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Schluss mit der Zettelwirtschaft

Softwaregestützte Laborkommunikation erleichtert Rückverfolgbarkeit
Schluss mit der Zettelwirtschaft

Manufacturing-Execution-Systeme (MES) optimieren betriebliche Abläufe. Sie verbinden unterschiedliche Unternehmensbereiche, schaffen im Zusammenspiel Synergien, können aber auch einzeln die Produktivität eines Unternehmens erhöhen. Bei Alfred L. Wolff erleichtert Simatic IT Unilab die Rückverfolgbarkeit von Analysen – ein wesentlicher Sicherheitsaspekt für den qualitätsbewussten Zulieferer von Lebensmittelzutaten.

Dipl.-Ing. Annette Horneber

Die Alfred L. Wolff GmbH hat sich während ihres über hundertjährigen Bestehens vom hanseatischen Importkontor zum weltweiten Handelsunternehmen für natürliche Rohstoffe, die ihre Abnehmer in der Lebensmittelindustrie haben, entwickelt. Gummiarabicum, das der Firmengründer als einer der ersten Europäer schon Anfang des 20. Jahrhunderts im Sudan erhandelte, ist weiterhin ein wichtiger Erfolgsfaktor des Unternehmens. Der natürliche Rohstoff wird gereinigt und zu einem schnell löslichen Pulver aufbereitet. Durch seine Nutzung als Filmbildner, Stabilisator, Verkapselungsmittel und Lebensmittelkleber in der Süßwaren-, Papier- und Pharmaindustrie haben sich immer höhere Anforderungen an die Reinheit und Qualität ergeben. Ein hochmodernes Labor zur sensorischen, chemischen und mikrobiologischen Analytik und ein an strengen Maßstäben orientiertes Qualitätsmanagement nehmen eine zentrale Stellung im Unternehmen ein. Neben Gummiarabicum werden auch Honig, Lakritz-Extrakt und andere hochwertige Lebensmittelzutaten und -zusatzstoffe untersucht beziehungsweise zu Spezialqualitäten veredelt.
Herausforderung für das Labor
Karin Köpp, zuständig für Entwicklung und Produktsicherheit bei Alfred L. Wolff, beschreibt die Vielzahl von Rohstoffen, die vielen unterschiedlichen Herkunftsländer und Anbieter und die von Kunde zu Kunde variierenden individuellen Qualitätsanforderungen als Herausforderung für das Labor des Traditionshauses. „Wir müssen nicht nur die strengen Lebensmittelgesetze einhalten, unsere Kunden erwarten von uns auch die exakte Einhaltung von eigenen Spezifikationen, die eine gleichbleibend hohe Qualität ihres Endproduktes sicherstellen. So können zum Beispiel bei Honig schon geringste Farbabweichungen der Grund dafür sein, dass eine Charge nicht angenommen wird, weil das Gebäck oder die Creme, die mit dem Honig gesüßt werden sollte, von seiner üblichen Farbe abweichen würde.“ Schreckensvision ist und bleibt aber die Vorstellung, dass der Verdacht auf Rückstände gefährlicher Stoffe in einem ausgelieferten Produkt zu Rückrufaktionen führen könnte. Gegebenenfalls muss innerhalb kürzester Zeit ein Gegenbeweis angetreten werden. „Für kleine Unternehmen kann so ein Verdacht schlagartig das Aus bedeuten“, so Köpp. „Aber auch wir dürfen hier keinerlei Sicherheitsrisiko eingehen, denn in Zeiten eines immer schärferen Wettbewerbs sind Instrumente, die eine exakte Rückverfolgung aller Arbeitsschritte ermöglichen, überaus wichtig. Wir als Zulieferer für die Lebensmittel- und Pharmaindustrie müssen besonders sorgfältig darauf achten, dass die Qualität unserer Produkte sicher nachweisbar ist.“
IT-Lösung ersetzt Laufzettel
Alfred L. Wolff ist ein Unternehmen, das von je her nicht nur auf Tradition, sondern auch auf Innovation gesetzt hat, um die Produktqualität stets auf höchstem Niveau zu halten. Für den Qualitätsnachweis, sprich die schnelle und sichere Rückverfolgbarkeit aller Analysenergebnisse, hat man hier eine Lösung gefunden, die nicht nur die Einhaltung der strengen Gesetze der Lebensmittel- und Pharmaindustrie erleichtert, sondern auch noch weitere Vorteile bringt: Simatic IT Unilab, eine Komponente des MES-Systems Simatic IT zur Optimierung der Erfassung, Analyse, Abfrage und Meldung von Labordaten.
Bisher war es so, dass für jedes eingehende Produkt sowohl die vorgesehenen Analysen als auch die Laborergebnisse auf einem Laufzettel festgehalten wurden. Nachdem das Produkt das Haus verlassen hatte, wurde dieser Laufzettel abgelegt. Analysen fremder Labors wurden in der Regel gesondert dokumentiert. Dieses Vorgehen hat nicht nur die Rückverfolgbarkeit erschwert. Vergleiche zwischen Untersuchungsergebnissen oder statistische Auswertungen waren nicht möglich – oder erforderten zumindest lange Vorarbeit.
