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Schlüssel für die Zukunft

Biotechnologie hinkt in Deutschland noch hinterher
Schlüssel für die Zukunft

Die Biotechnologie gilt als eine der Schlüsseltechnologien für das nächste Jahrhundert. Dementsprechend haben sich in Deutschland die Voraussetzungen für Unternehmen in den letzten Jahren wesentlich verbessert. Die Gründungswelle an kleinen Biotech-Unternehmen wird daher weiterhin anhalten. Trotz dieser rosigen Aussichten sind die deutschen Unternehmen im weltweiten Vergleich einen Schritt zurück.

Weltweit gibt es derzeit etwa 3000 Biotechnologieunternehmen, von denen rund 400 an der Börse notiert sind. Tendenz rasch steigend. Die Mehrzahl der Firmen sind kleine und mittelständische Unternehmen bis zu 500 Mitarbeitern (Tab. 1). Ein einfacher Vergleich der Umsatzzahlen macht die Unterschiede zwischen den USA und Europa deutlich: 1998 erwirtschafteten etwa 1300 Unternehmen in den USA einen Umsatz von 31 Mrd. DM. Im gleichen Zeitraum machten in Europa etwa 1200 Firmen lediglich einen Umsatz von 7,3 Mrd. DM. Diese Diskrepanz ist jedoch leicht zu erklären: Während die US-Unternehmen bereits eine relativ hohe Produktionsrate besitzen, handelt es sich bei vielen europäischen Firmen um reine F&E-Unternehmen. Bei der Anzahl der Unternehmen bis 500 Mitarbeiter lag Deutschland im europäischen Vergleich 1998 hinter Großbritannien auf Platz zwei (Tab. 2).

Hessen ist DeutschlandsParaderegion
Von den rund 500 Bio- und Gentechnologie-Unternehmen Deutschlands bis 500 Mitarbeiter sind mehr als die Hälfte in Hessen ansässig. Von den etwa 70 000 Arbeitsplätzen der Region in den Bereichen Life Science und Chemie sind 15 000 in der Bio- und Gentechnologie tätig. Zu dieser Unternehmenskonzentration hat vor allem die zentrale Lage des Rhein-Main-Gebietes innerhalb Europas und ein Netzwerk von vorhandenen Unternehmen und Hochschulen beigetragen. Dieter Posch, Minister für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung des Landes Hessen, sieht in diesem Konzentrationsprozess die Arbeit der hessischen Landesregierung bestätigt: „Wir versuchen in Hessen die Genehmigungsverfahren möglichst kurz zu halten und für ein innovationsfreundliches Klima zu sorgen.“ Allerdings weiß Posch auch um die Probleme der Biotechnologie: „Es muss eine vorurteilsfreie Diskussion über das Thema Bio- und Gentechnik geführt werden. Bisher wurden hauptsächlich die Risiken diskutiert, nicht aber die Chancen, die diese Technologie bietet.“
Biotechnik hinkt hinterher
Aufgrund der öffentlichen Diskussion in Deutschland kämpft die Branche hierzulande vor allem im Bereich der Agrarbiotechnologie mit ihrem negativen Image. Während in den USA 1998 etwa 40% der Soja-Ernte und 30% der Mais-Ernte aus gentechnisch verändertem Saatgut stammten, werden in Deutschland gentechnisch veränderte Pflanzen nur zu Versuchszwecken angebaut. Eine höhere Akzeptanz bei der Bevölkerung genießt die Biotechnologie im Bereich der Arzneimittel. Doch auch hier muss noch nachgelegt werden. 1997 betrug der Anteil genetisch hergestellter Arzneimittel in den USA etwa 7% des Gesamtvolumens. In Deutschland betrug dieser Anteil 1998 etwa 5%. 1998 waren in Deutschland rund 50 gentechnisch hergestellte Arzneimittel mit 34 Wirkstoffen auf dem Markt. Davon stammten sechs aus deutscher Produktion.
Aktionen sollen Verständnis stärken
Wegen mangelnder Fachkräfte und Laboranten setzt Dr. Michael Römer, Vorsitzender des VCI/DIB-Landesverbandes Hessen und Mitglied der Geschäftsführung der Merck KGaA, auf Wissensvermittlung in der Schule: „Aufklärung und Ausbildung müssen bereits in der Schule beginnen. Die Basis dafür muss durch eine qualifizierte Lehrerausbildung und den Einzug der Prinzipien der Bio- und Gentechnologie in die Lehrpläne geschaffen werden.“ Ein erster und erfolgreicher Schritt in diese Richtung ist das BioTech mobil. (br)
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