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Tetra Pak identifiziert 2,7 Milliarden Verbraucher

Chance für die Milchindustrie
Tetra Pak identifiziert 2,7 Milliarden Verbraucher

Tetra Pak identifiziert 2,7 Milliarden Verbraucher
Eine Herausforderung besteht darin, Methoden zu entwickeln, mit denen verpackte Milchprodukte überall verfügbar gemacht werden können
Neue Studien von Tetra Pak, einem der führenden Anbieter von Verarbeitungs- und Verpackungssystemen für Lebensmittel, haben 2,7 Milliarden Geringverdiener in Entwicklungsländern als den nächsten großen Wachstumsmarkt der Milchindustrie identifiziert. Grund ist der zu erwartende Anstieg des Wohlstands, der Kaufkraft und der Nachfrage nach verpackten, flüssigen Milchprodukten.

Laut dem Milchindex, der aktuelle Zahlen, Fakten und Trends rund um die weltweite Milchindustrie aufgreift, wird der Milchkonsum von Geringverdienern in Schwellenmärkten voraussichtlich von etwa 70 Milliarden Liter im Jahr 2011 auf fast 80 Milliarden Liter im Jahr 2014 steigen. Zudem wird davon ausgegangen, dass viele dieser Verbraucher in den kommenden Jahren von unverpackter auf verpackte Milch umsteigen werden.

