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Versuch macht klug

Modernes Technikum hilft bei der Produktentwicklung und Prozessgestaltung
Versuch macht klug

Wie verhalten sich Schokoflakes beim Mischen einer neuen Rezeptur? Welche Art der Förderung erzeugt den geringsten Abrieb bei empfindlichen Rohstoffen? Und wie bleiben Agglomerate beim pneumatischen Transport erhalten? Antworten auf diese Fragen erhalten Hersteller von Lebensmitteln in Rödermark, im Food Technology Center von Zeppelin Reimelt.

Bei der Einführung neuer Produkte haben Lebensmittelhersteller immer weniger Zeit für die Planung und Entwicklung der neuen Prozesse. Zudem fordern in vielen Fällen empfindliche Rohstoffe besondere Vorsicht beim Handling und der Verarbeitung. Damit die geplanten Prozesse später in der Praxis auch funktionieren, nutzen viele Produktentwickler firmeneigene oder firmenfremde Technika. Sie bieten die Möglichkeit, die am Computer geplanten Verfahren auf ihre Praxistauglichkeit zu überprüfen und das Verhalten neuer Rohstoffe unter produktionsnahen Bedingungen kennenzulernen. Nicht zuletzt können hier die Prozesse optimiert werden.

Im Juni 2012 hat Zeppelin Reimelt sein Food Technology Center eröffnet. Das Technikum befindet sich in Rödermark und wurde nach den in der Lebensmittelindustrie geltenden Hygienestandards konzipiert. Es erlaubt Versuche zum Handling und der Verarbeitung von flüssigen und pulverförmigen Rohstoffen. Die Nutzer finden Anlagen zum Dosieren, Fördern, Wägen, Klassieren/Sieben und Mischen. Geschultes Bedienpersonal und Entwicklungsingenieure von Zeppelin Reimelt stehen ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Im angeschlossenen Labor lassen sich die Versuche auswerten und analysieren.
Zweistöckiges Versuchsareal
Auf dem zweistöckigen Versuchsareal wurde keine festinstallierte Standardanlage errichtet, sondern es bietet einem System Platz, das aus frei kombinierbaren Anlagenmodulen besteht. Dadurch lassen sich individuelle Anlagen realisieren, die den späteren Prozess genau abbilden.
Von entscheidender Bedeutung für die Qualität des Endprodukts ist eine produktschonende Förderung der Roh- und Zwischenstoffe. Hier bietet das Technikum verschiedene Fördersysteme, die für abrasive bis bruchempfindliche Schüttgüter geeignet sind. Dazu zählen Sekundärluftfördersysteme, Anlagen zur Prop-fenförderung (Über-/Unterdruck) sowie solche für die Flugförderung (Druck/Unterdruck).
Ähnlich breit ist das Spektrum der im Technikum versammelten Mischtechnik. Es deckt alle typischen Mischprozesse ab. So findet der Technikumsnutzer einen Horizontalmischer, mit dem sich Trockenstoffmischungen mit oder ohne Eindüsen von flüssigen Medien herstellen lassen. Dieser Mischer ist auch für die Herstellung von Schokoladenmassen geeignet. Ebenfalls vorhanden sind pneumatische Mischer. Sie eignen sich zum schonenden Mischen von bruchempfindlichen Agglomeraten und feinen Pulvern in der Wirbelschicht. Ein kompakter Schraubenbandmischer für die Herstellung von Vormischungen gehört ebenso zur Technikumsausrüstung wie ein Konusmischer, der sich nahezu rückstandsfrei entleeren lässt. Bei Fragen rund um die Mischtechnologie stehen auch Kollegen aus Kassel zur Verfügung. Dort ist der Zeppelin-Geschäftsbereich Henschel Mixing Technology ansässig, der Misch- und Compoundier-Systeme sowie komplette Anlagen entwickelt und realisiert. Als Ergebnis der Zusammenarbeit der Spezialisten aus Rödermark und Kassel entstand ein Horizontalmischer für die Lebensmittelindustrie, der sich bereits bei der Herstellung von Babynahrung und Premixes bewährt.
Mobile Chargencontainer
Zum Abarbeiten von Rezepturen gibt es das Recipure-System. Hierbei handelt es sich um ein Lager-, Dosier- und Mischsystem, das – anstelle einer an Rohrleitungen gebundenen Lagerung und Dosierung – auf mobilen Chargencontainern basiert. Die im Technikum installierte Dosierstation bewältigt Chargengrößen, die von wenigen Gramm bis zu 1 t reichen.
Zur Ausstattung des Food Technology Centers gehören ferner Dosier- und Förderschnecken sowie Schleusen mit frequenzgeregeltem Antrieb – alle im hygienischen Design. Auch Vibrorinnen oder Austrags- und Dosiergeräte von Kokeisl für Schüttgüter mit problematischem Fließverhalten warten auf ihren Einsatz. Dabei kann über einen frei spielenden Schieber die Austragsgeschwindigkeit stufenlos geregelt werden, um ein optimales Dosierergebnis zu erzielen. Für die Schutzsiebung und Klassierung stehen eine Wirbelstrom- sowie eine Vibrationssiebmaschine zur Verfügung.
Um eine möglichst gute Betreuung der Bäckereitechnologen zu gewährleisten, werden Versuche mit Teigmischungen in den Technika des Instituts für Getreideverarbeitung GmbH (IGV) in Nuthetal bei Potsdam durchgeführt. Der Kooperationspartner von Zeppelin Reimelt verfügt zu diesem Zweck über eine Codos-Anlage mit einem Durchsatz von 250 kg/h, in die die komplette Trockenstoff- und Flüssigkeitsdosierung sowie Mischer und Kneter integriert sind. Eine darauf abgestimmte Steuerung komplettiert das System. Zutaten können über die Beschickungspunkte entlang der Maschine zeitlich und örtlich flexibel zugefügt werden.
Leistungsfähiges Labor
Dem Food Technology Center ist ein Labor angeschlossen. Hier können beispielsweise die Viskosität von flüssigen Medien oder die Wasseraktivität (aW-Wert) eines Produktes bestimmt werden. Dieser Parameter sagt aus, bei welcher Umgebungsfeuchte das Produkt Wasser aufnimmt oder abgibt. Dies ist entscheidend für die Lagerfähigkeit und Qualität des Produkts und erlaubt darüber hinaus eine entsprechende Konditionierung der Prozessluft.
Analyseninstrumente zur Bestimmung der Dichte und Korngrößenverteilung oder zur Erfassung der Oberflächenbeschaffenheit beispielsweise von Agglomeraten sind ebenfalls vorhanden.
Stand E27
prozesstechnik-online.de/dei1012482
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