21.10.2015 – Die USA haben den langjährigen Spitzenreiter Niederlande als wichtigsten Exportmarkt der deutschen Chemie abgelöst. Knapp 10 % aller Ausfuhren von chemisch-pharmazeutischen Erzeugnissen gingen 2014 in die Vereinigten Staaten. Rund 16,5 Mrd. Euro erlösten die Unternehmen im Handel mit US-amerikanischen Kunden, berichtet der Verband der Chemischen Industrie (VCI) in Frankfurt. Auf die Niederlande entfielen 14,8 Mrd. Euro. Insgesamt erwirtschaftet Deutschlands drittgrößte Branche 60 % ihres Umsatzes von gut 190 Mrd. Euro mit dem Auslandsgeschäft.
Als Produktionsstandort im Ausland spielen die USA schon lange die erste Geige in der globalen Strategie der deutschen Chemie: Die 130 Tochterunternehmen in den USA, in denen 70 000 Menschen arbeiten, erwirtschafteten zuletzt einen Umsatz von 52 Mrd. Euro (Daten 2013). An zweiter Stelle der Auslandsstandorte folgte China mit gut 16 Mrd. Euro. Selbst die gesamte Region Asien (China, Japan, Indien, Korea, Indonesien und Vietnam) erzielte im Vergleich dazu nur drei Viertel (38,6 Mrd.) des US-Umsatzes.
Wie stark die Verflechtung der deutschen Chemieunternehmen mit den USA inzwischen gediehen ist, zeigt auch ein Blick auf das Volumen der Importe: Mit Einfuhren im Wert von 11 Mrd. Euro stehen die USA als wichtigster außereuropäischer Handelspartner an Position vier der Länderliste nach den Niederlanden, Belgien und der Schweiz.
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