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Qualität ist Trumpf

Nordmilch setzt Maßstäbe in puncto Lebensmittelsicherheit und Rückverfolgbarkeit
Qualität ist Trumpf

Qualität ist Trumpf
Nahtlose Integration der Hardware und Software zur Anlagensteuerung 2 Transparenz am PC: Die Übersicht über die Anlagenteile ermöglicht den schnellen Zugriff auf alle relevanten Daten
Bei der Herstellung von Lebensmitteln spielen nicht nur die Qualität der Rohstoffe und deren Verarbeitung eine Rolle, sondern auch die lückenlose Dokumentation der Produktionsabläufe sowie Transparenz bezüglich des Waren-ein- und -ausgangs. Nur so kann beispielsweise der EU- Verordnung 178/2002 Rechnung getragen werden. Die Nordmilch eG stellt sich dieser Herausforderung durch die Einführung moderner Automatisierungstechnik. Dabei wird sie vom Systemspezialisten Proleit unterstützt.

Roland Wittmann

Der Wettbewerb wird härter, besonders in der Milchwirtschaft. Bei der Nordmilch eG reagiert man auf diese Herausforderung mit einer neuen Strategie: Ende 2003 beschloss man, sich bei den Unternehmensaktivitäten auf das Kerngeschäft zu konzentrieren. Neben der Kostenführerschaft bei der Erzeugung von Milchprodukten wurde die Internationalisierung der Molkereigruppe zum wichtigen Ziel erklärt. Diese weit reichenden Entscheidungen aus Bremen, dem Hauptsitz von Nordmilch, führten auch am Standort Isernhagen zu einem Umbruch – allerdings auf technischer Ebene.
Direkt vor den Toren Hannovers produziert Nordmilch – das Unternehmen steckt u. a. hinter den Marken Milram und Hansano – Frischmilch, H-Milch und Sahne. Um die komplexen verfahrenstechnischen Abläufe bei der Bewältigung der enormen Rohstoffmengen handhabbar zu machen, setzte man schon seit einiger Zeit auf automatische Systeme zur Steuerung und Überwachung der Anlagen. Da die installierte Technologie aber zuletzt in die Jahre gekommen war, traten immer häufiger Probleme bei der Wartung, Instandhaltung, sowie der Zuverlässigkeit insgesamt auf. Als schließlich auch das Know-how bezüglich der Steuerungssoftware abhanden zu gehen drohte, musste man handeln. Mit dem Systemspezialisten Proleit aus dem fränkischen Herzogenaurach fand man einen kompetenten Partner mit langjähriger Erfahrung im Bereich der Milchwirtschaft.
Einheitliche Systemlandschaft
Eine unmittelbare Konsequenz aus den Gegebenheiten war, dass der Vereinheitlichung der Systemlandschaft in der neuen Schaltzentrale sehr hohe Priorität eingeräumt wurde. Es stand also nicht nur die Hauptsteuerung zur Erneuerung an, auch kleinere Anlagen, die zum Teil noch nicht an das Hauptsystem angebunden waren, sollten gleich mit integriert werden. Ein weiterer Grund, eine homogene Struktur in den Vordergrund zu stellen, ergab sich aus der Absicht, die Rückverfolgbarkeit einzelner Chargen stark zu vereinfachen.
Für die Experten von Proleit stellten diese Anforderungen kein Problem dar, konnten sie doch mit der Softwarefamilie Plant iT auf einen Systembaukasten zurückzugreifen, der die ganze Bandbreite der Automatisierungstechnik abdeckt: Vom Prozessleitsystem Plant Direct iT über Plant Liqu iT für die parameterorientierte Rezeptursteuerung bis hin zu Plant Acquis iT, dem Modul zur Betriebsdatenerfassung. Sämtliche Einzelkomponenten für die Realisierung eines durchgängigen, offenen Systems standen also zur Verfügung. Eine Herausforderung für die Herzogenauracher bestand jedoch in der Tatsache, dass die alte Steuerungssoftware nur nach und nach ersetzt werden konnte. Denn: Bei einer Umstellung auf einen Schlag hätten die Produktionsanlagen für längere Zeit angehalten werden müssen. Dieser Umstand wäre inakzeptabel für Nordmilch sowie die Zulieferbetriebe und Abnehmer gewesen.
