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Wachstumsmarkt China

VDMA sieht gute Absatzchancen
Wachstumsmarkt China

Die VR China ist nach Einschätzung des VDMA für die deutsche Investitionsgüterindustrie mit Abstand der größte Absatzmarkt in Asien. Der Anteil der Fachbereiche Verfahrenstechnische Maschinen und Apparate, Pumpen und Armaturen fällt zwar geringer aus als der Anteil des gesamten deutschen Maschinen- und Anlagenbaus, doch konnten sie ihre Position auf dem Wachstumsmarkt China festigen.

Die VR China hat die asiatische Finanz- und Wirtschaftskrise relativ glimpflich überstanden. Gesamtlieferungen von Investitionsgütern nach China sanken zwar von 26,6 Mrd. DM im Jahre 1996, dem letzten Jahr vor der Krise, auf 21,2 Mrd. DM 1998. Im Jahre 1999 erholten sie sich auf 22,7 Mrd. DM.

Der Abwärtstrend bei deutschen Maschinenlieferungen, nach 5 Mrd. DM 1996, erreichte bereits 1997 mit 4 Mrd. DM den Tiefpunkt (Tabelle). Seither wieder anziehende Ablieferungen erreichten im Jahre 2000 mit 4,8 Mrd. DM nahezu das Vorkrisenergebnis. Besonderen Schwung erfuhren die Lieferungen der deutschen Fachzweige Verfahrenstechnische Maschinen und Apparate, Pumpen und Armaturen: Seit dem Beginn der Asienkrise hat sich der Absatz dieser Fachzweige aus Deutschland bis zum Ende von 2000 stetig verbessert und sich seither – entgegen dem allgemeinen Trend – verdoppelt.
Die chemische und petrochemische Industrie gehört zu den Schlüsselindustrien zur wirtschaftlichen Entwicklung Chinas. Die Restrukturierungs-und Modernisierungsanstrengungen Chinas in diese Industrien werden wegen des hohen Bedarfs des Landes an Vorprodukten daher besonders gefördert. Bisher dürften nur etwa 50 bis 70% der inländischen Nachfrage nach den Produkten dieses Wirtschaftszweiges im Inland gedeckt werden können. Auch die Düngemittelproduktion hinkt nach Qualität und Menge weit hinter dem Bedarf hinterher. Produkte der petrochemischen Industrie können den Inlandsbedarf nur zu 60 bis 70% decken. Bei Kunststoffen wird lediglich mit der Hälfte des Abdeckens der Inlandnachfrage durch Inlandproduktion gerechnet. Eine Reihe von feinchemischen Projekten zur Herstellung von biochemischen Reagenzien, Farbstoffen und Lederchemikalien, auch von Industriegasen steht in der Planung. Im pharmazeutischen Bereich bestehen allerdings erhebliche Überkapazitäten. Ziel ist es hier, minderwertige Produkte zu verbessern und teure Importprodukte zurückzudrängen.
Insgesamt besteht ein ungebrochener Trend zur Installation von großen Produktionskapazitäten durch transnationale Konzerne. Deutsche Chemieanlagenbauer können ihre Chancen der Teilhabe angesichts starker Konkurrenz aus Japan und eines harten Preiswettbewerbs durch den Aufbau von Vor-Ort-Kapazitäten verbessern.
Mit Absatzzuwächsenist zu rechnen
Nicht von ungefähr spiegelt die kontinuierliche Nachfragesteigerung nach Verfahrenstechnischen Maschinen und Apparaten, Pumpen und Armaturen auch während des Zeitraumes der negativen Auswirkung der Asienkrise die Aufnahmefähigkeit des Marktes wider. Da die chinesische Regierung den Ausbau der chemischen und petrochemischen Industrie hinsichtlich Qualität und Quantität auch weiterhin als wichtiges Ziel für die wirtschaftliche Entwicklung sieht, dürften die genannten Fachzweige mit Absatzzuwächsen rechnen, die stärker ausfallen als für den Maschinenbau insgesamt. Beflügelnd für deutsche Lieferungen ist nicht nur das Renommé für deutsche Technik, sondern angesichts hoher Preissensibilität in China auch der Vorteil des günstigen Wechselkurses der DM.
Über den chemischen und petrochemischen Bereich hinaus sind die Fachzweige Verfahrenstechnik, Pumpen und Armaturen in all den chinesischen Wirtschaftssektoren aktiv, wo es um Prozesstechnik geht, so etwa in der Nahrungsmittelindustrie.
Chinas Wirtschaftspolitik
