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Zeichen stehen auf Expansion

SternMaid erweitert Anlage für die Lohnproduktion
Zeichen stehen auf Expansion

Einer der wesentlichen Gründe für den Erfolg des Lohnmischproduzenten SternMaid liegt darin, dass der Großteil des Gewinns kontinuierlich in die Produktionsanlage investiert wird. Seit dem ersten Spatenstich 1998 wird das Werk sukzessive erweitert – aktuell mit einem Investitionsvolumen in Höhe von 13 Mio. Euro. Mark Riemer, kaufmännischer Betriebsleiter von SternMaid, spricht über die Hintergründe.

dei: Mit mehr als fünf Millionen Euro entfällt Ihre Hauptinvestition auf eine neue Wirbelschichtanlage. Welche Vorteile hat diese Technologie?

Riemer: Wir erweitern damit unser Leistungsspektrum um die Prozessschritte Trocknen, Granulieren, Agglomerieren und Coaten. Dafür stehen zwei Wirbelschichttrockner mit unterschiedlicher Kapazität zur Verfügung. Vor kurzem haben wir bereits eine kleinere Anlage im Technikumsmaßstab in Betrieb genommen, auf der wir upscale-fähige Verfahrensparameter für die Großproduktion erarbeiten. Außerdem können wir mit dem kleinen Aggregat repräsentative Mustermengen zwischen 100 und 5000 g erzeugen. Die große Kombi-Industrieanlage, die wahlweise im chargenweisen oder im kontinuierlichen Betrieb gefahren werden kann, ist voraussichtlich im Mai oder Juni 2012 betriebsbereit.
dei: Welche Produkte werden Sie auf der Wirbelschichtanlage produzieren?
Riemer: Die Wirbelschichttechnologie ist ein besonders schonendes Verfahren, das sich unter anderem sehr gut für die Verarbeitung hitzeempfindlicher Ingredients für den Lebensmittel- und Pharmabereich eignet. Auf der Anlage können sowohl Enzyme, Proteine, Aromen, Vitamine oder Mikroorganismen als auch pharmazeutische Wirk- und Hilfsstoffe bearbeitet und optimiert werden. Im Vordergrund stehen die Verbesserung von Fließeigenschaften, Entstaubung, Tablettierbarkeit durch Agglomerieren oder Beschichten von Pulverpartikeln zum Schutz oder zur verzögerten Freisetzung von Wirkstoffen. Daher werden wir die Anlage auch von vornherein auf Basis pflanzlicher, chemischer und mineralischer Stoffe für pharmazeutische Anwendungen qualifizieren lassen. Durch die GMP-Zertifizierung sind wir für beide Branchen offen. Gleichzeitig können wir unseren Food-Kunden Qualität und Sicherheit auf höchstem Niveau bieten.
dei: Darüber hinaus erweitern Sie auch den Lagerbereich. Was ändert sich hier?
Riemer: Um der verstärkten Nachfrage im Bereich Lager und Logistik gerecht zu werden, investieren wir in einen rund 5000 m2 großen Lagerkomplex. Wir gestalten unseren Wareneingang komplett neu und erweitern unser Rohwarenlager um rund 9000 zusätzliche Palettenstellplätze. Zudem entsteht ein autarkes Packmittellager für ca. 2000 Stellplätze. Darüber hinaus werden drei unterschiedliche Lagerausstattungen realisiert: ein Schmalganglager, ein Verschieberegallager und ein Breitganglager, das mit Schubmaststaplern bedient wird. Wir können somit formbündige Paletten im Schmalganglager unterbringen, während für überhängende Paletten mit Big Bags ein normales Breitganglager zur Verfügung steht. Die Rohwaren und Packmittel laufen dann durch die Produktion und anschließend ins autarke Fertigwarenlager. So wird die interne Logistik deutlich optimiert.
dei: Zudem bauen Sie eine neue Mischlinie. Für welche Produkte ist diese gedacht?
Riemer: Die Anforderungen bezüglich Crosskontamination und Allergene steigen kontinuierlich. Mit der neuen Mischlinie 7 bauen wir unsere Kapazitäten aus und steigern zudem unsere Flexibilität. Wir können dadurch ein breites Spektrum an spezifischen Kundenwünschen erfüllen, zum Beispiel Produkte in Kosher- und Halal-Qualität herstellen. Die neue Mischlinie wird ausschließlich für diese speziellen Warengruppen zur Verfügung stehen.
