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Rhein Petroleum startet Probebohrung in Graben-Neudorf

Erdöl aus Baden-Württemberg
Rhein Petroleum startet Probebohrung in Graben-Neudorf

Rhein Petroleum startet Probebohrung in Graben-Neudorf
In Baden-Württemberg wird wieder nach Öl gebohrt. Rhein Petroleum startete bei Graben-Neudorf eine Probebohrung unter dem Namen „Hofwiese 1“.
05.07.2016 – Seit 23.06.2016 wird in Baden-Württemberg wieder nach Öl gebohrt. Das Heidelberger Unternehmen Rhein Petroleum startete bei Graben-Neudorf eine Probebohrung unter dem Namen „Hofwiese 1“, die Aufschluss darüber bringen wird, ob sich förderungswürdige Mengen an Erdöl im Untergrund befinden. Es handelt sich aktuell um die einzige Erdölbohrung in Baden-Württemberg. Sechs bis acht Wochen wird die Bohrung dauern, die in einer Tiefe von bis zu 1800 m endet. Dafür wurde im Kammerforst an der alten B35 ein fußballfeldgroßer Bohrplatz eingerichtet und eine rund 35 m hohe Bohranlage aufgebaut. Wie bei einer Tankstelle ist der Platz komplett abgedichtet, sodass nichts in den Untergrund oder ins Trinkwasser gelangen kann.

Zuerst wird etwa 400 m senkrecht in die Tiefe gebohrt, ehe die Bohrung leicht in nordwestliche Richtung abgelenkt wird, um diejenigen Schichten im „Unteren Tertiär“ zu erreichen, in denen Rhein Petroleum förderungswürdige Mengen an Erdöl zu finden hofft. Alles in allem hat die Bohrung eine Länge von etwa 2300 m.
Das Bohrziel wurde infolge umfangreicher seismischer Untersuchungen als vielversprechend definiert. Im Jahr 2012 hat das Heidelberger Unternehmen auf einer Fläche von rund 280 km² mit seismischen Messungen den Untergrund rund um Karlsruhe untersucht. Anhand der dadurch erhaltenen dreidimensionalen Karten mit erkennbaren Strukturen des Untergrunds ließen sich Hinweise auf Ölvorkommen unter anderem bei Graben-Neudorf ableiten. Ob sich tatsächlich noch Erdöl im Untergrund befindet, lässt sich verlässlich nur durch eine Probebohrung nachweisen, die nun gestartet ist.
„Wir befinden uns mit der Probebohrung im Umfeld früherer Erdölfelder“, erklärt Dr. Michael Suana, Geschäftsführer der Rhein Petroleum. In Graben und Huttenheim wurde bis in die 1960er Jahre und in Leopoldshafen bis in die 1980er Jahre Erdöl gefördert. Dank moderneren Aufsuchungs- und Fördermethoden hofft Rhein Petroleum, zukünftig wieder heimisches Erdöl fördern zu können.
Rund 100 m pro Tag wird die Bohrung voranschreiten. Abgedichtet wird die Bohrung abschnittsweise mit mehreren teleskopartig ineinander gelegten Rohren. Jeder Abschnitt wird für sich einzementiert. Somit ist der obere Teil der Bohrung mit mehreren Schichten Stahl und Zement abgedichtet. Der Durchmesser der nach unten hin immer enger werdenden Verrohrung beträgt am Bohrziel kaum 18 cm.
Am Bohrziel angelangt, zeigt es sich dann, ob in den porösen Sandsteinen des „Unteren Tertiärs“ tatsächlich Erdöl vorhanden ist. Ist dies der Fall, wird Rhein Petroleum eine Probeförderung vorbereiten, anhand derer die Ergiebigkeit des Ölvorkommens geprüft werden kann. Über einen Zeitraum von bis zu mehreren Monaten würden die Förderraten gemessen, um daraus abzuleiten, ob sich eine wirtschaftliche Gewinnung lohnen könnte. „Zuerst müssen wir aber die Bohrergebnisse sorgfältig auswerten. Bei planmäßigem Vorankommen rechnen wir dann mit der Aufnahme der Testförderung im Herbst dieses Jahres“, erklärt Suana.
Was bereits heute feststeht: „Das Öl aus dem Oberrheingraben hat eine hervorragende Qualität. Es ist leicht, schwefelarm und reich an wertvollen Inhaltsstoffen“, erklärt Suana. Daher eignet es sich ausgesprochen gut für die industrielle Weiterverarbeitung und die Herstellung etwa von Medikamenten, Kosmetika oder Kunststoffen. Suana: „Das heimische Erdöl ist ein wichtiger Rohstoff, der eigentlich viel zu schade zum Verbrennen ist.“ Für den Geschäftsführer gibt es neben der exzellenten Qualität des heimischen Erdöls noch einen weiteren wichtigen Aspekt, warum es sinnvoll ist, in Deutschland Erdöl zu suchen und wenn möglich zu fördern. „Vor Ort gefördertes Erdöl hat eine bedeutend bessere CO2-Bilanz als importiertes Erdöl, das erst tausende von Kilometer nach Deutschland zurücklegen muss. Wenn wir in Graben-Neudorf fündig werden ist die Strecke zur Raffinerie nach Karlsruhe nur wenige Kilometer weit.“ Aktuell werden rund 3 % des in Deutschland verbrauchten Erdöls auch in Deutschland gefördert.
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