Wenngleich China in die WTO drängt, um über wegfallende Zutrittsbarrieren auf Auslandsmärkten die bereits begonnene Exportoffensive noch massiver ausweiten zu können, baut das Land Strategien auf, um die eigene Industrie konkurrenzfähig zu machen. Dies gilt
• hinsichtlich der Konkurrenz im Lande unter rein chinesischen Unternehmen und zwischen diesen und Gemeinschaftsunternehmen
• oder in China produzierenden Auslandstöchtern genauso
• durch kräftig zunehmende Importe dank kräftig zu reduzierender Importzölle.
Zu den wichtigsten Strategien gehören die Fortsetzung des Dynamisierungsprozesses der Wirtschaftsreformen, eine bessere Ressourcenallokation in der Wirtschaft (nicht zuletzt über die Bildung von großen Wirtschaftseinheiten), die Sicherung des Zuflusses von ausländischem Kapital und von moderner Technologie in den überwiegend maroden und wirtschaftlich ineffizienten Staatssektor, ein wichtiger Kunde auch für die Ausstatter von Chemie- und Petrochemieanlagen.
Die Chemie- und Petrochemieindustrien gehören zu der von der chinesischen Regierung in 35 Kategorien aufgeteilten Wirtschaft, die eine dominierende Rolle als staatlich gestützte Wachstumsbranchen einnehmen sollen. Mittelfristig ist es Ziel der chinesischen Regierung, im Lande den Status einer technologischen Unabhängigkeit zu erreichen.
Präsenz in China
Ein Engagement in China wird mit zunehmender Komplexität der gelieferten Technologie immer wichtiger. Es ist daher angezeigt, sich in China ein oder mehrere Standbeine zu verschaffen. Während die erste Stufe in der Regel der Aufbau von Vertretungen ist, folgt darauf oft das Repräsentanzbüro, um den Markt zu beobachten. Mit dem Beitritt zur WTO muss China den Markt für Dienstleistungen öffnen. Damit bietet sich die Präsenz für die Bereiche Service, Lagerhaltung und Vertrieb an. Mit zunehmendem Geschäft sollte auch über Montage nachgedacht werden. Oft ist es sinnvoll, zur Kostensenkung lokale Zulieferungen einzuwerben. Hierbei muss jedoch gut gerechnet werden, da es nicht selten erhebliche, vorher auszuräumende Defizite bei Lieferzeit, Lieferungen und Qualität gibt. Schließlich ist nicht sicher, dass das einmal vereinbarte Preisniveau der Zulieferungen auch eingehalten wird. Die höchste Stufe eines Engagements, das Eingehen eines Joint-Ventures, von der chinesischen Seite vor allem gewünscht, hat sich nicht immer als die optimale Form der Präsenz in China erwiesen. Probleme mit dem Partner, unrealistische Markteinschätzungen, Technologieabfluss oder ungünstige Gewinnaussichten führen oft zur Restrukturierung von Joint-Ventures mit dem Ziel, sie in 100% Töchter umzuwandeln. Die schlechteste Lösung einer Zusammenarbeit wäre ein Lizenzabkommen als direkte Technologieabsaugmaschine.
Der Erfolg jedes Engagements in China ist wesentlich von der Interessensidentität mit dem jeweiligen chinesischen Partner und den zugeordneten Behörden abhängig. Interessensidentität ist oft zugleich eine Voraussetzung, nicht oder weniger stark der um sich greifenden Korruption ausgesetzt zu werden.
Mit dem bevorstehenden WTO-Beitritt Chinas gehen erhebliche Anpassungsprozesse einher. China wird dank des Wegfalles von Barrieren den Exportboom intensivieren. Dazu muss das Land Technologie importieren, um konkurrenzfähige Produkte herstellen zu können. Investitionsgüterlieferanten aus dem Ausland werden dabei zunehmend mit lokaler Produktion nicht nur aus auslandsfinanzierten, sondern auch aus rein chinesischen Unternehmen zu rechnen haben. Steigende Qualitäten der in China gefertigten Produkte und oft aggressive Preispolitik machen es Importeuren nicht leichter. Um den Markt leichter durchdringen zu können, sind verstärkte Anstrengungen zum Aufbau eines eigenen Standortes ein Geheimnis für künftigen Erfolg in China.
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