraum für Fleisch ist unterteilt in einen Bereich für verpacktes und für unverpacktes Fleisch.
Aus den Kühl- und Tiefkühlräumen im Anlieferungsbereich gelangt die Rohware in die Auspackräume. Dort wird die Umverpackung entfernt. Die hier anfallenden Verpackungsmaterialien werden in den neben der Warenannahme befindlichen, gekühlten Müllraum gebracht.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, unter Umgehung der Anlieferungskühl- und -Tiefkühlräume die Rohware direkt in die Auspackbereiche zu transportieren. Nach dem Auspacken wird tiefgefrorenes Material aufgetaut. Bei den Auftauräumen handelt es sich um speziell klimatisierte Kühlräume. Hier kann der Auftauvorgang unter definierten hygienischen Bedingungen durchgeführt werden. Im Anschluss daran befinden sich die jeweiligen Verarbeitungsräume.
Die Verarbeitung von „rotem“ Fleisch und Geflügelfleisch ist aufgrund der Infektionsgefahr durch Salmonellen separat vorzusehen, d.h. es erfolgt eine zeitliche oder räumliche Trennung. Geflügelfleisch kommt erst in durchgegartem Zustand wieder mit den übrigen Produkten in Verbindung.
Bei der Auslegung der Flächen für die Anlieferungskühl- und -Tiefkühlräume wurde von einer Paletten-Regallagerung (drei Paletten hoch) ausgegangen. Zugrunde gelegt wurde Europalettenmaß 800 x 1200 mm.
Die Trockenstoffe (Gewürze, Nudeln, Reis, Salz, Mehl und Hülsenfrüchte) werden ebenfalls auf Palettenregalen in den dafür vorgesehenen Lagerräumen zwischengelagert. Die Chargenvorbereitung erfolgt im dafür vorgesehenen Bereich. Hier sind Arbeitstische, Spülen und die entsprechenden Waagen eingeplant.
Flüssige Komponenten wie Öl und Flüssigwürze werden in Tanks bevorratet, die in einem separaten Raum an der Außenwand des Gebäudes aufgestellt sind. Die Beschickung erfolgt durch Tankwagen, die direkt an die Außenwand des entsprechenden Raumes fahren können.
Die Rohware gelangt aus den Vorbereitungsbereichen direkt in den Garbereich. Es ist jedoch auch eine Zwischenlagerung in einem vorgeschalteten Bereitstellungskühlraum möglich. Bei Bedarf kann dieser Kühlraum jedoch auch umgangen werden.
Der Kochbereich wird zum Teil mit vorhandener Technik ausgestattet. Für die Kapazitätserweiterung sind vier Kippkochkessel mit horizontalem Rührwerk und je 800 l Volumen sowie eine Station zur Saucenherstellung eingeplant. Darüber hinaus werden eine Reihe von Rechteckkochkesseln, zum Teil mit schwenkbaren Einsätzen sowie mehrere Überdruck-Kochkessel mit beweglichen Einsatzkörben vorgesehen.
Im Prozessbereich erfolgt die komplette thermische Behandlung der Rohmaterialien. Es werden Rohmassen für Klöße angemischt und die Klöße ausgeformt. Bei Bedarf können in diesem Bereich später auch Kippbratpfannen oder – je nach Kapazität – auch kontinuierliche Bratanlagen installiert werden.
Zum Abfüllen der Produkte in Dosen bzw. Gläser plant man insgesamt fünf Fülllinien ein. Die Linien mit höherer Leistung werden mit automatischen Entpalettieranlagen ausgerüstet. Es ist auch möglich, diese zunächst als Halbautomaten auszulegen und dann später auf vollautomatischen Betrieb um- bzw. nachzurüsten.
Die übrigen Linien werden manuell über einen Aufgabedrehtisch beschickt. Bei allen Linien erfolgt die Leergutaufgabe grundsätzlich außerhalb des Abfüllraumes.
In jeder Linie ist eine Einrichtung zur Reinigung der Leerdosen bzw. Leergläser vorgesehen. Es handelt sich dabei um Wende- und Ausblasmaschinen. Ergänzend wird ebenfalls eine Kontrollwaage pro Linie zur Gewichtskontrolle eingesetzt.
Am Ende der Hochleistungslinien ist eine automatische Beladung der Autoklavenkäfige geplant. Die Beschickung der Autoklaven selbst kann bei der jetzigen Kapazität noch von Hand erfolgen. Später ist dann an dieser Stelle ebenfalls eine Nachrüstung auf automatische Beschickung möglich.
Die Endverpackung besteht zunächst aus einer automatischen Entladestation für die Autoklavenkäfige. Es schließt sich eine Verpackungsanlage, ausgelegt für Trays und Kartons, die anschließend automatisch palettiert werden, an.
Das eingeplante Lager dient sowohl der Bevorratung von Verpackungen (Dosen, Deckel, Nockendrehverschlüsse, Gläser, Kartonagen usw.) als auch von Fertigprodukt. Vorgesehen ist ein Blocklager ohne Regalausrüstung. Im Anschluss an das Lager ist der Bereich für die Warenannahme des Verpackungsmaterials vorgesehen. Ebenso findet hier die Kommissionierung und der Versand der Fertigware statt.
Durch die offene Gestaltung des Lagers ist die Nutzung sowohl als Verpackungsmittellager, Lager für Trockenstoffe und auch als Fertigwarenlager möglich. Je nach Grundstückssituation kann mit relativ geringem Aufwand eine Erweiterung der Lagerfläche durchgeführt werden, falls dies zu einem späteren Zeitpunkt erforderlich werden sollte.
E dei 224
Unsere Webinar-Empfehlung
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

cav-Produktreport

Für Sie zusammengestellt

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper

Top-Thema: Instandhaltung 4.0

Lösungen für Chemie, Pharma und Food

Pharma-Lexikon

Online Lexikon für Pharma-Technologie

phpro-Expertenmeinung

Pharma-Experten geben Auskunft

Prozesstechnik-Kalender

Alle Termine auf einen Blick


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de