Startseite » Chemie »

Sauberkeit ist das beste Rezept

Stationäre und mobile Absauganlagen imEinsatz bei Dr. Oetker
Sauberkeit ist das beste Rezept

Saubere Produktionsstätten sind nicht nur Voraussetzung für eine hohe Produktqualität, sondern auch ein wichtiger Aspekt bei der Motivation der Mitarbeiter sowie beim Gesundheitsschutz. Die August Oetker Nahrungsmittel KG setzt diese Erkenntnis konsequent in die Praxis um. Wichtige Hilfsmittel sind dabei stationäre und mobile Absauganlagen. Im Werk Oerlinghausen beispielsweise wurden kürzlich zwei neue Anlagen von Ruwac in Betrieb genommen.

Vvor allem pulverförmige Erzeugnisse wie Back- und Puddingpulver produziert Dr. Oetker in Oerlinghausen bei Bielefeld. Dass es bei den großen Mengen von pulverförmigen Produkten an den Abfüll- und Verpackungsstationen zu Staubentwicklung kommt, liegt auf der Hand. Beispielsweise lässt sich nicht verhindern, dass einzelne Beutel von den Maschinen nicht oder nur unzureichend verschlossen werden. Diese Beutel werden dann automatisch ausgeworfen und verursachen Staub.

