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RLT-Anlagen richtig schützen

Antriebstechnik bei der Be- und Entlüftung explosionsgefährdeter Bereiche
RLT-Anlagen richtig schützen

Raumlufttechnische Anlagen (RLT-Anlagen) stellen ein häufig vernachlässigtes Gefahrenpotenzial bezüglich des Explosionsschutzes dar. Sind bei Produktionsanlagen Ex-Bereiche, Zoneneinteilungen und die entsprechende Produktauswahl bereits in der Planung bestens berücksichtigt, so werden RLT-Anlagen in diesem Zusammenhang oft stiefmütterlich behandelt.

Alexander Schischek

Abluftsysteme werden, da in der Regel ein explosionsfähiges Medium abgesaugt wird, zumeist nach den Vorgaben des Explosionsschutzes konzipiert. Bei den Zuluftsystemen sieht dies allerdings ganz anders aus. Hier wird frische Luft transportiert und aufbereitet, und die Anforderungen an Antriebe, Sensoren und mechanische Bauteile als Betriebsmittel in explosionsgefährdeten Bereichen werden deshalb nicht ausreichend berücksichtigt. Betrachtet man jedoch eine Zuluftanlage unter dem Aspekt, dass ein explosionsfähiges Gasgemisch über thermischen Auftrieb bei Anlagenstillstand oder ungünstige Druckverhältnisse im System in den Zuluftkanal eindringen kann, ändert sich das Bild grundlegend. Da über Kanalflansche, Wellendurchführungen, Ausschnitte für Revisionsöffnungen und Bohrungen für Sensormontagen explosionsfähige Gase auch außerhalb des Luftkanals gelangen können, sind die den Luftkanal umgebenden Bereiche in den Explosionsschutz ebenfalls einzubeziehen. Daraus ergeben sich umfangreiche Konsequenzen für die Auswahl geeigneter Betriebsmittel und deren Installation.
Motorisierung von Luft- und Brandschutzklappen
Durch die Entwicklungen bei elektrischen, explosionsgeschützten Stellantrieben für Luft- und Brandschutzklappen lassen sich lufttechnische Anlagen heute problemlos mit geeigneter Aktuatorik ausstatten. Mit höchsten Schutzklassen (II 2 G EEx d IIC T6) erfüllen beispielsweise die Antriebe von Schischek die Ex-Anforderungen. Es stehen alle Standardsignale zur Ansteuerung der Antriebe zur Verfügung. Gleichzeitig gibt es Ausführungen mit Federrücklauffunktion für Sicherheitsstellungen. Durch das Steckprinzip können die Antriebe direkt auf die Klappenachse aufgesteckt und damit schnell und einfach montiert werden. Die Drehmomente sind abhängig von der Klappengröße und Leichtgängigkeit und reichen von 15 Nm für kleine Klappen bis 50 Nm mit Federrücklauf in weniger als drei Sekunden für große und schwergängige Klappen. Aus den Anforderungen bei RLT-Anlagen des Offshore-Marktes sind unter anderem Antriebe mit Schließzeiten im Störfall von kleiner einer Sekunde entstanden, die ihre Anwendung zwischenzeitlich auch in Labors und anderen sicherheitsrelevanten Anlagen gefunden haben. In besonders schwierigen Umgebungsbedingungen kommen Antriebe in Edelstahlausführung zum Einsatz. Integrierte Heizungen für besonders niedrige Umgebungstemperaturen oder hohe Luftfeuchtigkeiten sind optional verfügbar.
Regeln und Steuern von Armaturen
Armaturen in RLT-Anlagen sind Motorventile als Stell- oder Regelventil ebenso wie Kugelhähne, Mischer und Drosselklappen. Der Funktionsumfang reicht von der reinen Auf-Zu-Steuerung, über 3-Punkt-Regelungen mit oder ohne Rückführpotentiometer, bis hin zur 2…10 V (DC) und 4…20 mA Signalverarbeitung. Schischek bietet auch hier eine breite Antriebspalette, die ebenfalls Federrücklaufversionen für Sicherheitsstellungen umfasst. Mit Stellkräften von 500 bis 5000 N und Drehmomenten von 15 bis 50 Nm werden Armaturen von DN 15 bis DN 200 motorisch betätigt. Der Vorteil liegt in der direkten Anbindung an Regelsysteme ohne Zwischenglieder, der einfachen Installation und den geringen Wartungskosten. Auch hier sind höchste Ex-Schutzklassen uneingeschränkt und nach Atex geprüft verfügbar (II 2 G EEx d IIC T6). Bei RLT-Anlagen reichen die Einsätze vom Heiz- und Kühlkreislauf bis zur Regelung von Dampfluftbefeuchtern.
E cav 283
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