Die Schweizer Arzneimittelbehörde Swissmedic hat jetzt Zahlen veröffentlicht, die eine wachsende Zahl an illegal importierten Arzneimitteln belegen, beruhend auf Funden des schweizerischen Zolls. So wurden in 2010 1861 verdächtige Arzneimittellieferungen gestoppt, das entspricht einer Verdreifachung gegenüber 2008. 81 % dieser Lieferungen wurden aus Gründen der Arzneimittelsicherheit vernichtet. Insofern gesundheitsgefährdende Ware zum Weiterverkauf importiert wurde, wurde ein Strafverfahren gegen den Besteller eingeleitet.
Die vom Schweizer Zoll beschlagnahmte Ware kam aus 72 verschiedenen Ländern, Spitzenreiter waren dabei Indien (45 %), Westeuropa (35 %) und Asien (9 %). Dabei handelte es sich in den meisten Fällen um erektions-fördernde Mittel (33 %) und Schlankheitsmittel (19 %).
Die Swissmedic schreibt zudem, dass ein kontinuierlicher Anstieg der Lieferungen aus Indien zu beobachten ist. Zusätzlich zu den oben aufgeführten Lieferungen, die direkt aus Indien stammen, kommen viele der verschreibungspflichtigen Medikamente über Westeuropa in die Schweiz. Bestellern im Internet wird hier ein sicherer Bezug aus Quellen in Westeuropa vorgegaukelt. Untersuchungen haben aber gezeigt, dass neben fehlenden Verpackungsbeilagen und Dosieranleitungen etwa die Hälfte der Produkte schwerwiegende Mängel wie die Angabe eines falschen Wirkstoffgehalts oder nicht genannte Wirkstoffe aufweisen. Die Swissmedic warnt eindringlich vor dem Bezug von Arzneimitteln aus dem Internet.
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