Eine Messapparatur, ein Laufband und 68 Freizeitläufer, die barfuß oder mit Laufschuhen ausgestattet darauf trainieren – mehr brauchten Casey Kerrigan und seine Kollegen von den Universitäten von Virginia und Colorado nicht für die Beobachtung: Wer barfuß läuft, belastet seine Knie- und Hüftgelenke weniger als in Laufschuhen. Die Erklärung: Durch ihr Design verändern herkömmliche Sportschuhe die Bewegung des Fußes, und das sorgt wiederum für eine Umverteilung der Kräfte, die auf die Beingelenke einwirken. Die Forscher appellieren daher an die Sportschuhdesigner, sich stärker an den Bewegungen beim Barfußlaufen zu orientieren. Das hält auch Markus Walther, Chefarzt des Zentrums für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie an der Orthopädischen Klinik in München-Harlaching, für sinnvoll – allerdings nicht wegen des von Kerrigan beobachteten Effekts. „Die Studie hat einen Fehler“, kritisiert er. „Die Autoren ließen Menschen, die ihr Leben lang Schuhe getragen haben, kurzfristig barfuß laufen. In einem solchen Fall tritt man ganz vorsichtig auf, weil man sich nicht wehtun möchte.“ Und wer vorsichtiger geht, belastet natürlich seine Gelenke weniger. Doch auch Walther vertritt das Motto „weniger ist mehr“ beim Schuhdesign – zum Wohl der Füße: „Hier hat bei den Herstellern bereits ein Umdenken eingesetzt. Das frühere Dogma „dämpfen, stützen, führen“ gilt als überholt.“ So nahm man lange an, der heftige Aufprall auf der Ferse beim Laufen sei schädlich, und fütterte den Fersenbereich der Sohle entsprechend aus. „Mittlerweile weiß man jedoch, dass ein gesunder Körper selbst sehr effektiv dämpft“, sagt Walther.
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