ZVEI und VCI mit gedämpften Erwartungen
Die konjunkturelle Entwicklung in der Elektrotechnik- und Elektronikindustrie gerät angesichts ausbleibender Investitionen und der Zurückhaltung der Verbraucher erneut unter Druck. Zwar ist dem Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) e.V. zufolge die rasante Talfahrt seit Mitte 2001 im Spätsommer 2002 langsam zum Stillstand gekommen, doch sei dies nicht auf eine durchgreifende Erholung zurückzuführen. Vielmehr stehe die aktuelle Situation nur wegen des noch schlechteren Vergleichszeitraumes im Vorjahr in einem etwas besseren Licht. Für das Jahr 2002 erwartet der Verband ein Umsatzminus der Branche von vier Prozent auf 154 Mrd. Euro. „Auch der Ausblick auf 2003 fällt verhalten aus“, erklärte ZVEI-Hauptgeschäftsführer Gotthard Graß anlässlich eines Pressegesprächs in Frankfurt. „Bei den Umsätzen und der Produktion erwarten wir bestenfalls eine rote Null. Aber auch ein weiterer Rückgang ist nicht auszuschließen.“
Auch die Unternehmen der deutschen chemischen Industrie haben ihre Aufschwungerwartungen auf das Jahr 2003 verschoben. Denn der Anfang des Jahres 2002 zu beobachtende Aufwärtstrend der Chemieproduktion kam bereits im April 2002 zum Stillstand und gewann auch im dritten Quartal nicht wieder an Fahrt. Wie der Verband der Chemischen Industrie (VCI) in Frankfurt mitteilt, stagnierte die Produktion chemischer Erzeugnisse von Juli bis September auf dem Niveau des Vorquartals. Im Vergleich zum niedrigen Niveau des entsprechenden Zeitraums 2001 wurden rund 2,5 Prozent mehr chemische Erzeugnisse hergestellt. Der Umsatz im dritten Quartal betrug rund 33 Milliarden Euro. Er lag damit nur um 1,6 Prozent über dem bereits sehr niedrigen Niveau des entsprechenden Vorjahreszeitraums. Gegenüber dem Vorquartal 2002 musste die Branche im dritten Quartal spürbare Umsatzrückgänge hinnehmen. Die aktuelle Geschäftslage wird von den Unternehmen pessimistischer eingeschätzt als noch zur Jahresmitte. Die Hoffnung auf einen Aufschwung im Jahr 2002 hat sich für die deutsche chemische Industrie also zerschlagen. Bleibt zu hoffen, dass die derzeitig vorherrschende negative Stimmung in der chemischen Industrie sich nicht auf das Besuchs- und Investitionsverhalten auf der im Mai 2003 stattfindenden Achema auswirken wird und von dieser Leitveranstaltung für chemische Technik, Umweltschutz und Biotechnologie zahlreiche Impulse für einen wirtschaftlichen Aufschwung ausgehen werden.
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