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Werkzeugwechsel im Nu

Nordbräu investiert in eine Entschraubungsmaschine, die auch entkorken kann
Werkzeugwechsel im Nu

Die Entschraubungsmaschine KM 790/6K von Rink kombiniert zwei Funktionen: Sie kann Leergutflaschen wahlweise entschrauben oder entkorken. Mit ihr gelingt es der Brauerei Nordbräu künftig, bis zu 120 Flaschen in einem Arbeitsgang von Schraubverschlüssen oder Kronkorken zu befreien. Ein einfacher Werkzeugwechsel genügt.

Die Bierbrauerei Nordbräu Ingolstadt wird bis zum Ende des Jahres rund 110 000 hl Bier sowie die doppelte Menge an alkoholfreien Getränken abgefüllt haben. Je nach Sorte nutzt das Unternehmen dafür Mehrwegflaschen aus Glas in unterschiedlichen Formen, Größen und Farben, die entweder mit einem Schraubverschluss oder einem Kronkorken verschlossen werden.

„Wir füllen zu unseren Spitzenzeiten 36 000 Flaschen pro Stunde ab – und das im Zweischichtbetrieb an fünf Tagen in der Woche. Daher sind wir auf sehr zuverlässige Maschinen angewiesen. Nur so können wir die geplanten Produktionsmengen erreichen“, berichtet Günter Meyer. Er ist bei Nordbräu für die Instandhaltung der Technik verantwortlich.

Doch bevor die Mehrwegflaschen aus Glas in der Abfüllanlage zum Einsatz kommen, müssen sie gründlich gereinigt werden. „Seit 1986 sind bei uns Entschrauber und Entkorker von Rink im Einsatz. Sie entfernen die Kronkorken und Schraubverschlüsse von den Leergutflaschen, bevor sie in die Waschanlage können. Wir haben bisher gute Erfahrungen mit den Maschinen gemacht, also haben wir uns erneut für eine Maschine dieses Herstellers entschieden – dieses Mal für ein Kombisystem“, erzählt er.

Sechs Kisten auf einen Streich

Bei der neuen Maschineninvestition von Nordbräu handelt es sich um einen kombinierten Entschrauber/Entkorker vom Typ KM 790/6K. Immer sechs Leergutkisten fahren nach dem Entpalettieren, Vereinzeln und einer elektronischen Kastenkontrolle in zwei Dreierblöcken in die Maschine ein, bis sie einen mechanischen Anschlag erreichen. Das Kontrollsystem verhindert dabei, dass Fremdkörper oder falsche Flaschen in den Kisten einsortiert sind. Je nach Kisten- und Flaschentyp befreit die Maschine so 40 bis 120 Flaschen schonend und zuverlässig mit nur einem Hub vom Deckel.

Bei Schraubverschlüssen kommen dabei eigens von Rink entwickelte Entschrauberköpfe zum Einsatz. Letztere sind jeweils mit einem Taststift ausgestattet, der erkennt, ob ein Verschluss auf der Flasche sitzt oder nicht. Bei den bereits offenen Flaschen schließen sich die Entschrauberköpfe nicht und es kommt zu keinem Kontakt. Auf diese Weise werden Beschädigungen an der Flasche vermieden.

Sollte sich trotz der Kontrolle noch ein Fremdkörper in der Kiste befinden – wie beispielsweise eine quer liegende Flasche oder Holz – bleibt der Kopf oben stehen. So entsteht weder Flaschenbruch noch Beschädigungen an der Maschine. Wird hingegen ein Verschluss korrekt ertastet, schließt sich der jeweilige Kopf und es folgt ein leichtes Drehen und Abheben: Der Verschluss wird entfernt.

Alle abgenommenen Korken oder Schraubdeckel legen die Greifer anschließend sauber auf ein breites, blaues Kunststoffband, das die Maschine den Greifern im richtigen Zeitpunkt entgegenfährt. Anschließend bläst ein Gebläse die Metallverschlüsse vom Band hinein in ein Edelstahlrohrsystem. Letzteres führt die Deckel bis zu einem zentralen Container, wo Nordbräu sie für Recyclingprozesse sammelt.

Greifer lassen sich zügig wechseln

„Wir versuchen, an einem Tag nur Getränke einer Flaschensorte abzufüllen, damit wir die Anlageneinstellungen bei einem Produktwechsel nicht wechseln müssen. Am meisten nutzen wir die weißen 0,5-l-NRW-Schraubflaschen. Bei dieser Flaschensorte können wir die Abfüllanlage sogar zwei bis drei Tage am Stück ohne einen Werkzeugwechsel laufen lassen. Daher war der schnelle Wechsel zwischen dem Abschraub- und Entkorkkopf für uns nicht kaufentscheidend. Aber es passiert schon mal, dass wir das Greifwerkzeug rasch wechseln müssen. Das funktioniert bei dieser Maschine sehr flott“, berichtet Meyer.

Auf Knopfdruck am Bedientableau fahren die Köpfe hoch und werden auf einen weiteren Tastendruck von sämtlichen Halterungen und Elektrikverbindungen gelöst. Mittlerweile hat der Maschinenbediener die auf fahrbaren Gestellen neben der Maschine stehenden neuen Köpfe herangefahren.

„Wir ziehen einfach den Kopf aus der Maschine heraus, schieben ihn auf einen bereitstehenden Wagen und setzen dann den neuen Kopf hinein. Ein Tastendruck genügt und alles wird automatisch zentriert, gespannt und mit der Elektrik verbunden. Maximal zehn Minuten benötigen wir so für den Umbau“, freut sich Meyer. Während beim Entschrauben sechs Köpfe eingesetzt werden, genügen beim schnelleren Entkorken zwei Köpfe.

Bis zu 52 000 Flaschen könnten so in der Stunde abgeschraubt, bis zu 42 000 Flaschen entkorkt werden, bevor sie weiter in Richtung Auspacker und Waschmaschine fahren. Eine der vielen Spezialitäten der KM 790/6K ist der elektrische Haubenantrieb mit Servomotoren. Letztere sind nicht nur besonders präzise, sondern auch sparsam. Im Gegensatz zu einer vergleichbaren Hydraulikanlage verbrauchen sie etwa 40 % weniger Energie

www.prozesstechnik-online.de

Suchwort: dei1118rink

Halle 8, Stand 317


Autor: Bert Brosch

Freier Journalist

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