Die Dokumentation der Laborwerte über das verwendete ERP-System wurde getestet, ist prinzipiell möglich, hat sich aber nicht als praktikabel erwiesen, da die im Labor beschäftigten Mitarbeiter viel zu oft auf IT-Spezialisten zurückgreifen mussten und von einer Arbeitserleichterung nicht die Rede sein konnte. Auch konnte die Anforderung an das Layout der Analysenzertifikate nicht erfüllt werden, was zur doppelten Erfassung von Werten führte und damit zu einem Mehraufwand – bei erhöhtem Risiko von Fehleingaben.
„Mit Unilab arbeiten bei uns ausschließlich Chemiker und Laboranten. Wir konfigurieren für jedes Produkt das Programm selbst und können dabei menügeführt und sehr komfortabel alle unsere Anforderungen einbringen. Das spart Zeit: Ausführliche Erläuterungen für den Programmierer der IT-Abteilung, wie sie bei der ERP-Lösung nötig waren, erübrigen sich. Nachjustierungen sind jederzeit möglich. Die IT-Abteilung des Hauses benötigen wir nur, wenn es Datenbank-Probleme gibt“, freut sich Köpp.
Durchweg anwenderfreundlich
So sieht die Arbeit mit Unilab aus: Der Chemiker legt für jedes zu untersuchende Produkt fest, welche Tests auszuführen sind, wie groß die zu analysierende Menge ist, wie hoch die Nachweisgrenzen sind, innerhalb welcher Grenzwerte die Analyseergebnisse liegen müssen, damit das Produkt zur Auslieferung freigegeben werden kann – sei es wegen gesetzlicher Bestimmungen, sei es aufgrund von individuellen Kundenanforderungen.
Über eine Anbindung an das Warenwirtschaftssystem wird bei Eingang eines Produktes die vorbereitete Konfiguration selektiert. Wenn das Produkt ins Labor kommt und vom Laboranten aufgerufen wird, zeigt die Software an, wie groß die zu ziehenden Probenmengen für welche Analysen sind. Beim Eintragen des Messwertes wird ein etwaiges Überschreiten eines Grenzwertes sofort angezeigt, so dass gegebenenfalls auch Messfehler oder Fehler beim Eintragen des Messwertes gleich erkannt und korrigiert werden können.
Verbesserte Arbeitsvorbereitung
Ein weiterer Vorteil der Software besteht darin, dass unterschiedliche Parameter selektierbar sind. Gibt es bei der handschriftlichen Erfassung von Analyseergebnissen pro Produkt ein Formular, so lassen sich bei der Erfassung über Unilab Ansichten wählen, die mehrere Produkte im Vergleich zeigen. Ein Beispiel: Alle Produkte, bei denen Analyse A vorzunehmen ist. „Solche Auswertungen helfen uns bei der Arbeitsvorbereitung. Zeigt sich nämlich, dass zu einem bestimmten Zeitpunkt nur zwei Produkte für Analyse A im Hause sind und in Kürze 10 weitere eintreffen werden, im Moment aber 20 Analysen B ausstehen, wird sinnvollerweise mit Analyse B begonnen und Analyse A zurückgestellt bis mehr Proben zur Verfügung stehen. Eine entsprechend optimierte Arbeitseinteilung hilft uns, die Kapazität unserer Einrichtungen besser zu nutzen. Sie verbessert die Qualität unserer Arbeit und erhöht unsere Produktivität – ein angenehmer Nebeneffekt“, betont Köpp.
Ein mehrstufiges Verriegelungskonzept stellt sicher, dass jeder Nutzer des Systems ausschließlich die für ihn definierten Zugriffe auf das Programm vornehmen kann, sei es zur Konfiguration der Parameter für ein neues Produkt, zur Eingabe von Analysewerten, zur Freigabe von analysierten Produkten oder zum Abrufen von Informationen über Produkte und Messergebnisse.
Automatische Datenübernahme
Köpp wünscht sich, dass künftig bereits die Lieferanten mit Unilab arbeiten und die Ergebnisse externer Labors automatisch übernommen werden können. Dadurch werden die Analyseergebnisse leichter vergleichbar. Veränderungen der Produkte sind schneller erkennbar, es lassen sich aber auch Hinweise auf die Qualität und Vertrauenswürdigkeit der beteiligten Labors gewinnen. „Da Qualität und Sicherheit bei uns höchste Priorität haben, erhoffen wir uns auch dadurch weitere Optimierungen“, fasst Köpp zusammen.
Halle 9, Stand A72
dei 404

Aus Anwendersicht
Folgende Vorteile bietet Simatic IT Unilab den Produktentwicklern und Qualitätssicherungsexperten von Alfred L. Wolff:
  • schnellere Eingabe von Analysewerten
  • leichtes und schnelles Wiederfinden von Proben im System
  • flexibel nutzbare Abfragemöglichkeiten durch Business Objects
  • höherer Informationsgehalt
  • flexible Gestaltungs- und Darstellungsmöglichkeiten

  • Simatic IT
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