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Wirtschaftlich und umweltfreundlich

Zuverlässige Oberflächendesinfektion mit Chlordioxid
Wirtschaftlich und umweltfreundlich

Ursprünglich wurde Chlordioxid fast ausschließlich in der Trinkwasseraufbereitung eingesetzt. Jetzt findet es in wachsendem Umfang auch in der Lebensmittelindustrie Anwendung, beispielsweise in CIP-Anlagen. Chlordioxid verdrängt hier die traditionellen Desinfektionsmittel Chlor, Wasserstoffperoxid oder Peressigsäure.

Roland Strauch

Für den Einsatz von Chlordioxid in CIP-Anlagen sprechen verschiedene Vorteile: Chlordioxid lässt sich einfach herstellen. Zudem kann man die Konzentration der eingesetzten Chlordioxid-Lösung problemlos überwachen und kontrollieren. Die Lösung selbst ist einfach und automatisch zu dosieren. Nach der eigentlichen Desinfektion kann die Chlordioxid-Lösung sehr leicht aus der Anlage ausgespült werden. Ferner handelt es sich bei Chlordioxid um ein sehr wirksames Desinfektionsmittel, das Keime, Sporen und Viren sicher und zuverlässig abtötet.
Im Vergleich zu anderen Desinfektionsmitteln ist Chlordioxid sehr umweltfreundlich, da es bei seinem Einsatz nur im geringen Umfang zur Bildung von Reaktionsprodukten kommt. Ist eine größere Menge organischer Substanzen vorhanden, beispielsweise bei einer unzureichenden Reinigung der Anlage, kann es im Ausnahmefall zu einer Chloritrückbildung kommen. Diese gleicht das eingesetzte Mess- und Regelsystem aber schnell aus. Hervorzuheben ist, dass beim Einsatz von Chlordioxid keine Chlorphenole, Haloforme und Trihalomethane gebildet werden. Eine Reaktion mit Ammonium- und Aminoverbindungen findet nicht statt. Außerdem ist die Bildung von höhermolekularen Organohalogenverbindungen (AOX) deutlich reduziert. Auch wirtschaftliche Aspekte sprechen für den Einsatz von Chlordioxid: Im Vergleich zu den herkömmlichen Desinfektionsmitteln führt der Einsatz von Chlordioxid zu Kosteneinsparungen von bis zu 90%.
Modulares Anlagenkonzept
Das Heidelberger Unternehmen ProMinent hat ein Anlagenkonzept entwickelt, bei dem ein Chlordioxid-Erzeuger mehrere Dosierstellen bzw. Verbraucher versorgt. Ändern sich die betrieblichen Rahmenbedingungen, lässt sich die modular aufgebaute Anlage problemlos erweitern. Auch bereits vorhandene Chlordioxidanlagen können um- oder nachgerüstet werden.
Herzstück der Anlage ist der Chlordioxiderzeuger Bello Zon. Die Verwendung von Mag-net- bzw. Motormembranpumpen erlaubt eine einfache Anpassung der notwendigen Chlordioxidmenge durch Variation der Dosierhubfrequenz der Chemikalienpumpen. Das Chlordioxid wird in einem geschlossenen Reaktor erzeugt. Die Konzentrationen der Ausgangschemikalien sind so abgestimmt, dass im Reaktor eine Chlordioxidkonzentration von 20 g/l entsteht. Diese Konzentration wird am Ausgang des Reaktors auf ca. 0,1 bis 1,0 g/l verdünnt. Dazu wird Verdünnungswasser in einer Bypassleitung an der Chlordioxidanlage vorbeigeführt. Die Leistung der Anlage lässt sich entweder manuell einstellen oder über eine externe Ansteuerung automatisch an ein Durchflusssignal (Kontakt oder Analog 0/4 bis 20 mA) anpassen. Mit Hilfe der Dulcotest-Sensortechnik kann der Chlordioxidgehalt online überwacht werden. Auf diese Weise ist es auch möglich, die Leistung der Chlordioxid-Anlage automatisch auf einen gewünschten Sollwert zu regeln. Neben der zuverlässigen Arbeitsweise zeichnen sich Bello-Zon-Anlagen durch folgende Vorteile aus: Die Anlagen sind korrosionssicher konzipiert. Geruchsprobleme durch entweichendes Chlordioxid gibt es nicht. Durch die sofortige Verwendung der Chlordioxid-Lösung kann kein gasförmiges Chlordioxid entstehen, Verluste lassen sich so wirkungsvoll vermeiden. Ferner trägt die sofortige Lösung des erzeugten Chlordioxids der Instabilität des Gases Rechnung.
In einem Rohrleitungssystem wird bei einem Druck von 2 bis 3 bar die Chlordioxid-Stammlösung zu den Verbrauchern geleitet. Der Leitunsquerschnitt liegt zwischen 0,5 und 0,75. Als Werkstoff kommt in der Regel PVDF zum Einsatz. Die Rohre werden geschweißt. Ein zwischengeschalteter Vorratstank ist nicht notwendig.
In Abhängigkeit von den konkreten Einsatzbedingungen kann die Anlage mit unterschiedlichen Dosiermodulen ausgerüstet werden. Die Funktionsweise der Anlage: Es wird ein Teilstrom von etwa 1500 l/h der zu behandelnden Lösung (Wasser, Desinfektionslösung usw.) über das Rohrleitungssys-tem zum Dosiermodul geführt. Hier erfolgt die Messung der Chlordioxidkonzentration in der Lösung. Bei Unterschreitung des vorgegebenen Sollwertes wird die entsprechende Menge Chlordioxid-Stammlösung nachdosiert. Auf diese Weise lässt sich dauerhaft eine konstante Chlordioxidkonzentration in der Desinfektionslösung und damit eine optimale Desinfektionswirkung sicherstellen. Ganz im Sinne der geltenden HACCP-Richtlinien kann der Desinfektionsprozess durchgehend dokumentiert werden.
Weniger Nachspülwässer
Die Desinfektionslösung enthält Chlordioxid in äußerst geringen Konzentrationen. Da die Desinfektionslösung keine organischen Verbindungen, beispielsweise Tenside, enthält, lässt sie sich problemlos aus den behandelten Anlagenteilen auswaschen. Hinzu kommt, dass Chlordioxid ein nach der Trinkwasserverordnung zugelassenes Desinfektionsmittel für Wasser ist. Hier dürfen jedoch Konzentrationen von 0,2 bzw. 0,4 mg/l nicht überschritten werden.
Kurze Amortisationszeiten
Chlordioxid ist ein sehr preiswertes Desinfektionsmittel. Allerdings sind im Vergleich zu den traditionellen Desinfektionsanlagen die Investitionskosten für eine komplette Chlordioxid-Anlage deutlich höher. Dennoch amortisiert sie sich innerhalb von zwei Jahren. Dazu folgendes Beispiel: Eine Chlordioxid-Anlage mit Mess-, Regel- und Dosiertechnik für die Versorgung von zwei CIP-Anlagen und eine Flaschenreinigungsmaschine kostet je nach Ausstattung bis zu 45 000 DM. Jeder weitere Anschluss verursacht Kosten von 10 000 bis 12 000 DM. Da die Herstellung der Chlordioxidlösung sehr preiswert ist, amortisiert sich diese Investition in etwa ein bis zwei Jahren. Bei dieser Berechnung wurden die Einsparpotentiale bei den Nachspülwässern nicht berücksichtigt.
Des Weiteren besteht die Möglichkeit, eine Bello-Zon-Chlordioxidanlage zu leasen. Dann wird ein Teil der eingesparten Mittel zur Begleichung der Leasingraten verwendet.
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