Bei der Investition in eine neue Abfülllinie für flüssige Pflanzencreme zum Braten und Kochen wurde auch eine neue Etikettieranlage bei Münsterland installiert. Abgefüllt wird in PET-Flaschen, etikettiert mit Heißleim. Das bedeutet eine deutliche Einsparung beim Leimverbrauch und bei den Reinigungs- und Wartungsarbeiten.
Pflanzencremes sind moderne flüssige Bratfette, die zum Braten von Fleisch, Fisch und Geflügel oder zum Abschmelzen von Gemüse oder Nudeln verwendet werden. Die praktische Verpackung in der Flasche ermöglicht eine einfache Dosierung und Handhabung in der Küche. Smanta heißt die Margarine-Produktlinie der Münsterländischen Margarine-Werke J. Lülf GmbH in Rosendahl, zu der auch Pflanzencreme gehört. Die Smanta Pflanzencreme ist praktisch dosierbar aus der 500-ml-PET-Flasche.
Umstellung auf Heißleim
Smanta Pflanzencreme wird seit zehn Jahren hergestellt. Inzwischen sind 20 Sorten auf dem Markt, darunter auch Handelsmarken mit eigenen Rezepturen. Pro Stunde werden etwa 12 000 Flaschen mit einem Volumen von 500 ml abgefüllt. Die bisherige Anlage war damit an der Kapazitätsgrenze und musste erweitert werden. Im Zuge dieser Investition wurde auch eine neue Rundläuferetikettiermaschine der Baureihe Rollina von Gernep angeschlossen.
„Bisher haben wir mit Kaltleimetikettierung gearbeitet“, erklärt Werksleiter Thomas Heming. „Mit dem neuen Heißleimetikettierer können wir deutlich Klebstoff einsparen. Ich schätze die Leimeinsparung auf bis zu 70 %.“ Diese hohe Einsparung kommt zustande, weil Kaltleim vollflächig aufgetragen wird, während bei Heißleim nur eine Anfangs- und Endbeleimung dort, wo das Etikett überlappt, vorgenommen wird. „Unter diesen Aspekten war die Investition in den Heißleimetikettierer für uns genau die richtige Entscheidung“, betont Heming.
Geschlossener Kreislauf
Die Rundumetikettierung mit der Rollina-Maschine funktioniert ohne aufwendige Walzenbeleimung. Für die Anfangs- und Endbeleimung wurde ein neuer Beleimungskopf entwickelt. Der Heißleim wird berührungslos und punktuell durch Düsen auf die PET-Flaschen aufgebracht und das Etikett durch die Drehung des Behälters direkt aus dem Magazin entnommen. Die Endbeleimung erfolgt über einen vertikalen Leimabschlussstreifen. Dadurch werden die Formatteilkomponenten eingespart und die täglichen Reinigungsarbeiten wesentlich minimiert, denn das geschlossene Heißleimsystem ist absolut wartungsarm.
„Vor allem für elastische PET-Flaschen ist die Rollina durch den punktuellen Leimauftrag besonders gut geeignet“, ergänzt Thomas Wieg, Sales Manager bei Gernep. „Da die Beleimung im geschlossenen Kreislauf erfolgt, wird ein Fremdstoffeintrag gegenüber Systemen mit Beleimungswalze verhindert.“
Die vollautomatische Etikettiermaschine Rollina wurde speziell für die wirtschaftliche Rundumetikettierung von Behältern aus Glas, Kunststoff, Metall in unterschiedlichsten Formen entwickelt. Die Rundumetikettierung kann sowohl mit geschnittenen Etiketten aus Papier als auch Kunststoffetiketten erfolgen.
Die Maschine arbeitet kontinuierlich bei gleichzeitig leichter Handhabung und minimalem Bedienaufwand. Die Umstellung auf andere Behälter- und Etikettenformate ist schnell und einfach durchführbar. Für andere Behälterdurchmesser muss, neben den Führungsteilen, lediglich ein einziges Zahnriemenrad gewechselt werden. Mit einer handlichen Zweiwegeverstellung wird die Anfangsbeleimung angepasst.
Individuell aus dem Baukasten
Jede Etikettiermaschine von Gernep ist eine Individuallösung, die in der Leistung und Ausführung den jeweiligen Anforderungen angepasst wird. Ein ausgereiftes Baukastensystem ist die Grundlage für diese kostengünstigen, kundenbezogenen Lösungen. Neben dem Maschinenaufbau aus geschweißtem Grundgestell mit massivem Maschinentisch und Edelstahlverkleidung ist das Herzstück jeder Etikettiermaschine das Etikettieraggregat. Diese Aggregate für Nassleim-, Heißleim- und Selbstklebeetikettierung oder diverse Zusatzeinrichtungen werden auf der Grundmaschine individuell aufgebaut und angepasst.
Abriebfeste Kunststoffe in allen Bereichen der Gebindeführung mindern den Geräuschpegel. Und für die Lebensmittelindustrie besonders wichtig: Edelstahl und verschleißfeste Kunststoffe bieten hohen Korrosionsschutz. Die übersichtliche Bauweise erlaubt zur Wartung und Reinigung den einfachen Zugriff auf jedes Bauteil innerhalb der Maschine.
Schaltschrank eingespart
Die gesamte Elektrik für Antrieb, Servos, fotoelektronische Ausrichtung und Kamerasysteme ist übersichtlich und servicefreundlich im Maschinenunterbau integriert. Separate, raumgreifende Schalt- und Steuerschränke sind bei Gernep-Etikettiermaschinen nicht notwendig.
Der Antrieb der Etikettiermaschinen erfolgt über einen frequenzgeregelten Drehstrommotor. Die Einbindung einer speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS) gewährleistet nicht nur einen zuverlässigen Funktionsablauf, sondern eröffnet zudem die Erweiterung um vielfältige Zusatzeinrichtungen sowie Signalaustausch mit anderen Linienkomponenten. Im Ein- und Auslauf angebrachte Initiatoren ermöglichen einen vollautomatischen Betrieb und Geschwindigkeitskontrolle. Die elektrische Installation ist komplett vorbereitet für die Integration in neue oder bestehende Linien. Weitere Zusatz- und Kontrolleinrichtungen können flexibel im Maschinenkonzept integriert werden.
Die Steuerung der Flaschenteller erfolgt bei der Rollina für die Rundumetikettierung über einen Zahnriemen, der die Drehung der Flaschenteller steuert. Das Steuerpult ist ergonomisch in Blick- und Griffweite am Maschinenoberteil integriert. Dort sind alle Funktionsschalter, Kontroll- und Leistungsanzeigen übersichtlich untergebracht. Mit einem optionalen Schwenkarm mit weitem Aktionsradius ist das Bedienpult flexibel positionierbar. Die aktuellen Daten des Betriebsablaufs werden laufend angezeigt. Leistungsangaben, Parametereinstellungen und Störursachen erscheinen als Textfeld.
prozesstechnik-online.de/dei1212402
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