„Verbraucher mit geringem Einkommen sind eine der größten Wachstumschancen für die Milchindustrie. Entscheidend für den zukünftigen Erfolg ist, dass wir diese Verbraucher heute erreichen“, erklärt Dennis Jönsson, Präsident und CEO von Tetra Pak. „Sie machen fast 40 % der Weltbevölkerung aus und leben in Volkswirtschaften, die das Wachstum unserer Branche vorantreiben, und sie werden immer wohlhabender.“ Diese Verbraucher mit geringem Einkommen leben von 2 bis 8 US-Dollar pro Tag und sind von den heutigen milchverarbeitenden Betrieben praktisch noch unerschlossen. Diese Bevölkerungsgruppe umfasst rund 50% der Bevölkerung der Entwicklungsländer und konsumiert 38 % der flüssigen Milchprodukte. Die Hälfte dieser DiP-Verbraucher lebt in Indien und China. Die Untersuchungen von Tetra Pak konzentrierten sich auf sechs Länder: Indien, China, Indonesien, Brasilien, Pakistan und Kenia. Auf sie entfallen mehr als 76 % des Konsums von flüssigen Milchprodukten durch DiP-Verbraucher in Entwicklungsländern.
Man geht davon aus, dass bis zum Ende unseres Jahrzehnts der Wohlstand vieler DiP-Verbraucher steigen wird und Konsumenten mit niedrigen Einkommen in mittlere Einkommensschichten aufsteigen. Als Folge wird ihre Kaufkraft wachsen und die Nachfrage nach verschiedenen Produkten steigen. Da die Kaufkraft der DiP-Verbraucher wächst und sie gleichzeitig ein gesteigertes Bewusstsein für Lebensmittelsicherheit und den Bedarf an praktischen, trinkfertigen Lösungen entwickeln, wird erwartet, dass die Nachfrage nach verpackten Produkten steigt.
Prognosen zufolge wird die globale DiP-Bevölkerung zwischen 2009 und 2020 um jährlich durchschnittlich 3 % zurückgehen. Der Anteil der Bevölkerung, der von mehr als 8 USDollar pro Tag lebt, wird nach Einschätzung der Boston Consulting Group, die Tetra Pak bei der Entwicklung der DiP-Klassifizierung unterstützte, um jährlich durchschnittlich 4 % steigen. „Die heutigen Verbraucher mit geringem Einkommen sind die Mittelschicht von morgen“, erklärt Jönsson und weist darauf hin, dass „dies eine einmalige Gelegenheit für milchverarbeitende Betriebe darstellt, eine Bindung zu einer neuen Generation von Milchkonsumenten aufzubauen.“
Die drei großen Herausforderungen
Die Erschließung dieses Marktes ist dem Bericht zufolge allerdings mit einigen Herausforderungen verbunden. Tetra Pak hat drei zentrale Aufgaben für milchverarbeitende Betriebe, die Verbraucher in diesem Wachstumsmarkt erreichen wollen, identifiziert. Sie müssen Produkte herstellen, die für Geringverdiener erschwinglich, verfügbar und attraktiv sind. Das bedeutet, dass milchverarbeitende Betriebe gesunde, sichere und nahrhafte verpackte Milchprodukte produzieren müssen, ohne zusätzliche untragbare Kosten zu verursachen. Sie müssen sie außerdem dort verfügbar machen, wo DiP-Verbraucher einkaufen: in den typischen kleinen, traditionellen Läden in abgelegenen ländlichen Gebieten oder verkehrsreichen Großstädten.
Innovative Lösungen und Effizienz werden dem Bericht zufolge von entscheidender Bedeutung sein, damit die Industrie Produkte, Verpackungen und Verarbeitungsprozesse entwickeln kann, die den Bedürfnissen dieser einkommensschwachen Verbraucher entgegen kommen. „Wir müssen die Entwicklung, die Distribution und den Verkauf der Produkte anders organisieren, um die Verfügbarkeit von hochwertiger Nahrung in den Entwicklungsländern zu erhöhen“, so Jönsson. Tetra Pak hat eine Reihe von Möglichkeiten aufgezeigt, um die Produkte bezahlbar zu machen. Eine davon ist es, den Entwicklungsprozess sowohl von Milchprodukten als auch von Verpackungen zu verändern – wobei der Preis den entscheidenden Faktor darstellt. Durch die Verwendung von Vollmilch-Alternativen wie Molke oder Milchsäure ist es ebenfalls möglich, nahrhafte und gesunde Milchprodukte kostengünstig zu produzieren. Eine andere Methode sind kleinere Packungsgrößen oder einfachere Verpackungen.
Eine weitere Herausforderung besteht darin, Methoden zu entwickeln, mit denen verpackte Milchprodukte für DiP-Verbraucher überall verfügbar gemacht werden können. Rund 70 % der DiP-Käufe werden im so genannten traditionellen Handel getätigt, also in kleinen familiengeführten Läden – und nicht in modernen Supermärkten oder Verbrauchermärkten. Die Unternehmen werden sehr innovativ, um diese Verbraucher zu erreichen. Sie produzieren dort, wo die Nachfrage nach verpackten flüssigen Milchprodukten steigt. Sie schließen sich mit Distributoren zusammen, die bereits eng mit traditionellen Läden zusammenarbeiten, und verwenden geeignete Verkehrsmittel wie Fahrräder für die Distribution der Produkte.
Die letzte Herausforderung besteht darin, Produkte für diejenigen DiP-Verbraucher attraktiv zu machen, die ihren Kindern das Beste bieten wollen und eher auf weniger wichtige Ausgaben in anderen Bereichen verzichten, als dass sie bei Grundnahrungsmitteln wie Milch Kompromisse eingehen. Nach Angaben von Tetra Pak müssen die Unternehmen einen erheblichen Umsatz generieren, um die Skalen-Effekte zu erzielen, die erforderlich sind, um den DiP-Verbrauchern ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und hochwertige Lebensmittel zu bieten. Sie müssen außerdem Markenbewusstsein schaffen und die Neugier auf Produkte für Kinder wecken, die Milchgetränke und Snacks von ihrem Taschengeld kaufen.
Konsum-Anstieg 2011 bis 2014
Unabhängig davon gab Tetra Pak bekannt, dass die Nachfrage nach flüssigen Milchprodukten zwischen 2011 und 2014 steigen wird, angeführt von Asien, Afrika und Lateinamerika. Untersuchungen von Tetra Pak zeigen, dass angeführt von der hohen Nachfrage in den Schwellenländern, der weltweite Konsum von flüssigen Milchprodukten von 2011 bis 2014 mit einer jährlichen Wachstumsrate von durchschnittlich 2,9 % steigen wird, gegenüber 2,5 % im Zeitraum von 2008 bis 2011.
Getränke auf Milchsäure-Basis, Säuglings- und Kleinkindermilch und aromatisierte Milch werden Analysen von Tetra Pak zufolge im Zeitraum von 2011 bis 2014 voraussichtlich die höchsten Wachstumsraten verzeichnen. Getränke auf Milchsäure-Basis, die in der Regel günstig und bei den asiatischen DiP-Verbrauchern sehr beliebt sind, werden voraussichtlich mit einer jährlichen Wachstumsrate von durchschnittlich 11,9 % am schnellsten wachsen, gefolgt von Säuglings- und Kleinkindermilch mit einer jährlichen Wachstumsrate von durchschnittlich 9,0 %. Aromatisierte Milch, ein weiterer günstiger Favorit der DiP-Verbraucher, liegt auf dem dritten Platz und wird voraussichtlich eine jährliche Wachstumsrate von durchschnittlich 4,8 % verzeichnen.
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