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Viele Varianten möglich

Einfülltrichterprogramm für die ergonomische Materialzufuhr aus Säcken
Viele Varianten möglich

Trotz der Zunahme der Big Bags im Schüttguthandling gibt es nach wie vor zahlreiche Einsatzfälle für Säcke, besonders wenn es um kleinere Mengen oder Spezialitäten geht. Die Osterburkener Firma AZO bietet hierfür ergonomische Produktaufgabesysteme an. Mit Hilfe eines speziellen Produktkonfigurators plant und realisiert das Unternehmen auf den Anwenderbedarf zugeschnittene Einfülltrichter und generiert so aus dem Norm-Programm individuelle Kundenlösungen.

Walter Sonntag

Wichtige Einflussgrößen auf die Ausführung der Einfülltrichter sind die Anforderungen des Anwenders, die sich bereits in der Werkstoffauswahl niederschlagen. Das AZO-Programm umfasst Einfülltrichter in Aluminium, epoxidharzbeschichtetem Normalstahl und in Chrom-Nickel-Stahl V2A (1.4301) und V4A (1.4571) mit sechs verschiedenen Oberflächenqualitäten. Es reicht damit von der einfachen, nicht rostenden Ausführung für den Chemiebereich bis hin zu dampfsterilisierbaren Systemen für Pharmaanwendungen. Ein weiterer wichtiger Parameter ist das gewünschte Fassungsvolumen, was sich sehr stark in der Aufstellungsform niederschlägt. Aufgrund der unterschiedlichsten Anforderungen sind die Norm-Einfülltrichter in Pratzenausführung, in Konsolenausführung sowie mit Aufstellungsfüßen erhältlich.
Diese Systeme eignen sich zur ergonomischen Produktaufgabe von staub-, pulverförmigen und körnigen Schüttgütern in automatische Materialzuführsysteme und pneumatischen Förderanlagen. Sie lassen sich in der Nahrungsmittelindustrie ebenso wie in der pharmazeutischen Industrie, der Kunststoffindustrie und der Chemie einsetzen. Das Baukastensystem ermöglicht die optimale Anpassung an die individuellen Kundenanforderungen. So kann bei den Einfülltrichtern zwischen verschiedenen Ausführungen gewählt werden – ohne Besaugung, Besaugung über Leitungsanschluss am Zentralfilter (Abb. 1) oder durch aufgebauten Spülluftfilter. Die Einfülltrichterunterteile richten sich nach dem jeweiligen Nachfolgegerät, seien es Schleusen, Siebmaschinen oder verschiedene Austragsapparate, die wiederum schüttgutabhängig sind.
Aufstellungsarten
Die Ausführung der Norm-Einfülltrichter mit Pratzen eignet sich besonders zur Unterbringung in Gestellen bzw. Zwischendecken. Falls man es etwas komfortabler mag, kann diese Ausführung auch mit Aufstellungskonsolen ausgeführt werden. Diese haben den Vorteil, dass es keinerlei offene Verbindungen zum Untergeschoss gibt. Falls die Einfülltrichter mit Austragssystemen ausgestattet sind, müssen diese Auflagekonsolen mit entsprechenden Schwingungspuffern ausgestattet sein. Sehr häufig kommt es in diesem Bereich vor, dass spezielle Höhen ausgeglichen werden müssen, um eine ergonomische Einfüllhöhe zu erreichen, hier sind dann die Einfülltrichter mit Aufstellungsfüßen angebracht (Abb. 2).
Filtersysteme für Einfülltrichter
Da überwiegend staubförmige Schüttgüter über diese Einfülltrichter ins geschlossene System gebracht werden, müssen die Einschüttgossen besaugt werden. Hierbei unterscheidet man grundsätzlich zwischen zwei Systemen. Auf jedem Einfülltrichter sitzt ein Besaugungsfilter, dies hat den Vorteil, dass die besaugte Ware wieder zurück in den Einfülltrichter fällt. Bei Rohstoffen, die nicht sehr hochwertig bzw. sehr teuer sind, kann aufgrund von wirtschaftlichen Aspekten auch eine zentrale Aspiration vorgesehen werden. Bei der zentralen Aspiration kommt es bei den abgesaugten Mengen natürlich zu einer Kontamination, dies ist von Fall zu Fall abzuwägen.
Austragssysteme