Auf Seiten von Proleit arbeitete man sich deshalb sehr tief in das bestehende System ein und implementierte Provisorien, um die neue Steuerungslösung Schritt für Schritt realisieren zu können. Mit Erfolg: Außer einigen wenigen geplanten Ausfallzeiten im Stundenbereich lief die Milchproduktion problemlos weiter. Doch die Herausforderungen wurden nicht nur durch Proleit allein angenommen. Erst die sehr enge Zusammenarbeit mit allen am Projekt beteiligten Personen, angefangen vom Betriebsleiter, den Anlagenbedienern sowie dem Instandhaltungspersonal garantierte den Erfolg.
Konzeption der Schaltschränke
Ganz konkret spielte bei der Planungsarbeit auch die Konzeption der Schaltschränke eine wichtige Rolle: Die Entscheidung fiel zu Gunsten einer Ausstattung mit modularen Peripheriegeräten der Baugruppe Simatic ET 200M; auf diese Weise konnten die Steuerungsmodule komfortabel eingebunden und mit der Plant-iT-Software gekoppelt werden. Sehr gute Voraussetzungen für eine Effizienzsteigerung der existierenden Maschinen, da nun die gesamte Funktionalität, u. a. der Diagnose und Fehlererkennung, der zur Verfügung stehenden Automatisierungssoftware genutzt werden konnte.
Für die Beschäftigten von Nordmilch in Isernhagen wird die positive Erfahrung, nicht mehr tagtäglich mit einem hohen Ausfallrisiko der Anlagen konfrontiert zu sein, noch ergänzt um die zusätzlichen Möglichkeiten des neuen Systems. Beispielsweise bei der Betriebsdatenerfassung steht mit Plant Acquis iT eine leistungsfähige Echtzeitdatenbank für die Verarbeitung und Archivierung von Prozess-, Produktions-, Betriebs- und Maschinendaten bereit. Zeitnah können durch den Einsatz vorkonfigurierbarer Auswertungsclients Berichte erstellt und, je nach Bedarf, tabellarisch oder visuell aufbereitet werden. Auch beim Ausgabeformat der gesammelten Daten ist der Anwender flexibel. Mit HTML, XML oder dem MS-Excel-Dateiformat kann er aus weit verbreiteten Standards beliebig auswählen. Alles in allem ein komfortables Werkzeug, um Optimierungspotenziale zu lokalisieren und auszunutzen und bestehende Schwachstellen zu beseitigen.
Steuerung der Rezepturen
Als ein Add-on zu Plant Direct iT kommt Liqu iT, das zur Steuerung der Rezepturen verwendet werden kann. Aufbauend auf sogenannten Schrittketten, die jeweils einem Anlagenteil zugeordnet sind, also zum Beispiel einem Tank oder einer Leitung, werden Rezepte mit Hilfe eines speziellen Editors definiert. Einzelne Schritte werden je nach Rezept durchgeführt, übersprungen oder innerhalb einer Schleife abgearbeitet. Durch die Arbeit mit diesem flexiblen Konfigurationswerkzeug wird der Programmieraufwand auf ein Minimum reduziert, auch deshalb, weil schon vorkonfektionierte Funktions- und Datenbausteine für viele Standardprozeduren existieren. Ein wichtiger Vorteil, denn zeitaufwändige, fehleranfällige Implementierungsarbeit ist kaum noch notwendig; außerdem verkürzt dies auch die Einarbeitungszeit für neue Mitarbeiter.
Ein ausschlaggebender Faktor, sich bei der Neuausrüstung ihres niedersächsischen Werkes für die Automatisierungstechnik aus Franken zu entscheiden, war für Nordmilch die Gewissheit, mit der neuen Technologie auch eine Grundlage hinsichtlich der Erweiterbarkeit des Gesamtsystems geschaffen zu haben. Überzeugend zum Beispiel die Option einer Anbindung von ERP-Software wie SAP R/3. Und auch der gute Ruf von Proleit im Hinblick auf Support, den man schon während der Projektlaufzeit zu schätzen lernte, war den Verantwortlichen in Bremen nicht verborgen geblieben.
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