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Verpackt wie versprochen

Bosch Packaging Technology im Jubiläumsjahr
Verpackt wie versprochen

„Lieber Geld verlieren als das Vertrauen der Kunden.“ Das sagt Friedbert Klefenz, Vorsitzender des Bereichsvorstands von Bosch Packaging Technology. Im Interview mit dei spricht er über wesentliche Meilensteine in der 125-jährigen Unternehmensgeschichte, beschreibt aktuelle und zukünftige Herausforderungen und begründet, warum er die Initiative Save Food unterstützt.

dei: Herr Klefenz, Bosch Packaging Technology feiert das 125. Firmenjubiläum und 150 Jahre Verpackungsgeschichte. Was ist aus Ihrer Sicht der Schlüssel für diesen langanhaltenden Erfolg?

Klefenz: Die Kunden können seit Jahrzehnten auf unsere Innovationskraft, technische Kompetenz und Zuverlässigkeit bauen. Und wir versuchen täglich unser Motto „Verpackt wie versprochen“ umzusetzen. Wir sind im wahrsten Sinne des Wortes immer an der Seite des Kunden – nicht nur mit Vertrieb und Service, sondern auch mit 31 Werken in 17 Ländern.
dei: Und die Zahl Ihrer Standorte steigt weiter. So haben Sie Hüttlin und Manesty übernommen. Welche Strategie steht hinter den Firmenzukäufen?
Klefenz: Firmenzukäufe basieren in erster Linie auf unserer Strategie der Diversifizierung und Internationalisierung. Schon früher haben wir unser Portfolio mit Übernahmen ergänzt. So gliederten wir beispielsweise in den 1970ern die Firma Hesser in die Bosch-Familie ein. Hesser war sozusagen die Mutter der Verpackungsmaschinenhersteller in Deutschland. Ursprünglich Produzent von Briefkuvertier-Falzmaschinen, entwickelte sich das Unternehmen zu einem weltweit führenden Verpackungsmaschinenspezialisten. Die Übernahme von zum Teil branchenführenden Unternehmen hat sich für Bosch als sehr vorteilhaft erwiesen.
dei: Sie nennen Diversifizierung als einen strategischen Schwerpunkt. Andere Unternehmen gehen den Weg, sich auf Kernkompetenzen zu konzentrieren und ihr Portfolio zu konsolidieren.
Klefenz: Auch wir konzentrieren uns auf das, was wir am besten können. Und ja, wir haben bereits vor vielen Jahren entschieden, unser Geschäft auf zwei Säulen zu stellen, die Nahrungsmittel- und Süßwarenindustrie sowie die pharmazeutische Industrie. Da beide Säulen über ein enormes Potenzial verfügen, sind wir bis heute bei dieser Ausrichtung geblieben. Wachstum ergibt sich, indem man Marktpotenziale erkennt und sich bietende Chancen nutzt. Doch Wachstum ist häufig auch mit Herausforderungen verbunden. So bin ich davon überzeugt, dass unsere Standorte bei Forschung und Entwicklung, beim Vertrieb und auch bei der Fertigung noch enger zusammenarbeiten müssen, als dies in der Vergangenheit der Fall war.
dei: Deshalb hat Bosch Packaging Technology vor kurzem Unternehmenseinheiten aus dem Lebensmittel- und Süßwarenbereich zu einer Einheit zusammengeführt?
Klefenz: Ja. Dieser Schritt war im Sinne unserer One-Stop-Shopping-Strategie auch notwendig. Gerade in Hinblick auf Vertrieb und Entwicklung bietet die Betreuung der Lebensmittel- und Süßwarenindustrie durch eine Einheit vielfältige Synergien.
dei: Ihr Unternehmen blickt in diesem Jahr auf 125 Jahre Bosch und 150 Jahre Verpackungsgeschichte zurück. Was sind für Sie die wichtigsten Meilensteine in dieser Geschichte?
Klefenz: 1911 brachte Hesser die erste vollautomatische Verpackungsmaschine für Kaffee auf den Markt. Jahre später stellte Bosch die erste Vakuumverpackung vor, die schon damals die Haltbarkeit von sauerstoffempfindlichen Produkten auf eineinhalb Jahre erhöhte. Bis heute sind wir in diesem Bereich führend. Zu den Meilensteinen jüngeren Datums gehört die in den 1980er-Jahren entwickelte kontinuierliche Kochanlage für Hartzucker. Oder die Hypa-S, mit der Fruchtsäfte und Babynahrung aseptisch abgefüllt werden können. In unserem Jubiläumsjahr 2011 haben wir auf der Interpack ein nahtloses System für das Verpacken von Riegeln vorgestellt und gezeigt, welche Spitzenleistung mit der neuesten Generation von Bosch-Delta-Robotern gefahren werden können. Übrigens, Demaurex, heute eine Bosch-Tochter, entwickelte den ersten Delta-Roboter.
