Das Glatt-Technologiezentrum in Weimar stellt Apparate und Anlagen unterschiedlicher Größe für die Herstellung von Granulaten und Pellets aus Pulvern oder feststoffhaltigen Flüssigkeiten bereit. Mehr als 120 Kunden aus 17 Ländern nutzten allein in den letzten 12 Monaten die modernen Anlagen.
Der Autor: Dr. Michael Jacob Leiter Geschäftsbereich Anlagenbau, Glatt Ingenieurtechnik
Das Glatt-Technologiezentrum in Weimar, seit 1991 etabliert und 2009 erheblich erweitert, ist modern und zukunftsorientiert ausgestattet. Im Zentrum aller verfahrenstechnischen Aktivitäten stehen Wirbelschicht- und Strahlschichttechnologien zur Herstellung innovativer Produkte für alle pulververarbeitenden Industrien. Der Schwerpunkt liegt dabei auf kontinuierlichen Verfahren, es werden aber auch Batch-Verfahren angeboten. Nach nunmehr zweijährigem erfolgreichem Betrieb unter neuen Bedingungen, finden sich die Erwartungen des Betreibers mehr als bestätigt. Wenn es darum geht, pulvrige Substanzen für Lebensmittel, Waschmittel, Düngemittel, Pestizide, Pharmaka, Kosmetika und viele andere Anwendungen zu attraktiven, staubfreien, gut dosierbaren und bestens löslichen Granulaten und Agglomeraten zu verarbeiten, hatten die Weimarer Ingenieure schon immer die Nase vorn. Die Kombination aus Prozessvielfalt und moderner Apparatetechnik hat das Kompetenzzentrum zur international anerkannten Drehscheibe für die genannten Verfahren gemacht und der Kalender für Applikationstests ist Monate im Voraus ausgebucht.
Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten
Die Anwendung von Granulaten ist äußerst vielfältig. In der Waschmittelindustrie werden waschaktive Stoffe wie Tenside und Enzyme mit Glatt-Technologien granuliert. Weiterhin stellen Pflanzenschutzmittel wie Herbizide, Fungizide und Pestizide ein weiteres Anwendungsfeld für die Wirbelschichtgranulation dar. Hierbei kommt es bei der Anwendung u. a. auf Staubfreiheit, Rieselfähigkeit sowie gute Dosierbarkeit an. Außerdem ist es bei solchen Produkten notwendig, dass sie sehr schnell redispergierbar in Flüssigkeiten sind.
Bei der Herstellung von Futtermitteln kommen Verkapselungsprozesse zur Anwendung, bei denen ätherische Öle in feinsten Tropfen in Matrixgranulaten eingeschlossen werden. Es entstehen langzeitstabile Partikel, die sich leicht weiterverarbeiten lassen. Oder: Zur besseren Handhabung werden häufig Chemikalien wie Kalziumchlorid und Wasserglas granuliert.
Die Übersicht zeigt die häufigsten partikeltechnologischen Grundprozesse. Zum Scale-up der Ergebnisse aus den Laborversuchen stehen im Technologiezentrum mehrere Pilot- sowie Produktionsanlagen bereit. Die Zertifizierung nach ISO 2010:9001 sowie ein etabliertes HACCP-System für den Lohnproduktionsbereich unterstreichen den Qualitätsanspruch des Betreibers. Das Spektrum der Ausstattung des Technologiezentrums Weimar reicht von modernsten Wirbel- und Strahlschichtanlagen bis hin zu ergänzenden Apparaten wie Nass-(high- shear-)Granulatoren, Extruder, Pelletierer und Tablettenpressen.
Das ebenfalls neu gestaltete Labor verfügt über verschiedene Geräte zur Bestimmung von Produkteigenschaften wie digitale Mikroskopie, Partikelgrößen- und Partikelformverteilung (Laserbeugung), thermische Analyse (TGA, DSC), Sorption und Desorption, Abrieb, Schüttdichte, Feuchte sowie von Eigenschaften von Flüssigkeiten wie Partikelgrößen- oder Tropfenverteilung in Suspensionen bzw. Emulsionen, Flüssigkeitsrheologie, pH- und Leitwert.
Halle 3.0, Stand F1
prozesstechnik-online.de/cav0612503
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