Neben der Austragung per Luft, was natürlich auch wieder entsprechende Probleme mit der Falschluftbeseitigung bringt, werden für einfache Aufgaben Vibratoren bzw. Klopfer eingesetzt. Darüber hinaus haben Vibrationsbodenaustragungen mit Abstand das breiteste Einsatzgebiet und machen so den Anwender unabhängig auch bei späterem Produktwechsel. Mit dem Vibrationsboden, einem horizontal schwingenden Austragssystem, können 90% aller eingesetzten Schüttgüter problemlos ausgetragen werden. In diese Vibrationsbodensysteme werden häufig Vorsiebe mit gröberen Maschenweiten integriert, um zu verhindern, dass Sackreste wie Fasern, Fusseln oder Papierfetzen in den Nachfolgeprozess gelangen (Abb. 3).
Nachfolgesysteme
Wenn bei der Produktaufgabe aus Säcken Klumpen entstehen, ist es sinnvoll, entsprechende Klumpen-Zerkleinerungseinrichtungen mit Kontrollsieb einzurichten. Für zusätzliche Sicherheit sorgt der Einsatz von Wirbelstromsiebmaschinen nach den Produktaufgabesystemen. Bei den Wirbelstromsiebmaschinen werden die Schüttgüter vom Einfülltrichter über Dosierorgane bzw. bei der DA-Ausführung über integrierte Schnecken dem Siebkorb zugeführt und Grobgut und Verunreinigungen automatisch ausgeschieden. In den Produktionsprozess gelangt nur einwandfrei gesiebte Ware. Mit dieser Einrichtung ist es sichergestellt, dass nur reine, saubere Produkte in die Produktion gelangen. Da von einer Einfülltrichterstation sehr häufig mehrere Abgabestationen beschickt werden, ist es sinnvoll, die hier aufgegebenen Produkte über Druckpneumatiksysteme auf die entsprechenden Behälter zu fördern. Bei den hier eingesetzten Zellenradschleusen (Durchblasschleusen) ist darauf zu achten, dass die auftretende Schleusenfalschluft abgeleitet und dem Filtrationsprozess zugeführt wird.
Für einfaches Handling
Rund um den Einfülltrichter gibt es natürlich sehr viele Optionen, um das Handling noch optimaler und ergonomischer zu gestalten. So ist es durchaus möglich, vor dem Einfülltrichter einen Scherenhubtisch zu integrieren, mit dem der Bediener in der Lage ist, die auf der Palette lagernden Säcke in eine ergonomische Höhe zu heben und er nur noch den Sack in den Einfülltrichter schütten muss. Auch an die Beseitigung der leeren Säcke ist gedacht, so ist ein seitlich angebauter Leersackverdichter als Option erhältlich, d.h. die leeren Säcke werden in diesen übergeben und von einem Pneumatikzylinder zu handlichen Ballen verdichtet. Ebenso gibt es Varianten für giftige und toxische Schüttgüter. Dabei wird der Sack unter geschlossenen Bedingungen über Fingerhandschuhe geöffnet, so dass der Bediener keinerlei Berührung mit dem Schüttgut hat. Da Säcke häufig in Reihe in verschiedene Behältnisse gefüllt werden müssen, ist es durchaus denkbar, aus Kostengründen einen fahrbaren Einfülltrichter einzusetzen, der auf den jeweiligen Aufgabeplatz gefahren wird. Dann ist eine ergonomische und wirtschaftliche Produktaufgabe von Säcken in verschiedene Nachfolgesysteme möglich. Diese Beispiele zeigen die vielfältigen Möglichkeiten zur Gestaltung des Einfülltrichters auf. Die optimale Lösung für den jeweiligen Anwendungsfall lässt sich leichter mit Hilfe eines Produktkonfigurators planen und realisieren.
Einfülltrichtersysteme in runder Bauform
AZO setzt seit Jahren auf die formstabile, reinigungsfreundliche Ausführung in runder Bauform. Diese bietet sowohl aus Stabilitätsgründen, sowie Reinigungsgründen einleuchtende Vorteile. Es gibt zum einen keine toten Ecken. Zum anderen stellen gut inspizierbare Öffnungen sicher, dass sich bei der Produktaufgabe keine toten Nester bzw. Rückstände bilden. Ein solches System wird auf der Interpack 2002 (Halle 1, Stand F 18-24) in Kombination mit einer Big Bag-Aufgabe zu sehen sein (Abb. 4).
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