dei: Welchen Rat würden Sie jungen Menschen geben, die sich mit einem eigenen Unternehmen im Verpackungsbereich etablieren wollen?
Klefenz: Lieber Geld verlieren als das Vertrauen der Kunden! Ich bin davon überzeugt, dass 1-a-Qualität, Zuverlässigkeit und das Einhalten von Versprechen gegenüber dem Kunden wichtiger sind als kurzfristiges Umsatzdenken.
dei: Zu einem ganz anderen Thema. Bosch Packaging Technology kann auf ein sehr erfolgreiches Engagement in Asien zurückblicken.
Klefenz: Richtig. In diesem Jahr feiern wir in China unser zehnjähriges Bestehen. Legt man den Umsatz zugrunde, sind wir dort mittlerweile das größte lokale Verpackungsmaschinenunternehmen. Eine andere imposante Zahl: Im Jahr 2010 machten wir 20 % unseres Umsatzes in Asien. Wir gehen davon aus, dass in den nächsten Jahrzehnten die Kaufkraft in dieser Region weiter steigen wird. Darauf reagieren wir mit einem Ausbau der lokalen Fertigungskapazitäten für Produkte, die genau auf die lokale Bedürfnisse abgestimmt sind. Eine ähnliche Strategie verfolgen wir auch in Lateinamerika.
„Dem Thema Nachhaltigkeit fühlen wir uns als Unter- nehmen verpflichtet – sowohl in Hinblick auf das eigene Handeln als auch auf die von uns erzeugten Maschinen.“
dei: Etwas anders stellt sich die Situation in Europa und Nordamerika dar. Hier müssen Sie mit Ihrem Unternehmen auf gesättigten Märkten erfolgreich sein. Gelingt Ihnen das?
Klefenz: Wir sind zufrieden. Europa und Nordamerika sind nach wie vor unsere wichtigsten Märkte. Hier erwirtschaften wir über 70 % unseres Umsatzes. In beiden Regionen werden die Anschaffungsentscheidungen unserer Kunden durch Vorgaben geprägt, Flexibilität und Produktivität zu steigern und gleichzeitig die Produktionskosten zu senken. Mit Maschinen, Anlagen und komplexen Linien von Bosch Packaging Technology lassen sich diese Vorgaben erfüllen. Das macht uns auch auf relativ gesättigten Märkten erfolgreich – und zwar heute und in Zukunft.
dei: Bosch Packaging Technology unterstützt Save Food. Warum unterstützen Sie diese Initiative, die von der FAO, also der Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen, ins Leben gerufen wurde?
Klefenz: Es geht um nachhaltiges Wirtschaften, um einen schonenden Umgang mit den natürlichen Ressourcen, um die Minimierung des Abfalls und letztlich um die konsequente Realisierung des Kreislaufprinzips. Dem Thema Nachhaltigkeit fühlen wir uns als Unternehmen verpflichtet – sowohl in Hinblick auf das eigene Handeln als auch auf die von uns erzeugten Maschinen. Save Food ist für uns unter zweierlei Gesichtspunkten wichtig. Erstens erinnert die Initiative daran, dass viele Menschen auf der Welt nicht genügend zu essen haben oder hungern müssen. Diesen Missstand müssen wir beseitigen. Und zweitens ist es doch Ziel der Initiative, die weltweiten Nahrungsmittelverluste gegen Null zu fahren, womit wir wieder beim Thema Nachhaltigkeit wären. Das lässt sich u. a. durch Verpackungen erreichen, die die Haltbarkeit von Lebensmitteln verlängern, oder durch Verpackungsgrößen, die sich am tatsächlichen Bedarf der Konsumenten orientieren. Kurzum, es geht um Verpackungslösungen, mit denen sich die Verlustquoten deutlich reduzieren lassen. Ich denke, dass genau hier Bosch Packaging Technology einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg der Initiative Save Food leisten kann.
prozesstechnik-online.de/dei1211400
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