Vermisst!

Hatte er einen siebten Sinn? Wie wild gebärdete sich der Hund, stürmte in den Vorgarten und scharrte wie ein Verrückter, anstatt ordentlich sein Geschäftchen zu machen. „Ja, was haben wir denn da gefunden?“, staunte sein Herrchen und schlug direkt – ganz Gentleman – den Weg zur Polizei ein. Sein Hund hatte nicht mehr und nicht weniger als eine nationale Tragödie, eine internationale Bloßstellung und Blamage, verhindert. Die Dankbarkeit war grenzenlos – Hundefutter bis ans Lebensende und die besten Freikarten. Da sollte es sich als pure Tragödie erweisen, dass die Hunde-Spürnase 17 Jahre später nicht mehr unter den Lebenden weilte. Zumindest berichten die Chronisten nichts darüber. Zu attraktiv wäre der Versuch gewesen, den einzigen weltweiten Experten mit dem Eintrag in der Geruchs-Datenbank auf den nächsten schwierigen Fall anzusetzen. Dieses Mal war das Fundstück am anderen Ende der Welt verlustig gegangen. Nachdem es 13 Jahre zuvor in feste Hände geraten war. Besonders pikant: Beim ersten Verlust hatten die aktuellen Verlierer noch laut getönt, dass ihnen selbiges niemals passieren würde. Tja, und dann kommt es eben, erstens, anders und zweitens, als man denkt. Es waren dann mal wieder die Deutschen, die das Problem lösten. Und zwar, indem sie schlicht und einfach eine Kopie herstellten. Seither hat man bei den Verantwortlichen gelernt: Mittlerweile gibt es nur noch Kopien und das Original wird in der Schweiz verwahrt. Und erblickt das Tageslicht nur zu ganz besonderen Großereignissen. Als paradoxe Randnote ist anzumerken, dass wir eigentlich eine Frau suchen. Die hat aber einen typischen männlichen Namen. Ihre Wichtigkeit hat sie aber eingebüßt. Das sehen die Nachbesteller wahrscheinlich anders. Wie ist der Name des gesuchten Gegenstands? Und wenn Sie wollen sagen, Sie uns auch noch den Namen des Hundes.