Startseite » News (Chemie) »

Beckhoff rechnet mit zweistelligem Umsatzwachstum

Automatisierungsspezialist wächst in Krisenzeiten
Beckhoff rechnet für 2022 mit zweistelligem Umsatzplus

Beckhoff geht trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen davon aus, dass der Umsatz auch 2022 wieder zweistellig wachsen wird. Auf der Smart Produktion Solutions (SPS) in Nürnberg informierte der Automatisierungsspezialist im Rahmen einer Pressekonferenz am 8. November über die aktuelle Geschäftsentwicklung und präsentierte Neuheiten.

Wie der geschäftsführende Inhaber Hans Beckhoff auf der Pressekonferenz mitteilte, liegt der geschätzte Umsatz des Konzerns im Jahr 2022 bei 1,43 Mrd. Euro. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einem Plus von 21 %. Im Jahr 2021 ist der Umsatz des Automatisierungsspezialisten um 28 % gewachsen, wodurch erstmals die Umsatzmilliarde überschritten wurde. Weltweit beschäftigt Beckhoff 5250 Mitarbeiter, davon 2100 Ingenieure.

Derzeit hat das Unternehmen in Deutschland 24 Vertriebs- und Geschäftsstandorte, der Hauptsitz liegt im ostwestfälischen Verl. Darüber hinaus verfügt es über 39 Tochtergesellschaften in mehr als 75 Ländern.

Auf das kommende Jahr blickt das Unternehmen trotz der drohenden Wirtschaftskrise optimistisch. „Wir planen Wachstum für 2023 ein“, sagte Hans Beckhoff auf der Pressekonferenz. Der geschäftsführende Inhaber führt die positive Entwicklung unter anderem auf die Einführung vieler neuer Technologien zurück. Das jährliche Research- und Development-Investment liegt bei 80 Mio Euro. Auch die Nachwuchsförderung hat bei Beckhoff eine große Bedeutung: Momentan sind in Verl 102 Auszubildendes und 101 Studenten beschäftigt.

Kompakter Industrie-PC für komplexe Aufgaben

Auf die SPS brachte Beckhoff zahlreiche neue Produkte mit – zum Beispiel den C6040 als neuestes Mitglied der Ultra-Kompakt-Industrie-PC-Serie C60xx. Die hohe Leistungsdichte dieses Geräts wird unter anderem durch den Einsatz der Intel-Core- Prozessoren der 12. Generation mit bis zu 16 Kernen erzielt.

Die 12. Generation unterscheidet je nach Prozessortyp zwischen klassischen Performance-Cores und sogenannten Efficiency-Cores. Wie bei den vorherigen Prozessorgenerationen werden auch bei der 12. Generation die Prozessoren Intel Celeron, Pentium, Core i3 und i5 ausschließlich mit klassischen Performance-Cores ausgestattet. Die im C6040 verwendeten Prozessoren Intel Core i7 und i9 sind dagegen erstmals in einer Hybrid-Architektur aufgebaut. Dies bedeutet, dass der Core i7 um vier und der Core i9 um acht zusätzliche Efficiency-Cores ergänzt wird. Die Kombination aus Performance- und Efficiency-Cores ermöglicht so die Umsetzung von Applikationen auf insgesamt 12 oder 16 Prozessorkernen.

Der 132 x 202 x 76 mm große Industrie-PC eignet sich insbesondere für komplexe Achssteuerungen, aufwendige HMI-Applikationen, Anwendungen mit äußerst kurzen Zykluszeiten sowie Machine-Learning- und sowie Machine-Learning- und Machine-Vision-Applikationen.

Mover mit zusätzlichen Funktionalitäten ausgerüstet

Ein Beispiel für eine Neuerung im Bereich Antriebstechnik ist die Weiterentwicklung des Planarmotorsystem XPlanar für den schwebenden Produkttransport. Durch zusätzliche Funktionalitäten wie Mover-Identifikation, 2-Wege-Betrieb auf einer Kachel und Mover-Kopplung lassen sich Produkte flexibler handhaben.

