Welchen Einfluss hat der Klimawandel auf die Kakaoerzeugung? Antworten auf diese Frage finden sich in einer Studie, die im Auftrag der Bill & Melinda Gates Stiftung angefertigt wurde. Ergebnisse dieser Studie werden auf dem von der ZDS veranstalteten Kongress Choco Tec 2012 vorgestellt.
Die Studie, die im Jahr 2011 veröffentlicht wurde, kommt zu dem Ergebnis, dass der Klimawandel nicht nur die Erzeugung von Getreide und anderen Nutzpflanzen gefährdet, sondern auch Schokoladenerzeugnisse zu einem Luxusgut machen könnte.
Klimawandel und Kakaoerzeugung
Mehr als die Hälfte des global verfügbaren Kakaos, der zu Schokolade verarbeitet wird, stammt von den Kakaoplantagen Ghanas und der Elfenbeinküste. Eine Studie von Klimawissenschaftlern des kolumbianischen Internationalen Zentrums für Tropische Agrarwirtschaft (CIAT) kommt zu dem Ergebnis, dass die Erderwärmung den Kakaoanbau in den westafrikanischen Anbaugebieten hitzebedingt bedroht.
Der Bericht, der sich detailliert mit den zu erwartenden Auswirkungen des Klimawandels auf die Kakaoerzeugung in der Region befasst, warnt davor, dass die für den Kakaoanbau geeigneten Gebiete bereits ab 2030 abnehmen werden.
Stress für die Pflanzen
Kakaobäume sind hitzeempfindlich. Deshalb bedeutet die mit dem Klimawandel einhergehende Erwärmung Stress für die Pflanzen. Während der Wachstumsphase benötigen die Pflanzen viel Wasser. Im Zuge der immer intensiver werdenden Trockenzeiten, werden sie weniger Kakaoschoten – sie enthalten die für die Kakaoproduktion wichtigen Kakaobohnen – entwickeln.
Etwa im Jahr 2050 wird ein Temperaturanstieg um ca. 2,3 °C die Produktion in den Tieflandregionen, einschließlich der Kakaohauptanbaugebiete Moyen-Comoe, Sud-Comoe und Agneby an der Elfenbeinküste sowie Western und Brong Ahafo in Ghana stark beeinträchtigen.
Bäume spenden Schatten
Bereits heute nutzen viele Bauern größere Bäume zum Beschatten und Kühlen ihrer Kakaopflanzen.
Daneben umreist die CIAT-Studie weitere Auswege aus der Bedrohung: Beispielsweise kann mithilfe anderen Pflanzen das Ernteausfallrisiko bei den Kakaobäumen minimiert werden. Weiterhin schlagen die Wissenschaftler moderne leistungsfähige Bewässerungssysteme und Maßnahmen vor, die die extrem hohe Buschbrandgefahr in der Trockenperiode bannen. Ein anderen Ausweg sehen die CIAT-Forscher in der Entwicklung neuer Kakaopflanzen, die eine hohe Toleranz gegenüber Trockenheit und Hitze aufweisen.
Die gute Nachricht
„Die gute Nachricht ist, dass der Bericht die Risiken quantifiziert und besonders gefährdete Bereiche rechtzeitig lokalisiert, sodass wirksame Maßnahmen ergriffen werden können“, sagt Dr. Peter Laederach, der Hauptautor der Studie. „Erzeuger in gefährdeten Gebieten können geschützt werden, wenn sie bereit sind, sich zu verändern und über Wissen, Instrumente und institutionelle Unterstützung zur Anpassung verfügen“.
Dr. Peter Laederach wird auf dem Kongress Choco Tec 2012 die Ergebnisse der Studie ausführlich präsentieren und werten. Der Kongress findet vom 4. bis 6. Dezember 2012 in Köln statt.
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