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Technische Generalunternehmer helfen

Errichtung von Industriebauten für die Lebensmittelindustrie
Technische Generalunternehmer helfen

Die immer größeren technischen Anforderungen bei der Produktion von Lebensmitteln schlagen sich auch in besonderen Ansprüchen an den Bau von neuen Industriegebäuden nieder. Gefragt sind Generalunternehmer, die nicht nur alles aus einer Hand liefern, sondern vor allem auch die technische Ausrüstung solcher Produktionsgebäude beherrschen.

Meike Srowig

Generalunternehmer können vom ersten Moment an in die Planung einer neuen Fabrik einbezogen werden. Unabhängig davon, ob es sich um einen Neubau, einen Umbau oder um eine Erweiterung der vorhandenen Bausubstanz handelt, Generalunternehmer helfen bei der Standortauswahl, einer detaillierten Planung sowie einer zuverlässigen Vernetzung, Abstimmung und Kontrolle aller Maßnahmen am Bau. Dabei erfordern vor allem technologisch komplexe Anlagen und Gebäude ganzheitliche Lösungen, um ihre Effizienz optimal ausnutzen zu können.
Auch in der Lebensmittelindustrie sind solche technikorientierten Generalunternehmer bei Bauvorhaben im wachsenden Umfang gefragt. Ihre Kernkompetenz liegt dabei in der Gebäudetechnik. Sie müssen sowohl kurzfristige Anschaffungskosten, als auch langfristige Aufwendungen wie Energieverbrauch, Umweltabgaben und Verschleiß im Blick haben. Umsichtige Planung und Beratung sind daher die Grundvoraussetzung.
Projektleitungsteam und technischer Generalunternehmer
Durch die Projektabwicklung aus einer Hand ergibt sich für den Auftraggeber ein wesentlicher Vorteil. Er ist zwar durch eine stete Kommunikation in alle Projektstufen mit einbezogen, hat aber nur einen Ansprechpartner, der für alles verantwortlich ist.
Bei der Organisation des Bauvorhabens heißt das, dass der Auftraggeber sein eigenes Projektleitungsteam stellt. Dieses steht mit der Leitung des Generalunternehmers im Kontakt. In regelmäßigen Abständen wird ein Projektstatusbericht abgegeben, der über den Stand der Dinge informiert. Dabei verfolgt der technische Generalunternehmer drei Kernziele: Die Einhaltung der veranschlagten Kosten, die Realisierung der geforderten Qualität und die Fertigstellung zu den festgelegten Terminen. Zum Erreichen dieser Ziele müssen bei der Projektabwicklung die speziellen Anforderungen an die jeweilige Produktionsstätte im Vordergrund stehen. Besondere Produktbedürfnisse, Verfahrensanweisungen, Beschaffungsrichtlinien oder Qualifizierungsmaßnahmen haben auf diesen Prozess einen nachhaltigen Einfluss. So wird beispielsweise der Einsatz von Lüftungssystemen in den Produktions- und Lagerräumen bereits in der Planungsphase auf die Anforderungen des Produktes optimal abgestimmt. Dadurch werden sowohl die Bedingungen in diesen Räumen als auch der Produktionsprozess verbessert und das bei gleichzeitig hohen Qualitäts- und Hygienestandards.
Koordination der Subunternehmen
Der Generalunternehmer übernimmt die Koordination der Subunternehmer sowie aller Baumaßnahmen. Dadurch kann der gesamte Bauablauf kontrolliert und optimiert werden. Insbesondere bei der Abstimmung schwieriger Umgebungsbedingungen wie zum Beispiel
• unerschlossenes Gelände,
• mangelnde Infrastruktur,
• ungünstige klimatische Verhältnisse oder
• unzureichender Hygienestatus
