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Werkstoffe für die Zukunft

BASF präsentiert breite Produktpalette auf der K ‘98
Werkstoffe für die Zukunft

Kunststoffe ersetzen in immer größerem Umfang traditionelle Werkstoffe. Dieser Trend spiegelt sich in einer lebhaften Nachfrage nach technischen Kunststoffen wider, von der auch die BASF profitieren konnte. Da bis zum Jahr 2005 weltweit der Kunststoffverbrauch um mehr als 25% auf geschätzte 220 Millionen Tonnen im Jahr wachsen wird, sind und bleiben Kunststoffe ein Kernarbeitsgebiet des Ludwigshafener Unternehmens.

Auch in Zukunft werden die Kunststoffe ein Kernarbeitsgebiet der BASF bleiben. Das ist die Kernaussage eines Vortrages von Dr. Volker Trautz, Mitglied des Vorstands und Leiter des Ressorts Kunststoffe und Fasern der BASF Aktiengesellschaft, den er anläßlich einer Pressekonferenz im Vorfeld der K ‘98 hielt. Diese Aussage wird auch durch die breite Produktpalette, die das Unternehmen auf der K ‘98 in Düsseldorf dem Fachpublikum präsentieren wird, unterstrichen. Besonders interessant für Anwender aus dem Bereich des Anlagen- und Apparatebaus sind die neuen Polyisocyanurat-Schäume (PIR) und die Kaltgießelastomere Elasturan® 6050 und 6060.