Betriebsstörungen verhindern
Das Pulver, das sich an den Arbeitsplätzen ablagert, kann zum einen Störungen an den Maschinen verursachen, wenn zum Beispiel die Funktion der Sensoren eingeschränkt wird. Dies lässt sich verhindern, indem man empfindliche Maschinenelemente mit Druckluft abbläst. Das mag zwar punktuell effektiv sein, letztlich führt es aber nur zur Umverteilung bzw. Aufwirbelung des Staubes. Schließlich wird er nicht aus der Raumluft entfernt, sondern nur an eine andere Stelle geblasen. Hier kommt ein weiterer Aspekt ins Spiel: Die Mitarbeiter legen großen Wert auf die Sauberkeit „ihrer“ Maschine und auf deren gründliche Reinigung am Ende einer Schicht. Genau dieses Hygiene-Bewusstsein wird von Dr. Oetker auch gefördert.
Aus diesen Gründen hat sich die Werksleitung des Werkes Oerlinghausen entschlossen, die Verpackungsstraßen mit einer stationären Absauganlage auszustatten. An den einzelnen Maschinen wurden insgesamt 40 Reinigungsstellen identifiziert, an denen jeweils ein Saugschlauch angeschlossen werden kann. Wenn der Bediener den 5 m langen Schlauch in den Sauganschluss steckt, springt der Sauger automatisch an, und die Maschine kann umfassend gesäubert werden. Gegenüber dem konventionellen Industriesauger bietet eine solche Anlage u.a. folgende Vorteile: Die Absaugung vor Ort beansprucht kaum Platz. Ferner gibt es einen zentralen Ort für die Filtration und Entsorgung des Sauggutes.
Energieeinsparung durch kaskadierbare Saugleistung
Den Verantwortlichen bei Dr. Oetker ist durchaus bewusst, dass Saugluft – genau wie Druckluft – ein teures Arbeitsmedium ist. Deshalb hat man gemeinsam mit dem Hersteller der Absauganlage ein Konzept erarbeitet, das neben der Sauberkeit auch den energiesparenden Betrieb in den Vordergrund stellt. Die Saugleistung der von Ruwac konzipierten Anlage wird von sechs identischen Saugeinheiten mit einer Leistung von jeweils 7,5 kW erzeugt, die kaskadierbar sind: Je nachdem wie viel Reinigungsstellen gerade aktiv sind, schalten sich die einzelnen Einheiten automatisch zu oder ab. Somit gibt es sechs Leistungsstufen, die eine energieeffiziente Absaugung gewährleisten. Das entspricht acht bis zehn Saugstellen, die gleichzeitig betrieben werden können.
Die Saugeinheiten sind mit einer zentralen Filteranlage verbunden. Diese enthält zwei Taschenfilter mit einer Filterfläche von je 11 m2. Der von den Filtern zurückgehaltene Staub wird in Big Bags aufgefangen und entsorgt. Auch für den Fall, dass es im Auslauf zu Materialbrücken oder -anbackungen kommt, hat man vorgesorgt: Dann kann der Bediener über einen Taster zwei Vibratoren zuschalten, die das Material durch Rüttelbewegungen wieder zum Fließen bringen.
Da die Absauganlage über eine SPS gesteuert und überwacht wird, lassen sich zusätzliche Funktionen realisieren, die ihren Betrieb sicherer machen und auch den Wartungsaufwand reduzieren. So werden die sechs Antriebsaggregate nach dem Prinzip der Grundlast-Wechselschaltung angesteuert: Die Steuerung sorgt dafür, dass die sechs Saugeinheiten gleichmäßig, d.h. der Reihe nach, in Betrieb sind. Insgesamt kann die Anlage sechs Mal 540 m3/h Luft fördern.
Automatische Filterreinigung
Die wartungsfreundlichen Filter müssen nur selten gereinigt oder ausgewechselt werden. Außerdem erfolgt die Reinigung der Filter automatisch mit Hilfe von Druckluft. Dieser Vorgang wird ebenfalls von der SPS gesteuert. Ein Differenzdruck-Messgerät zeigt den Beladungszustand der Taschenfilter an. Wird ein programmierter Grenzwert erreicht, erhält die Steuerung einen Impuls und veranlasst selbsttätig die Abreinigung. Dabei wird das Filter im Gegenstrom, also von der Reingas-Seite, mit Druckluft beaufschlagt. Der abgelagerte Schmutz löst sich und fällt in den Sammelbehälter. Auch während des Reinigungsvorgangs wird stetig der Differenzdruck gemessen. Erst wenn ein vorgegebener Sollwert erreicht ist, wird die Filterreinigung beendet. Die Filterreinigung kann bei laufendem Betrieb erfolgen.
Mobile Anlage zur Behälterreinigung
Eine wesentliche Ursache für die unerwünschte Staubentwicklung lag bisher in der Säuberung von Misch- und Abfüllanlagen. Diese Anlagen arbeiten diskontinuierlich im Batch-Verfahren. Sie müssen also bei einem Produktwechsel gereinigt werden. Das geschah bislang entweder mit konventionellen Industriesaugern oder im Gegenstrom mit Druckluft: Dazu hat man den Behälter am Austritt, also an seiner Unterseite, mit Druckluft beaufschlagt. An seiner Einlassöffnung wurde für die Zeit der Reinigung ein einfaches Staubfilter angebracht. Dieses Verfahren war nicht optimal, denn beim Ausblasen der Behälter gelangte immer Staub in die Umgebungsluft. Das an der Einlassöffnung angebrachte Filter konnte den Staub nicht 100%ig zurückhalten. Dieses Problem konnte nun gelöst werden: Ruwac hat für das Werk Oerlinghausen eine mobile Absauganlage geliefert, die direkt an die Auslassöffnung der Vorratsbehälter angeflanscht wird. Ein Hochdruckventilator mit einer Motorleistung von 5,3 kW erzeugt eine Saugleistung von maximal 2000 m3/h und einen Unterdruck von maximal 10 050 Pa. Auf diese Weise werden alle Rückstände aus den Behältern zuverlässig entfernt.
Für die Filterreinigung sorgt hier ein Rüttelmotor mit einer Leistung von 0,12 kW, den der Bediener über einen Taster betätigen kann. Der Motor versetzt das 11 m² große Taschenfilter in Schwingungen, so dass sich die vom Filter zurückgehaltenen Pulverteilchen lösen und in eine Staubwanne fallen. Letztere hat ein Fassungsvermögen von 90 l.
Weitere Informationen dei 200
Unsere Webinar-Empfehlung
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

cav-Produktreport

Für Sie zusammengestellt

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper

Top-Thema: Instandhaltung 4.0

Lösungen für Chemie, Pharma und Food

Pharma-Lexikon

Online Lexikon für Pharma-Technologie

phpro-Expertenmeinung

Pharma-Experten geben Auskunft

Prozesstechnik-Kalender

Alle Termine auf einen Blick


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de