Die mehrflutige Schlauchschneckenpumpe MAP gehört zur Gruppe der rotierenden Verdrängerpumpen und verbindet Elemente einer Exzenterschneckenpumpe mit denen einer Schlauchpumpe.
Die Förderwirkung einer herkömmlichen Schlauchpumpe beruht auf dem peristaltischen Prinzip, wobei der Schlauch etwa zwei bis drei Mal pro Umdrehung gequetscht wird. Auch die Schlauchschneckenpumpe MAP verwendet dieses Prinzip. Jedoch entsprechen die Förderräume dem als Exzenterschnecke ausgebildeten, zentrisch gelagerten Rotor. Durch dessen Drehbewegung wird der im Statorraum liegende Schlauch abschnittsweise komprimiert und der von Dichtlinien abgeschlossene Förderraum von der Saug- zur Druckseite verschoben. Auf diese Weise lassen sich mit der Schlauchschneckenpumpe Standzeiten von mehr als 3000 Betriebsstunden erreichen.
Hierzu trägt auch die gerade Einbaulage des Schlauches in der MAP bei. Bei der bisher üblichen Konstruktion entstehen schon beim Einlegen des Schlauches in die Pumpe Zug- und Druckspannungen im Schlauchgefüge. Ein weiteres Plus ist die um die Hälfte geringere Gleitgeschwindigkeit des Rotors, der die Schläuche pro Umdrehung nur einmal übergleitet.
Um den Rotor lassen sich bis zu sechs Schläuche anordnen. Diese können im Sauggehäuse und Druckstutzen vereinigt oder mit separaten Anschlüssen versehen werden. Führt man alle sechs Schläuche zusammen, fördert die Pumpe nahezu pulsationsfrei. Dieser Effekt ist vergleichbar mit der Laufruhe eines sechszylindrigen Autos gegenüber einer Einzylindermaschine. Der getrennte Einsatz hingegen ermöglicht das gleichzeitige Fördern von bis zu sechs verschiedenen Medien mit einer Pumpe.
Für nahezu alle Bereiche geeignet
Die MAP eignet sich unter anderem zum Dosieren und Transportieren sowie zur Dauerförderung von nahezu allen feststoffhaltigen, viskosen und abrasiven Produkten. Als Schlauchqualitäten stehen NR, NBR, EPDM, CSM und NBRh zur Verfügung. Die flüssigkeitsberührten Gehäuseteile bestehen aus Edelstahl 1.4571, Halar-Beschichtung oder Kunststoff.
Die Pumpe wird speziell in der Wasser- und Abwassertechnik für Klärschlämme, Abwässer, Altöl, Heizöl, Kalkmilch, Fällungs- und Flockungsmittel, Enteisungsmittel sowie kontaminierte Flüssigkeiten eingesetzt. Weiterhin eignet sie sich zum Pumpen von viskosen Medien in der Nahrungsmittel-, Zellstoff- und Farbenindustrie sowie für viele Anwendungen in der pharmazeutischen und chemischen Industrie.
Im Einsatz bewährt
Die Bayer AG, Leverkusen, konnte mit der Schlauchschneckenpumpe MAP ein schwieriges Förderproblem lösen. Im Bereich Anorganische Industrieprodukte galt es, eine hochabrasive Suspension auf ein Transportband zu pumpen. Versuche mit anderen Pumpentypen scheiterten aber entweder am zu hohen Verschleiß – der TS-Gehalt der Suspension liegt bei 30 bis 35% – oder an auftretenden Pulsationserscheinungen. Der Einsatz herkömmlicher Schlauchpumpen mit Pulsationdämpfern löste letzteres Problem nur bedingt. Ein Zusammenschalten der sechs Schläuche bei der MAP sorgte dagegen für einen nahezu pulsationsfreien Förderstrom.
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