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Automatisiertes Handling von Milchpulver

Lagern, Fördern und Dosieren
Automatisiertes Handling von Milchpulver

Es ist kein Geheimnis in der Molkereibranche: Milchpulver kann eine echte Herausforderung für die automatisierte Produktion darstellen. Je nach Fettgehalt und Herstellungsverfahren unterscheiden sich die Produkte grundlegend. Magermilchpulver muss beispielsweise völlig anders gehandhabt werden als Sahnepulver. Grundsätzlich gilt: Je höher der Fettgehalt des Milchpulvers, desto herausfordernder ist die Automation der Lager-, Förder, und Dosierprozesse.

Laut Milkipedia, dem Online-Lexikon des Milchindustrieverbandes, werden Trockenmilchprodukte durch den Entzug von Wasser aus unterschiedlichen Milchprodukten wie Magermilch, Vollmilch oder Rahm hergestellt. Durch verschiedene Verfahrenstechniken, Eindampfung und Trocknung oder durch Mikro-/Ultrafiltration wird der Restwassergehalt auf ca. 4 % reduziert, wodurch ein sehr lange haltbares Trockenprodukt entsteht, das zum Beispiel für die Herstellung von Back- und Süßwaren oder Säuglingsnahrungsmitteln zum Einsatz kommt.

Für Unternehmen, die Maschinen für das Handling von Milchpulver herstellen, sind weitreichende Kenntnisse über die Eigenschaften der Rohstoffe und Erfahrung in der Datenauswertung und -verknüpfung im Hinblick auf die Auslegung der Anlagen unerlässlich. Azo beispielsweise analysiert in seinem Schüttgutlabor die unterschiedlichsten Rohstoffe und erfasst alle für das automatische Handling relevanten Daten in einer umfangreichen Datenbank. Diese hat sich als unerlässliche Basis für zahlreiche Lösungen für das Fördern, Lagern und Dosieren von Milchpulver aller Art bewährt – auch für das Handling der Rohstoffe unter hohen hygienischen Anforderungen oder mit Inertisierung.

Zunächst ist eine sehr genaue Bedarfsanalyse erforderlich. Welche Art von Milchpulver wird hergestellt? Wird der Rohstoff sprühgetrocknet oder walzengetrocknet hergestellt? Wer ist der Abnehmer des Produktes? Welches Zielgebinde wird benötigt?

Stellt man das Milchpulver nur für die eigene Produktion her, so reicht meist eine Art der Abfüllung in entsprechende Zielgebinde, wie etwa Big Bags. Soll das Produkt auch potenziellen Kunden zugänglich gemacht werden, benötigt man weitere Abfüllvorrichtungen, zum Beispiel für Säcke oder Silofahrzeuge. Dies hat enorme Auswirkungen auf die Anlagenauslegung.

Hohe Hygieneanforderungen

Zunächst gilt zu beachten, dass die Anforderungen an die Anlagenhygiene bei der Herstellung von Milchpulver besonders hoch sind. Hinzu kommt die mit dem Fettgehalt ansteigende Tendenz des Pulvers zum Anhaften und Verstopfen der Rohrleitung. All das stellt eine große Herausforderung an die Reinigungsfreundlichkeit der gesamten Anlage dar. Daher sind Anlagen von Azo bei solchen Projekten im speziellen ViwateQ-Finish ausgeführt. Die ViwateQ-Oberfläche steht für eine optimal reinigbare Oberfläche des Edelstahls, was bei Trocken- und insbesondere bei Nassreinigung einen großen Vorteil darstellt.

Nach dem eigentlichen Herstellungsprozess und dem Trocknen des Milch- oder Sahnepulvers beginnt die intralogistische Automation. Das Pulver muss mit einer schonenden Förderung für den nächsten Prozessschritt bereitgestellt werden. Durch Multiair-Dichtstrom- oder Saugplusförderungen werden die sprühgetrockneten Agglomerate schonend und vor allem zerstörungsfrei entweder in die benötigten Pufferbehälter oder direkt zu den Abfüllstationen gefördert – und das besonders wirtschaftlich, energieeffizient und ohne Verstopfungen.

