Am Anfang stand Ephraim Chambers zweibändige Cyclopaedia or an Universal Dictionary of Arts and Sciences und deren Übertragung in die französische Sprache, eine Art erstes Wissenschafts-Lexikon. Die Arbeiten gingen aber erst voran, als Denis Diderot und Jean le Rond d’Alembert, zwei Geistesgrößen des aufklärerischen Frankreichs, als verantwortliche Redakteure eingesetzt wurden. Sie verhalfen der Encyclopédie zu ihrem Erfolg. Sie selbst schrieben einige der Leitartikel und gewannen viele weitere bekannte Geistesgrößen als Autoren, so unter anderem Voltaire und Montesqieu. Die Enzyklopädie brach mit den traditionellen wissenschaftlichen Vorstellungen und Anschauungen und rief so insbesondere die Jesuiten auf den Plan, die alle Hebel in Bewegung setzten, weitere Bände zu verhindern. Denn der erste Band hatte eingeschlagen wie eine Bombe und war auch in kommerzieller Hinsicht ein Riesenerfolg. Nach dem Erscheinen des zweiten Bandes erreichten sie ein Veröffentlichungsverbot bei Hofe, das königliche Druckprivileg blieb jedoch bestehen. Weitere Unterstützung für die Encyclopédie kam ausgerechnet aus der Zensurbehörde. Malesherbes, der Leiter des Amtes, war einer der größten Förderer des Projektes. So gelang innerhalb einiger turbulenter Jahre die komplette Veröffentlichung der Encyclopédie. Auch die unterschiedlichen philosophischen Ansichten d´Alemberts und Diderots, die schließlich zum Bruch führten, konnten die Vollendung nicht verhindern. Diderot und der Chevalier de Jaucourt führten das Werk zu Ende. Der weitgehend unbekannte de Jaucourt soll übrigens insgesamt über ein Viertel der Enzyklopädie geschrieben haben und hat damit die Hauptarbeit gemacht.
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