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Wenns um die Wurst geht

Brandschutzlösung schützt Produktion bei Kupfer
Wenns um die Wurst geht

Die Anforderungen des Lebensmittelmarktes verlangen, dass die Fleisch- und Wurstwarenfabrik Hans Kupfer & Sohn auch frittierte Produkte herstellt. Der Einsatz einer neuen Fritteuse am Standort Heilsbronn mit rund 1000 l Inhalt erhöhte die Brandgefahr erheblich. Die Verantwortlichen entschieden sich für eine CO2-Löschanlage als geeignetes Schutzkonzept.

Die 1906 gegründete Hans Kupfer & Sohn GmbH & Co. KG mit Hauptsitz im bayerischen Heilsbronn produziert Fleisch und Wurstwaren in einer auf diesem Gebiet modernsten Fabriken Deutschlands. Dabei werden von den 460 Mitarbeitern am Standort etwa 21 000 t Wurstwaren pro Jahr hergestellt. In der 1996 in Betrieb genommenen und 8000 m2 großen Fabrikationsstätte legt man großen Wert auf hochwertige Verarbeitungsmethoden. Die hier laufenden Linienproduktionen gewährleisten daher eine zwischenlagerfreie Just-in-time-Herstellung der Waren, sodass diese frisch an den Endverbraucher geliefert werden können. Genauso wie die Faktoren Qualität und Hygiene bei Kupfer eine sehr große Rolle spielen, ist auch die Sicherheit der Mitarbeiter und Produktion ein Grundpfeiler der Unternehmensphilosophie. Nachdem im Jahre 2006 bei einem Brand das Werk in Heilsbronn zerstört wurde, machte man sich daran, mögliche Risiken weiter zu reduzieren. Im neu errichteten Werk sollte daher unter anderem ein gesteigertes Augenmerk auf das Thema Brandschutz gelegt werden.