PIR-Schaum für die Rohrdämmung
Deutlich höhere Temperaturbeständigkeit und signifikant verbesserte Wärmedämmung bei hohen Umgebungstemperaturen kennzeichnen einen neuen Polyisocyanurat-Schaum, der für den Einsatz in wärmegedämmten Rohrleitungen entwickelt wurde. Während bislang eingesetzte Hartschäume in der Dauerbelastung Temperaturen bis 150° C standhielten, zeigt dieser PIR-Schaum eine Temperaturbeständigkeit von 180 °C. Damit lassen sich neue Anwendungsgebiete erschließen. Denkbar sind beispielsweise die Dämmung von Off- sowie Onshore-Leitungen bzw. Einsätze in der Fernleitung von Flüssigkeiten. In Betracht kommen alle Anwendungen, die hohe Dämmleistung selbst bei geringen Bauräumen verlangen.
Die sehr guten Dämmeigenschaften des Materials ermöglichen Dämmstärken, die bis zu 20% geringer ausfallen können als bei herkömmlichen Systemen. Selbst nach einer Verkohlung hält der PIR-Schaum noch äußeren Temperaturen von über 500 °C stand.
Bei der Herstellung dieses Schaums konnten die ehemals eingesetzten FCKW und HFCKW vollständig durch die ozonverträglichen Treibmittel Cyclopentan und Wasser ersetzt werden. Die so erzeugten Produkte zeigen bei hohen Temperaturen deutlich bessere Dämmeigenschaften als jene, die mit Fluorchlorkohlenwasserstoffen getrieben wurden. Möglich macht dies eine besondere Formulierung und die Polyisocyanurat-Struktur mit Zellgrößen von 125 µm. Im Vergleich dazu liegt die Zellgröße herkömmlicher Schäume bei 280 µm (Abb. 1).
Die Rohdichte des Polyurethan-Hartschaumes bestimmt im wesentlichen seine physikalischen Eigenschaften. Ist beispielsweise ein zu isolierendes Fernwärmerohr hohen Drücken oder hohen Schub- bzw. Scherkräften ausgesetzt, muß die Schaumdichte entsprechend hoch sein. Üblicherweise liegen die Rohdichten der neuen PIR-Schäume zwischen 45 kg/m³ und 130 kg/m³. Andere Eigenschaften wie Temperaturbeständigkeit, Wärmeleitfähigkeit oder Entflammbarkeit lassen sich über die Rezeptur steuern.
PUR-Kaltgießelastomerefür Bauteile mit hoher dynamischer Belastung
Die Kaltgießelastomere Elasturan 6050 und 6060 eignen sich besonders für Produkte, die extremen Bedingungen standhalten und Standard-Polyether-Systeme in ihrem Leistungsprofil übertreffen sollen. Sie kommen dann zum Einsatz, wenn sehr gute dynamische Eigenschaften, hoher Verschleißschutz sowie Hydrolyse- und Mikrobenbeständigkeit gefordert sind. Beispielsweise kann man diese Werkstoffe für Pumpenelementen, Walzenbeschichtungen oder für Siebelemente verwenden.
Elasturan 6050 und 6060 lassen sich aufgrund ihrer sehr guten Fließeigenschaften ausgezeichnet verarbeiten, so daß auch komplizierte Formteilgeometrien problemlos und – durch das „kalte“ Herstellungsverfahren – auch ökonomisch hergestellt werden können. Bei der Verarbeitung von Kaltgießelastomeren sind Temperaturen von lediglich 50° C notwendig, sie erfordern keinerlei thermische Nachbehandlung und lassen sich schnell entformen.
Elasturan 6060 basiert auf dem Polyetherol Poly-THF® (Polytetrahydrofuran), einem Zwischenprodukt der BASF, das zur Herstellung von Elastomeren eingesetzt wird. Elasturan 6060 zeigt eine selbst für Ethersysteme außergewöhnlich hohe Rück-prallelastizität und geringe Druckverformungreste.
Das hohe Leistungspotential von Elasturan 6060 ist jedoch nicht immer gefragt. Deshalb steht Elasturan 6050 zur Verfügung, eine Alternative auf Basis von Poly-THF und Polyether-Blends. Dieser zum Patent angemeldete Werkstoff zeichnet sich durch ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, eine ausgezeichnete Elastizität und Abriebbeständigkeit sowie durch eine – im Vergleich zu Standard-Elastoren – 30% höhere Dehnbarkeit aus. Elasturan 6050 läßt sich darüber hinaus selbst bei Temperaturen von bis zu minus 30 °C problemlos einsetzen.
Weitere Informationen cav-225
In den letzten Jahren haben sich im Kunststoffbereich erhebliche Änderungen ergeben, die von der BASF ganz wesentlich mitgestaltet wurden oder auf die wir reagiert haben. Triebkraft dieser Veränderungen ist der Wunsch nach einer Effizienzerhöhung für unsere Kunden und damit letztendlich einer Steigerung des Unternehmenswertes für unsere Aktionäre.
Im Segment Kunststoffe und Fasern ist der Umsatz im Jahr 1997 im Vergleich zum Vorjahr kräftig gestiegen. Trotz eines hohen Preisdrucks konnte ein um 19,7 Prozent gestiegener Umsatz in Höhe von 14,5 Milliarden DM erzielt werden. Der Hauptgrund dafür war die lebhafte Nachfrage nach technischen Kunststoffen, Styrolkunststoffen, Polyurethanen, PVC, Fasern sowie Polyolefinen. Wie schon im Jahr zuvor waren Kunststoffe und Fasern damit das umsatzstärkste Segment der BASF.
Ein überdurchschnittliches Umsatzwachstum konnte im pazifischen und asiatischen Raum in Höhe von knapp 29% erzielt werden. Auch für das laufende Jahr erwarten wir weltweit eine deutliche Steigerung des Umsatzes bei Kunststoffen und Fasern.
Der kräftig gestiegene Umsatz konnte in einigen, für uns bedeutenden Arbeitsgebieten nicht angemessen in ein Ergebnis der Betriebstätigkeit umgesetzt werden. Das Ergebnis betrug 1997 insgesamt 720 Millionen DM und ging damit im Vergleich zu 1996 um 254 Millionen DM, das entspricht 26%, zurück. Die Ursachen dafür waren steigende Rohstoffkosten und nachgebende Erlöse. Bei den technischen Kunststoffen prägten ein starker Wettbewerb und eine hohe Nachfrage die Situation. So waren beispielsweise die Anlagen zur Produktion von Styrolkunststoffen gut ausgelastet. Steigende Rohstoffkosten bei nachgebenden Preisen führten dennoch zu einem unbefriedigenden Ergebnis. Ähnlich ist die Situation bei den Polyolefinen: Hier verbesserte sich die Nachfrage überdurchschnittlich, Erlöse und Margen stiegen. Wegen des umfangreichen Strukturaufwandes blieb das Ergebnis ebenfalls hinter unseren Erwartungen zurück. Insgesamt erfreuliche Betriebsergebnisse konnte die BASF bei den Polyurethanen und Faserprodukten erreichen.
Ein Blick in die Zukunft: Wie wird sich das Segment Kunststoffe und Fasern entwickeln? Weltweit wird der Verbrauch von Kunststoffen von 153 Millionen Tonnen, 1997, auf geschätzte 220 Millionen Tonnen im Jahr 2005 zunehmen. Die Ursache für diese Entwicklung liegt in dem Potential von Kunststoffen, andere Materialien zu ersetzen. Trotz der momentanen Krise, sind die stärksten Zuwachsraten in Asien zu erwarten. Natürlich möchte die BASF an diesem Wachstum angemessen teilhaben. Deshalb wird sich in den kommenden Jahren die Unternehmenstätigkeit auf folgende Schwerpunkte konzentrieren:
• gezielte Weiterentwicklung der Geschäfte in den Wachstumsmärkten Asien und Lateinamerika,
• effizienz- und mehrwertorientierte Produkt- und Verfahrensinnovationen,
• verstärkte Vermarktung von Spezialitäten,
• Rückzug aus wenig ertragreichen oder nicht entwicklungsfähigen Randarbeitsgebieten,
• Kostenführerschaft sichern,
• Verbesserung der Wettbewerbsposition durch strategische Partnerschaften.
Die BASF zählt mit einer Jahresgesamtkapazität von etwa 7 Millionen Tonnen Kunststoffen und Fasern zu den größten Kunststoffherstellern. Für uns sind und bleiben Kunststoffe ein Kernarbeitsgebiet. Sie sind ein wesentlicher Teil unseres Verbundes, indem diese Produkte für viele Wertschöpfungsketten gewissermaßen das Endglied darstellen. Als Beispiel sei hier die Wertschöpfungskette von Naphtha über Benzol, Cyclohexan, Caprolactam bis hin zum Polyamid 6 genannt.
Um angesichts des globalen Wettbewerbs und des weltweiten wirtschaftlichen Strukturwandels auch in Zukunft erfolgreich zu sein, optimiert die BASF ihr Portfolio ständig.
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