Optimierte Druckgefäßförderung

Bei der Multiair-Dichtstromförderung von Azo handelt es sich um eine optimierte Druckgefäßförderung, bei der durch das Einblasen von Sekundärluft der Fluidisierungszustand im Schüttgut beibehalten werden kann. Dadurch werden Reibwerte zwischen Rohr und Produkt drastisch reduziert. Die Zugabe der Luftmenge erfolgt über standardisierte Proportionalventile und wird von der Zentralsteuerung aus gesteuert.

Spezielle Rückschlageventile, die zwischen Förderleitung und Injektorventilen platziert sind, gewährleisten zu jeder Zeit die Anlagensicherheit. Durch diese Maßnahmen kann mit einer hohen Gutbeladung und geringen Geschwindigkeiten gefördert werden, ohne dass die Förderleitung verstopft. Der Anlagen- und vor allem der Produktverschleiß werden auf diese Weise stark reduziert. Durch geringen Druckluftverbrauch, geringe Belastung der Filterflächen und kleinere Rohrquerschnitte sinken die Total Cost of Ownership.

Werden in der Anlage Pufferbehälter benötigt, wird das darin gelagerte Milchpulver im Folgeprozess bedarfsgerecht zur richtigen Zeit in der richtigen Menge bereitgestellt. Dabei sind die Pufferbehälter mit einer Austragshilfe, zum Beispiel in Form von Belüftungsmembranen in hygienischer Ausführung, ausgerüstet.

Die Förderung aus den Pufferbehältern wird durch eine pneumatische Saug-Plus-Dichtstromförderung umgesetzt. Diese zeichnet sich durch einen schonenden und entmischungsfreien Transport des Pulvers aus. Das Milchpulver kann zur Abfüllung sowohl auf eine automatische Sackfüllanlage, auf eine Anlage zur Befüllung von Big Bags oder direkt in Silofahrzeuge gefördert werden. Auch bei diesem Schritt durchläuft das Produkt weitere Kontrollmechanismen zur Produktreinheit und -sicherheit.

Produktschutz ist unerlässlich

Bevor die Dosierung des Pulvers in eines der Zielgebinde erfolgt, wird durch Magnetabscheider und Kontrollsiebe die Kontaminationsfreiheit und Qualität des Produkts überprüft und sichergestellt. Darüber hinaus kann zum Beispiel das Big-Bag-Befüllsystem als Pre- oder auch als Postgassing-System ausgeführt werden. Dies ermöglicht die Inertisierung vor oder nach dem Abfüllprozess, um die Haltbarkeit des Milchpulvers zu verlängern. Der Sauerstoffgehalt wird während des Inertisierens überwacht. Unterschreitet er infolge der Stickstoffspülung einen vorgegebenen Wert, wird die Befüllung der Big-Bags freigegeben.

Die gesamte Anlage wird während des ganzen Produktionsprozesses durch das Azo- Prozessleit- und Visualisierungssystem gesteuert und überwacht. Somit kann eine lückenlose Dokumentation und das Tracking und Tracing des Herstellungsprozesses gewährleistet werden. Das Unternehmen bietet somit Verfahrenstechnik, Steuerungskonzepte und Service aus einer Hand.

Es kommt also darauf an, dass man den Rohstoff, den es zu automatisieren gilt, sehr genau kennt. Nur so lassen sich bereits im Vorfeld Fehler bei der Anlagenauslegung vermeiden, Kosten und Zeit einsparen und eine sichere und effiziente Automation der Rohstoffe umsetzen – egal ob es sich um fettarmes Magermilchpulver oder ein fettreiches, stures und sensibles Milchpulver handelt.

Azo GmbH & Co. KG, Osterburken

Halle 10.1, Stand C049


Autor Alexander Ullrich

Marketing,

Azo

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