Die Energiekosten sind derzeit ein Thema, das sprichwörtlich elektrisiert. Steigende Strompreise und der Klimaschutz zwingen die Unternehmen dazu, sich verstärkt mit energie- und damit kostensparenden Techniken auseinanderzusetzen. Knapper werdende fossile Ressourcen stellen Unternehmen und Volkswirtschaften weltweit vor die Aufgabe, Prozesse zu überdenken und neue Konzepte zu entwickeln, die gleichzeitig den CO2-Ausstoß senken. Zu den energieintensivsten Branchen zählen auch die Chemie- und Pharmaindustrie. Rund fünf Prozent des gesamten deutschen Energieverbrauchs gehen zu ihren Lasten. Die Energiekosten machen dabei im Durchschnitt etwa fünf Prozent der Herstellungskosten aus, wobei der Anteil im Bereich der Grundstoffchemie schnell 50 % und mehr betragen kann. Um den steigenden Energiekosten entgegenzuwirken, können Entscheider in der Chemieindustrie unter anderem auf optimierte Prozesse setzen. Neue Synthesewege, Reaktionen bei niedrigen Temperaturen durch Katalysatoren und der Einsatz von Rohstoffen mit höherem Reinheitsgrad tragen dazu bei, den Energieverbrauch zu reduzieren. Was in Unternehmen häufig noch wenig Aufmerksamkeit erfährt, sind die erheblichen Energieeffizienzpotenziale bei der Druckluft-, Förder-, Kälte-, Luft- oder Pumpentechnik. Einige interessante ganzheitliche Ansätze, Konzepte und Dienstleistungen beschreiben wir in unserem umfassenden Special Energie+Prozess ab Seite 63.
Voraussetzung für ein effizientes Energiemanagement sind Informationen darüber, was in der Produktion vor sich geht und das Wissen, wie man daran etwas ändern kann. Genauer betrachtet geht es darum, wo, wann und wie viel Energie verbraucht wird, und wie man hier aktiv etwas verändern kann. Das Aufspüren verborgener Energiekosten kann dem Hersteller Möglichkeiten für erhebliche Einsparungen eröffnen – wenn er nur weiß, wo er suchen muss. Intelligente Geräte mit einem hohen Automatisierungsgrad, die direkt im Energiefluss installiert sind – vor allem dort, wo diese Energie in mechanische Energie umgewandelt wird – können dem Anwender aussagekräftige Daten liefern und eine bessere Energiesteuerung ermöglichen. Einen interessanten Beitrag zu diesem Thema mit dem Titel „Unter der Lupe“ finden Sie im Special auf Seite 82.
Dass Energiesparen in der Industrie nicht nur der Umwelt hilft, sondern auch Wettbewerbsvorteile verschafft, wird in diesem Jahr erstmals auf der Hannover Messe in Halle 6 beim sogenannten „Energieeffizienztunnel“ zu sehen sein. Besucher können sich interaktiv an verschiedenen Anlagen informieren, wo gespart werden kann. Dabei wird ein kompletter Produktionsprozess gezeigt. Displays und Terminals errechnen Einsparpotenziale oder kalkulieren neu eingegebene Anforderungen vor Ort. Wer dann noch im Dunkeln tappt, dem helfen Energieexperten des VDMA und des ZVEI.
Unsere Webinar-Empfehlung
Die Websession „Wasserstoff in der Chemie – Anlagen, Komponenten, Dienstleistungen“ (hier als Webcast abrufbar) zeigt technische Lösungen auf, die die Herstellung und Handhabung von Wasserstoff in der chemischen Industrie sicher machen und wirtschaftlich gestalten.
Ob effizienter…
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