Im November 2008 ging im Indischen Ozean ein Tsunami-Frühwarnsystem in Betrieb, das unter der Regie des Deutschen Geoforschungszentrums (GFZ) in Potsdam errichtet wurde. Zahlreiche Sensoren und eine intelligente Software sollen herannahende Tsunamis frühzeitig entdecken. Bald könnte dieses System Unterstützung von unten bekommen: Tiefseekabel, die den Grund der Ozeane überziehen, können Tsunamis aufspüren. Davon sind US-Forscher überzeugt. Sie simulierten am Computer die Bewegungen des Meerwassers, die der katastrophale Tsunami an Weihnachten 2004 erzeugte, als er auf die Küsten Südostasiens zurollte. Sie wollten wissen, wie stark die elektrischen Felder waren, die der Tsunami in den Kabeln am Meeresgrund hervorrief. Die Ursache dafür sind elektrisch geladene Ionen im Salzwasser. Wenn sie sich im Erdmagnetfeld bewegen, generieren sie elektrische Signale, die sich auf die Kabel übertragen. Der Weihnachts-Tsunami in Asien verursachte in den Leitungen Felder von rund 500 Millivolt. Durch Messen der elektrischen Spannung entlang des Tiefseekabel-Netzes könnten die Tsunami-Warnsysteme verbessert werden, glauben die US-Forscher. Auch Jörn Lauterjung, Projektleiter am GFZ für das Tsunami-Frühwarnsystem im Indischen Ozean, sieht in den Informationen aus Tiefseekabeln eine sinnvolle Ergänzung der herkömmlichen Warnsysteme. „Attraktiv an der Idee ist vor allem, dass mit den Kabeln schon existierende Infrastrukturen verwendet werden können“, sagt Lauterjung. „Doch es ist fraglich, ob sich auch kleinere Tsunamis damit aufspüren lassen, da sie viel schwächere Signale erzeugen.“
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