Die neuen XPlanar-Bumper mit ID-Funktion ermöglichen eine eindeutige Identifikation der XPlanar-Mover, indem die individuelle Seriennummer des Movers ausgelesen wird. Der ID-Bumper ist einfach am Mover zu montieren bzw. nachzurüsten und erfordert keine zusätzliche Hardware. Auf diese Weise lassen sich Mover und Produkte lückenlos nachverfolgen – auch nach einem Ausfall der Energieversorgung.

Mit dem neuen XPlanar-Mover APM4221 ist ein 2-Wege-Betrieb auf entsprechend dimensionierten Kacheln möglich. Dadurch lässt sich ein vollständiger Produktionskreislauf inklusive Rückführung mit minimalem Footprint auf nur einer Kachelbreite realisieren. Der 127 x 127 mm große Mover ist für eine Traglast von bis zu 1 kg ausgelegt.

Eine Mover-Kopplung ermöglicht der XPlanar-Mover APM4550 (235 x 235 mm) für Traglasten bis zu 4,2 kg. Durch einen Adapter können auch mehrere Mover mechanisch starr gekoppelt werden, wodurch die Traglast linear steigt. Werden beispielsweise vier dieser Mover gekoppelt, ergibt sich abzüglich des Adaptergewichts eine maximale Traglast von 14,8 kg

Flexibles Robotersystem ermöglicht Komplettlösungen

Ein weiteres Highlight am Stand von Beckhoff auf der SPS war das Atro-Konzept für Roboterapplikationen. Mit dieser Automationstechnologie können Anwender aus den zur Verfügung gestellten Modulen nahezu beliebige Roboterbauformen erstellen – angefangen bei einer simplen 1-Achs-Rundtakttischapplikation, über Delta-Kinematiken bis hin zu mehrachsigen-seriellen Robotern. Entscheidend für eine einfache Inbetriebnahme und Handhabung ist dabei die ganzheitliche Perspektive von Beckhoff, denn die direkte Integration des Robotersystems in PC-based Control ermöglicht eine durchgängig optimierte Komplettlösung der Maschine bzw. Anlage. Dies reduziert die Anzahl der benötigten Steuerungen, auch bei mehreren Robotern, auf einen Industrie-PC.

Eine Atro-Kinematik ist aus aktiven Gelenken – den Motormodulen – aufgebaut. Jedes Motormodul bildet ein vollständiges Antriebssystem für eine Achse des Roboters. Als externe Komponenten werden lediglich eine Spannungsversorgung und eine Steuerung benötigt. Neben den aktiven Modulen gibt es auch Verbindungsmodule ohne eigenen Antrieb. Alle Module sind über ein Interface miteinander verbunden, das eine starre Verbindung garantiert und zudem die eingespeisten Medien durchleitet. Daten, Energie und Fluide (Druckluft, Vakuum oder Wasser) werden somit in der Kinematik durch die Module innen geführt. Dadurch ist jede Achse ist endlos drehbar, was eine bessere kartesische Erreichbarkeit sowie kurze Positionierungswege ermöglicht. Weiterhin werden Störkonturen z. B. aufgrund außen liegender Kabel und insbesondere bei Cobots Störmomente durch eine externe Medienführung vermieden. Hinzu kommt, dass über die Atro-Interfaces die Medien wieder ausgeleitet werden und sich nahezu beliebige Roboter-Tools einfach anbinden lassen.

Durch die Integration in die Automatisierungssoftware TwinCAT verfügt das Robotersystem über Maschinenfunktionalitäten wie Bildverarbeitung für komplexe Applikationen, Verbesserung der Bewegungsperformance durch Machine Learning oder die direkte Cloud-Anbindung für Analyse und Wartung.

Wie das Unternehmen auf der Pressekonferenz mitteilte, soll das Atro-Robotersystem in Zukunft auch im hygienischen Design angeboten werden.


Autorin: Claudia Bär

Redakteurin

Unsere Webinar-Empfehlung
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

cav-Produktreport

Für Sie zusammengestellt

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper

Top-Thema: Instandhaltung 4.0

Lösungen für Chemie, Pharma und Food

Pharma-Lexikon

Online Lexikon für Pharma-Technologie

phpro-Expertenmeinung

Pharma-Experten geben Auskunft

Prozesstechnik-Kalender

Alle Termine auf einen Blick


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de