Über industrielle Standardschnittstellen wie Profibus oder Ethernet werden wägetechnische Abläufe in der chemischen und pharmazeutischen Industrie optimal in die Prozessleitebene integriert. Mettler Toledo realisierte nun eine Dosierapplikation, die über Feldbustopologien in die Prozesssteuerung eingebunden ist und durch eine SPS gesteuert wird.
Andreas Bechthold
Auf dem Hauptschirm des Prozessleitsystemes stehen dem Benutzer zahlreiche Funktionen zur Verfügung, um den Dosiervorgang zu visualisieren und zu steuern. Die einzelnen Behälterstationen der Dosieranlage werden einzeln angewählt und gesteuert. Alle relevanten Dosierparameter wie Sollwerte, Grob-/Fein-Umschaltung, Vorhalt und Toleranzgrenze können ausgewählt bzw. festgelegt werden. In gleicher Maske kann die Dosierung gestartet oder gestoppt werden. Weiter steht dem Benutzer zur Trendanalyse und der Prozessoptimierung eine Funktion zur Verfügung, in der die aktuellen Prozesswerte als Liniendiagramm dargestellt und in einer Datenbank abgespeichert werden können. Alle Statusinformationen des Prozesses wie Dosierung läuft, Fehler Ventil oder Störung werden zusätzlich tabellarisch mit Zeit und Datum erfasst und dem Benutzer zur Verfügung gestellt.
Maximale Funktionalität
Möglich wird eine solche Applikation durch moderne Wägetechnik wie dem Prozessterminal JagXtreme. Das Terminal bietet offene Anschlussmöglichkeiten nach geltenden Industriestandards, auch für TCP/IP und Ethernet. Sie dienen zur Datenübertragung und zum Datenaustausch mit internen oder externen Netzwerken und erleichtern die Kommunikation mit Automatisierungs- und Unternehmenssystemen. Ferner erlauben sie die Überwachung von Applikationen und den Fernzugriff auf Produkteinstellung und -wartung. Das Terminal kann allein durch Verwendung handelsüblicher Punkt-zu-Punkt- bzw. Netzwerkkomponenten an PCs und andere Geräte angeschlossen werden, ohne die Notwendigkeit einer Spezialausrüstung oder proprietärer Technologie. Es zeichnet sich durch einen integrierten Web-Server aus, der produktspezifische Einstellungen, Diagnosen und Wartung über das Internet ermöglicht. Durch für PCs bereits verfügbare Anwendersoftware, können Änderungen der produktspezifischen Einstellungen global vorgenommen werden.
JagXtreme wendet darüber hinaus eine Eigendiagnose zur Verhinderung von Fehlfunktionen an. Das Terminal führt diese zur Vorhersage von Fehlern durch, bevor diese auftreten, liefert detaillierte Informationen über den Fehlertyp, verfolgt die eigene Wartung und kann so programmiert werden, dass bestimmte Stellen via E-Mail alarmiert und über potenzielle Fehler und Störfälle informiert werden. Die Wartung erfolgt firmenintern über das Ethernet oder global über das Internet.
Das im Terminal eingebaute Wartungsprotokoll ist besonders für Applikationen geeignet, bei denen strenge ISO-Normen oder andere Qualitätssicherungsprogramme bezüglich Kalibrierung eingehalten werden müssen. Zusätzlich kann das Terminal so programmiert werden, dass es abschaltet, wenn eine geplante Kalibrierung nicht durchgeführt wurde.
Vier Waagen parallel betreiben
Das JagXtreme-Terminal ermöglicht den Waagen ferner den Datenaustausch mit Automatisierungssystemen. Es baut auf dem Multitasking-Prinzip und dem proprietären digitalen Filtersystem des Jaguar-Terminals auf, ist jedoch schneller und leistungsfähiger als sein Vorgänger. Es ist in der Lage, gleichzeitig bis zu vier Waagen zu betreiben, ohne Beeinträchtigung von Leistung oder Geschwindigkeit. Das JagXtreme-Terminal bietet mehr Speicherkapazität als Standardindustrieterminals. Es ist vollkommen kompatibel mit dem Jaguar-Terminal. Unternehmen können somit ihre bestehenden Jaguar-Terminals ganz einfach erweitern, um von den Vorteilen des JagXtreme-Terminals zu profitieren.
E cav 232
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