Gesteigerte Schutzmaßnahmen
„Die Anforderungen des Lebensmittelmarktes verlangen, dass wir auch frittierte Produkte herstellen können“, erklärt Martin Schachner, Technischer Leiter bei Hans Kupfer & Sohn, den Einsatz einer neuen Fritteuse in Heilsbronn. Da bei dieser Art der Weiterverarbeitung jedoch eine erhöhte Brandgefahr besteht, musste ein geeignetes Schutzkonzept her. Speziell für dieses Projekt wurde daher seitens Kupfer der externe Sicherheitsexperte Dr.-Ing. Klaus Scheuermann hinzugezogen. „Bereits nach einer kurzen Gebrauchszeit beginnt der Flammpunkt des Fettes in der Anlage stetig zu sinken“, weiß der Sachverständige für Brand- und Explosionsschutz. „Dieses wird daher – auch unter hygienischen Gesichtspunkten – täglich kontrolliert und ausgetauscht. Das Risiko wird so erheblich reduziert.“ In der Fritteuse befinden sich ca. 1000 l heißes Fett, dies stellt eine enorm hohe Brandlast dar. Deshalb ist es wichtig, die Maximaltemperatur im laufenden Betrieb zu überwachen. Zusätzlich ist es notwendig, die Fritteuse mit einer automatischen Löschanlage zu schützen.
Feuer den Nährboden entziehen
Unter Abwägung aller Vor- und Nachteile hat man sich gemeinsam für ein Konzept mit dem Löschmittel CO2 entschieden. Hierbei wurde streng darauf geachtet, dass das Fettbad und der nachgeschaltete Abluftbereich zu einem gemeinsamen Schutzbereich zusammengefasst wurden.
Gesichert wird die Fritteuse mithilfe einer Brandschutzlösung der Kidde Brand- und Explosionsschutz aus Ratingen. Das Prinzip dieses Systems basiert auf der Herabsetzung des Sauerstoffgehaltes auf einen Wert, bei dem der Verbrennungsvorgang nicht weiter voranschreiten kann. Im Ernstfall verteilt sich das gasförmige Löschmittel schnell und gleichmäßig im Flutungsbereich und erzielt somit eine sehr gute Schutzwirkung. Besonders geeignet ist die Löschung mit CO2 für Brände, die in Zusammenhang mit entzündbaren Flüssigkeiten, wie in diesem Fall Fett, entstehen. „Wir haben nach einer wirtschaftlichen Lösung gesucht, die schnell und unkompliziert funktioniert“, erklärt Martin Schachner und ergänzt: „Außerdem ist es bei unserem Produktionsniveau wichtig, dass auch nach einem Störfall unsere Fritteuse innerhalb kürzester Zeit wieder in Betrieb genommen werden kann.“ Die Löschanlage von KBE wurde dem voll und ganz gerecht. Insgesamt sind drei Löschflaschen im Einsatz, die im Vorraum der Fritteusenanlage positioniert sind. Eine vierte Löschmittelflasche ist ebenfalls betriebsbereit und kann jederzeit via Handauslösung aktiviert werden. Über kleine Rohrleitungen strömt das CO2 dann in die Fritteuse ein. Eine weitere Bedingung des Sicherheitssystems ist die Evakuierung des heißen Öls im Ernstfall. So wird im Falle der Detektion eines Brandereignisses innerhalb von drei Minuten das Fett aus der Fritteuse evakuiert. Ein Vakuumbehälter im Außenbereich saugt die Brandlast (1000 l heißes Fett) mithilfe des Vakuums ab, sodass die Anlage im Anschluss technisch leer ist. Nach der Schnellentleerung verbleiben weniger als 50 l Frittierfett in der Durchlauffritteuse und somit ist die Gefahr durch das Zusammenwirken von CO2 und Schnellentleerung gebannt. Über die Brandmeldezentrale werden alle notwendigen Maßnahmen zur Löschung und zur Schnellentleerung eingeleitet. Zeitgleich findet die Alarmierung der Leitstelle und somit der Heilsbronner Feuerwehr statt, die nach wenigen Minuten vor Ort ist.
Individuelles Löschsystem
„Obwohl geeignete Brandschutzmaßnahmen Vorschrift sind, gibt es keine genauen Anweisungen, wie diese auszusehen haben“, weiß Dr.-Ing. Klaus Scheuermann. Im Rahmen gemeinsamer Planungsgespräche mit den Verantwortlichen bei Hans Kupfer & Sohn sowie der Kidde Brand- und Explosionsschutz wurde letztendlich die passende Lösung für dieses besondere Projekt entwickelt. „Andere Löschsysteme hätten sowohl die Produktion verunreinigt, als auch die Wiederinbetriebnahme deutlich verzögert“, so der Sachverständige, der bereits in anderen Projekten mit den Brandschutzspezialisten zusammengearbeitet hat und fügt hinzu: „Andere Ansätze hätten einen zu hohen Aufwand nach sich gezogen, KBE konnte hier das beste Konzept anbieten.“ Damit die Lösung optimal funktioniert, wurden seitens KBE die genauen Positionen der Löschdüsen errechnet und im Rahmen einer akribischen Planung installiert. Hierbei musste das Unternehmen deutlich vom Regelwerk abweichen, da es sich bei der Löschanlage für die Fritteuse um eine Sonderlösung handelte, die einer Detailbetrachtung bedurfte. „Das Projekt als Ganzes betrachtet war in der Tat eine Gemeinschaftsleistung“, erklärt Martin Schachner. Viele verschiedene Faktoren haben dazu beigetragen, dass eine sichere und wirtschaftliche Alternative gefunden wurde, die keine Wünsche offen lässt. „Neben dem Fritteusenhersteller, der Firma, die die Lüftungsanlage geliefert hat, dem Unternehmen, das den Behälter konstruiert hat, über Dr. Scheuermann bis hin zu KBE wurde eine runde Zusammenarbeit erzielt, die letztendlich zum gewünschten Ergebnis geführt hat“, resümiert der Technische Leiter zufrieden.
prozesstechnik-online.de/dei1112452
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