zahlen sich Erfahrung bei der Errichtung von High-Tech-Gebäuden und ein einheitliches Gesamtkonzept aus. In der Nahrungsmittelindustrie ist dabei eine genaue Abstimmung von Temperatur, Feuchte und Reinheit der Luft notwendig. Durch den Einsatz eines technisch orientierten Generalunternehmers gibt es keine Gewährleistungsschnittstellen mehr, das heißt seine Kenntnis der Produktionsprozesse und die Verantwortung für die Durchführung ermöglichen eine nahtlose Kommunikation und Absprache. So sind Einsparungen von Investitions- und Betriebskosten durch einfache, aber intelligente Systeme möglich. Die Planungsphase verkürzt sich und damit auch die Bauzeit. Als technischer Generalunternehmer hat das Jenoptik-Tochterunternehmen M+W Zander bereits mehrere Projekte in den Bereichen Pharma, Biotechnologie und Food erfolgreich realisiert. Das Dienstleistungsspektrum des Unternehmens reicht vom Beraten, Planen über das Bauen bis hin zum Betreiben. Das Ziel ist klar: Der Auftraggeber kann sich um sein Geschäft kümmern und erhält am Ende den Schlüssel zu seinem fertigen Produktionsgebäude.
Neues Produktionsgebäude für Schokinag
Die Mannheimer Schokinag Schokolade-Industrie, Herrmann GmbH & Co. KG ist einer der führenden Hersteller von Schokolade und Kakaoprodukten in Europa. Das Unternehmen beauftragte M+W Zander als Generalunternehmer ein neues Produktionsgebäude zu bauen. Im Dezember vergangenen Jahres war Baubeginn und bereits nach einem Jahr soll die Produktion starten; im Drei-schicht-betrieb wird dann sieben Tage pro Woche produziert. Das Auftragsvolumen für die Errichtung des Gebäudes (Rohbau, Ausbau und Stahlbau) sowie die dazugehörige komplette technische Infrastruktur beläuft sich auf 18,5 Millionen Mark.
Schokinag wird in seinem neuen Werk Schokoladengranulat herstellen. Das Unternehmen produziert aus 1 kg Schokolade 150 000 kleine Körner. Das rieselfähige und gut dosierbare pulverförmige Produkt wird bei der Herstellung von Desserts, Eiscremes, Frisch- und Fertigkuchen sowie Gebäck und Backmischungen eingesetzt.
Um optimale Produktionsbedingungen zu schaffen und die technische Infrastruktur mit den verschiedenen verfahrenstechnischen Komponenten zu koordinieren, sind zusätzlich Kenntnisse auf dem Gebiet der Kakaoverarbeitung notwendig. Auch die einzelnen Gewerke sind auf die besonderen Anforderungen dieses Projektes einzustellen. Elektro- und MSR-Technik, Luft- und Kältetechnik, Heizungstechnik, Feuerlöschanlagen, Gas-, Wasser- und Sanitärtechnik, Dampf- und Kondensatsystem, biologische Abluftanlage sowie die Druckluftanlage müssen genau geplant werden, so dass es in der Bauphase zu keinen Problemen kommen kann. Als Beispiel sei hier die biologische Abluftreinigungsanlage genannt. Sie muss später 150 000 m³ Abluft pro Stunde reinigen. Bei der Verarbeitung von Kakaobohnen treten fast in jedem Produktionsschritt unangenehme Gerüche auf, beginnend beim Trocknen des Kakaos in Trockentrommeln über seine Röstung bis hin zum Mahlen. Das Biotropfkörperverfahrens bietet hier eine Reihe von Vorteilen: Das inerte Trägermaterial muss im Unterschied zu herkömmlichen biologischen Verfahren nicht mehr ausgetauscht werden. Außerdem lassen sich wichtige Anlagenparameter problemlos überwachen. Dadurch arbeitet die Anlage zuverlässig, die Wartungs- und Betriebskosten sind sehr niedrig und die vorgegebenen Grenzwerte werden zuverlässig eingehalten.
Eine genaue Planung ist auch beim Einbau der Röstmaschinen notwendig. Die Maschinen, die später 15 t/h Kakaobohnen verarbeiten werden, haben ein Gewicht von bis zu 100 t. Aufgrund ihrer Größe und ihres Gewichts müssen sie bereits in der Rohbauphase an ihren Platz gestellt werden.
Im Augenblick befindet sich das Schokinag-Projekt im Übergang zwischen Planungs- und Bauphase. Auch in dieser Phase können noch Probleme auftreten: Da das Baugelände direkt am Neckar liegt, wird das Produktionsgebäude hinter der Hochwasserschutz-wand errichtet. Um bequem zugängliche An- und Abfahrtswege sicherzustellen, müsste die Schutzwand versetzt werden. Die Lösung für dieses Problem ist eine Integration des neuen Gebäudes in die Hochwasserschutzwand.
Halle 14.1, Stand C20/D21
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