Die Knowledge based Engineering-Technologie von Cadison hilft Wissensbestände, -träger und -strukturen auf einer gemeinsamen Datenbasis zusammenzuführen. Fachliches Wissen der einzelnen Ingenieure wird strukturiert und verwaltet und damit transparent und allgemein zugänglich gemacht.
Jeder Mitarbeiter verfügt über wertvolles implizites und explizites Wissen, das meist sehr isoliert zur Anwendung kommt. Der Aufwand, um herauszufinden, ob beispielsweise ein technisches Detailproblem bereits bearbeitet wurde, von wem und wie es bearbeitet wurde, ist oft relativ groß. Ebenso sind Erfahrungswerte wie in der Kalkulation von Anlagen noch sehr personengebunden. Durch Transparenz und Vernetzung des Wissens lässt sich die Effektivität der Organisation entscheidend steigern. Der einfache Zugang zum Wissen der anderen erleichtert die Arbeit jedes einzelnen und vermeidet Redundanzen. Bei der Einführung von wissensbasiertem Engineering oder Wissensmanagement können sich eine ganze Reihe von Problemen ergeben:
• implizites Wissen allgemein zugänglich zu machen, kann auf Widerstände bei den betroffenen Mitarbeitern stoßen
• bei der Verwendung von Softwaretools besteht oftmals das Problem, dass einmal abgebildetes Wissen nicht dynamisch gepflegt wird; es bilden sich Datenfriedhöfe
Standardisiertes Know-how
Entscheidend für eine Effizienzsteigerung ist die Standardisierung im Bereich des Engineering-Know-hows. Damit können komplett neue Wege der Optimierung des Engineeringprozesses beschritten werden. Das Ziel besteht darin, dass das in Kompetenzzentren standardisierte Know-how allen Geschäftsstellen und Partnern durch den Anwender gleichzeitig zur Verfügung gestellt wird. Der Kunde bekommt die gleiche Anlage geliefert, unabhängig davon, bei wem er sie bestellt und welcher Projektingenieur diesen Auftrag bearbeitet hat. Die Knowledge based Engineering-Technologie von Cadison macht das vorhandene Wissen und das zusätzlich erforderliche Know-how transparent. Die Basis dafür sind die Regelbaugruppen und der Logic-Analyser.
Regelbaugruppen
Die Regelbaugruppen stellen eine wesentliche Technologie zur expliziten Darstellung von Ingenieurwissen dar. In diesen Baugruppen sind nicht nur verfahrenstechnische Definitionen (z. B. welche Komponenten sind wie verwendet) vorhanden, sondern es sind auch Regeln hinterlegt. Diese definieren die Abhängigkeit und die Verwendung von Eingangsparametern und spezifischen Komponenten. Das bedeutet in der Praxis, dass implizites Wissen erfahrener Ingenieure allgemein verwendbar gemacht wird.
Aktives Wissensmanagement
Bisher war bei Multi User-Konzepten ein Datensatz oder zumindest die Eigenschaft eines Datensatzes (z. B. Nennweite einer Rohrleitung) während der Zeit, in der dieser von einem anderen Benutzer verwendet wurde, für alle anderen User gesperrt. Das hatte den entscheidenden Nachteil, dass in der Praxis beim gemeinsamen Arbeiten bestimmte Projektierungsschritte nicht parallel durchgeführt werden konnten. Die Alternative besteht darin, dass alle Änderungen dynamisch allen Usern gleichzeitig zur Verfügung gestellt werden. Diese Möglichkeit des Onlinebetriebes ist insbesondere im Cadison Engineer von großem Vorteil. Beim Bearbeiten von Zeichnungen ist allerdings meist die Check in/Check out-Technologie die effizienteste Lösung. In der Praxis ist individuell von Fall zu Fall zu entscheiden, ob der Online-Betrieb oder die Check in/Check out-Technologie einzusetzen ist. In der Regel ist es eine Kombination von beiden Betriebsarten. So kann individuell auf die Anforderungen unterschiedlicher Anwendungsgruppen und Abteilungen eingegangen werden.
Prüfung auf Plausibilität
Die Prüfung auf Plausibilität und Logik stellt eine weitere wichtige Funktion im praktischen Wissensmanagement beim Anlagenbau dar. Denn Plausibilität beruht nicht nur auf physikalischen oder verfahrenstechnischen Gesetzmäßigkeiten, sondern häufig auf Erfahrungswerten, die in den Köpfen der jeweiligen Ingenieure vorhanden sind. Die Frage ist nun, wie kann ein Projekt, das ein neuer Mitarbeiter durchgeführt hat, auf Erfahrungswerte des Unternehmens hin geprüft werden. Oder wie kann ein Mitarbeiter auf bewährtes Wissen zugreifen, ohne ständig andere Kollegen fragen zu müssen. Das Problem, das in der Praxis existiert, ist die direkte Abhängigkeit von der Bereitschaft der Wissensvermittlung der erfahrenen Kollegen. Der Logic-Analyser ermöglicht, unabhängig von Personen, ein Projekt nicht nur auf physikalische bzw. verfahrenstechnische Gesetzmäßigkeiten hin, sondern auch unter Berücksichtigung des Erfahrungswissens, zu prüfen. Das Ergebnis sind Analysen, die in Fehler und Warnungen gruppiert sind.
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