dei: Waren die Investitionen aus Kapazitätsgründen notwendig oder um Ihr Leistungsspektrum zu erweitern?
Riemer: Sowohl als auch. Die Kapazitäten im Bereich Lager und Mischanlagen waren zwar noch nicht ausgereizt, wurden aber schon etwas enger. Das schlägt sich natürlich auf die Flexibilität nieder. Hier haben wir vorausschauend investiert, um die Durchlaufzeiten zu verbessern und weitere Reserven zu schaffen. Durch die Baumaßnahmen werden etwa 1000 m2 Nutzfläche für zusätzliche Produktionserweiterungen erschlossen. Die Wirbelschichttechnologie haben wir hingegen angeschafft, um neue Marktbereiche zu erschließen.
dei: An welche Marktbereiche denken Sie dabei?
Riemer: Wir wollen einerseits innovative Produkte für unsere Schwesterfirmen realisieren. Andererseits bietet die Technologie selbst aber auch sehr viel Potenzial. Durch Techniken wie Trocknen, Granulieren, Agglomerieren, Coaten lassen sich maßgeschneiderte Produkte herstellen, die es derzeit noch nicht auf dem Markt gibt und die ganz neue Eigenschaften aufweisen.
dei: Steigt die Nachfrage überwiegend bei Ihren Kunden aus dem Bereich Lohnproduktion oder auch bei den Kunden Ihrer Schwesterfirmen?
Riemer: Das ist sehr ausgewogen, beide Bereiche entwickeln sich sehr gut. Unser Kundenstamm wächst kontinuierlich und viele unserer Kunden haben sich mit uns entwickelt. Einige ehemalige Kleinkunden sind inzwischen ebenfalls gewachsen. Die neue Wirbelschichtanlage sorgt sicherlich für einen zusätzlichen Schub. Hier erleben wir eine sehr gute Resonanz. Auf den Messen, auf denen wir in jüngster Zeit unser neues Leistungsspektrum präsentiert haben, ging es zu etwa 80 % um Wirbelschichttechnologie. Wie die Gespräche zeigten, bietet der Markt noch Lücken im Bereich mittelgroßer Aufträge, die wir mit unserer Anlage sehr gut besetzen können.
dei: Welche Vorteile haben Ihre Kunden von den Investitionen?
Riemer: Ein großer Vorteil liegt darin, dass die Kunden modernste Technologien nutzen können, ohne selbst zu investieren. Neue Produktideen können sie beispielsweise zusammen mit unseren Verfahrenstechnikern testen – zunächst im Labormaßstab. Anschließend können sie das Produkt im größeren Maßstab fertigen und einen Testballon im Markt steigen lassen. Entwickelt sich die Neuheit erfolgreich, kann die Großproduktion folgen. Ein weiterer Pluspunkt ist unsere umfangreiche Lagerkapazität. Wir bieten einen Zentrallagerservice an. Das bedeutet: Die Produkte unserer Kunden werden oftmals direkt bei uns abgeholt und zu deren Kunden geliefert. Auf diese Weise lassen sich Logistikkosten einsparen.
dei: Mit der Erweiterung der Anlage steigt doch sicherlich auch der Personalbedarf. Stellen Sie neue Mitarbeiter ein?
Riemer: Auch das ist bei uns ein kontinuierlicher Prozess. Wir sind 1999 mit sieben Leuten an den Start gegangen. Jetzt haben wir 150 feste Mitarbeiter. Aktuell planen wir, etwa 20 weitere Mitarbeiter für die Bereiche Lager und Produktion einzustellen.
dei: Denken Sie bereits über zukünftige Investitionen nach?
Riemer: Unser Hauptaugenmerkt gilt derzeit natürlich den aktuellen Maßnahmen, die wir erst einmal erfolgreich abschließen wollen. Gleichzeitig schaffen wir aber auch Ausbaureserven für weitere Produktionsflächen. Die neue Wirbelschichtanlage befindet sich zum Beispiel auf einer ehemaligen Lagerfläche. Hier wurde im Prinzip ein Gebäude ins Gebäude gebaut, um perfekte logistischen Abläufe sicherzustellen. Das Gleiche erfolgt für Linie 7 und für weitere Investitionen, die wir noch in der Schublade haben. Hierfür haben wir zwischen Roh- und Fertigwarenlager zentrale Flächen geschaffen, auf denen wir zusätzliche Linien unterbringen können. Damit sind wir für die Zukunft sehr gut gerüstet.
prozesstechnik-online.de/dei0512401
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