Mit einer ungewöhnlichen, manuellen Anlage verfügt die Birkenhof-Brennerei über einen Lagerort für Holzfässer, in denen edle Whiskysorten über Jahre in Ruhe reifen. Umsetzungspartner war SSI Schäfer.
Seit über 160 Jahren widmet sich die Familie Birkenhof mit Leidenschaft und Tradition der Herstellung hochwertiger Kornbrände und Liköre. Das Erfolgsrezept: Von Generation zu Generation werden Erfahrung, Wissen und die Liebe zur Brennerei weitergegeben. Kurzum, Tradition trifft Moderne. Das spiegelt sich auch im Produktprogramm der Birkenhof-Brennerei wider. Es enthält neben klassischen, edlen Bränden, Korn- und Kräuterspezialitäten auch ganz neue, ungewöhnliche Schnäpse, beispielsweise Brände aus unterschiedlichen Frucht-, Gemüse- und Biersorten.
Die Bierbrände waren Ausgangspunkt für erste Überlegungen, einen Whisky zu destillieren. Und diese Überlegungen waren zukunftsweisend, das beweist beispielsweise der 2011er Fading Hill Single Malt – der dritte Whisky in Folge, den Birkenhof erfolgreich auf dem Markt einführte. Viele Faktoren entscheiden über die Qualität und Seele eines Whiskys. Zwei davon sind das passende Fass und ein perfekter Lagerort für die Reifung. „Wir benötigten ein Lager, in dem unser Single Malt in Fässern bei idealem Raumklima zu seinem vollen Geschmack heranreifen kann“, sagt Steffi Klöckner, Geschäftsführerin der Birkenhof-Brennerei. Sie und ihre Kollegen entschieden sich für SSI Schäfer als Partner für die Realisierung des neuen Lagers. „Zum einen hatten wir bereits eine Einrichtung von SSI Schäfer im Betrieb. Zum anderen waren wir davon überzeugt, dass das genau der richtige Partner ist, mit dem man ein eher ungewöhnliches Projekt, das eine individuelle Herangehensweise erfordert, realisieren kann“, fährt Klöckner fort.
Bis ein Whisky die gewünschte Qualität erreicht, können gut fünf, zwölf oder mehr Jahre vergehen. So ging es bei dem neuen Lager nicht um schnelle Ein- und Auslagerprozesse oder eine Reduktion der Personalkosten, sondern um eine erweiterbare Lagerlösung für ein Produkt, das über einen langen Zeitraum nicht bewegt wird.
Kein Fass gleicht dem anderen
Eine besondere Herausforderung bestand darin, dass kein Holzfass dem anderen gleicht. Je nach Geschmacksnote unterscheiden sich die Fässer in Form, Größe und Oberfläche. Eine feste Lagerplatzvergabe ist somit nicht möglich. Mehr noch: Es war ausdrücklicher Wunsch von Birkenhof, dass alle Regale für die Aufnahme aller Fassgrößen und -formen ausgelegt sind. Ein anderer wichtiger Punkt war der Brandschutz. Um eine Funkenbildung zu verhindern, dürfen keine Metallauflagen verwendet werden. All diese Punkte musste SSI Schäfer bei der Planung und Realisierung des Warehouses berücksichtigen.
Das Fasslager wurde im Dezember 2010 fertiggestellt. Es hat eine Fläche von 100 m². Bei einer maximalen Feldlast von 9 t bietet das Warehouse Platz für bis zu 400 mittelgroße Fässer. Man startete mit 100 traditionellen Sherryfässern, in denen Fading Hill Whiskys reifen. Doch pro Jahr sollen 30 bis 40 Fässer hinzukommen – so die Planungen des Birkenhof-Managements.
Untergebracht sind die Fässer diebstahlsicher in Palettenregalen der Baureihe PR 350. Auf Holzkeilen liegend werden die Fässer – sie haben ein Gewicht von 100 bis 500 kg – sicher auf den Traversen gebettet. Eine feste Lagerordnung gibt es nicht. Vielmehr werden die Plätze flexibel nach Bedarf und Fassgröße vergeben.
Um ein optimales Klima für eine langsame, ruhige Reifung sicher zu stellen, wurden die Wände des Lagers mit Kalk verputzt. Letzterer sorgt auf natürlichem Weg für eine Regulierung der Luftfeuchtigkeit. Lüftungsklappen sorgen für eine stetige Belüftung des Lagers.
prozesstechnik-online.de/dei0412423
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